In dem gegenwärtigen Diskurs um „Gender“ tauchen alle jene ideologischen Elemente und Motive auf, die die Logik der Reinheit ausmachen sollen. Es ist das Hybride, das Ambivalente, das Plurale, das ausgesondert werden soll. Nicht allein in dem Feld von Gendernormen, von „Männlichkeit“ und „Weiblichkeit“ wird Reinheit zur ordnungspolitischen Kategorie, sondern auch im nationalistischen, rassistischen, antisemitischen Diskurs um die Nation und die Religion. Wie lässt sich diesem Fetischismus der Reinheit begegnen? Mit welchen politischen, pädagogischen, aber auch ästhetischen und künstlerischen Praktiken lässt sich Widerstand formulieren?
Carolin Emcke studierte Philosophie und promovierte über den Begriff „kollektiver Identitäten“. Sie lebt als freie Publizistin in Berlin. Von 1998 bis 2013 bereiste Carolin Emcke weltweit Krisenregionen und berichtete darüber. 2003/2004 war sie als Visiting Lecturer für Politische Theorie an der Yale University. Seit über zehn Jahren organisiert und moderiert Carolin Emcke die monatliche Diskussionsreihe „Streitraum“ an der Schaubühne Berlin. 2016 erhielt sie den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels.
Mittwoch, 5.7.2017, 18-20 Uhr c.t., Goethe-Universität Frankfurt am Main, Theodor-W.-Adorno-Platz 6, Campus Westend, Casino Festsaal (Raum 823), Der Eintritt ist frei!
Diese Veranstaltung findet im Rahmen der Cornelia Goethe Colloquien im Sommersemester 2017 zum Thema „Wer hat Angst vor Gender?“ statt.