Harvard University empfiehlt das CyberMentor-Programm


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Das Online-Mentoring-Programm CyberMentor leistet einen bedeutsamen Beitrag zur Schließung der Fachkräftelücke im MINT-Bereich. Das belegen zahlreiche empirische Studien, die auf der umfangreichen Begleitforschung des Programms basieren. Nun würdigte die Harvard University die Leistung von CyberMentor durch die Aufnahme in das „Gender Action Portal“ – als einzige deutsche Maßnahme. Nach der Würdigung als Digital Impact Organisation of the Year 2016 ist das die zweite besondere Auszeichnung von CyberMentor in kurzer Zeit.

CyberMentor, hat das Ziel, mehr Mädchen für den MINT-Bereich (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) zu begeistern und damit langfristig den Fachkräftenachwuchs zu fördern. Bis zu 800 Schülerinnen der 5. bis 12. Klasse werden jeweils ein Jahr von einer persönlichen Mentorin aus Wirtschaft oder Wissenschaft begleitet. Die Mentorinnen regen MINT-Aktivitäten an, unterstützen die Schülerinnen bei der Studien- und Berufswahl und sind vor allem auch Rollenvorbilder. CyberMentor, das von Prof. Dr. Heidrun Stöger, Lehrstuhl für Pädagogik (Schulpädagogik) an der Universität Regensburg, und Prof. Dr. Dr. Albert Ziegler, Lehrstuhl für Pädagogische Psychologie und Exzellenzforschung an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, geleitet wird, ist das größte deutschlandweite digitale Mentoring-Programm für Mädchen in MINT und eine wichtige Strategie bei der Reduzierung des MINT-Fachkräftemangels. Vor allem die systematische wissenschaftliche Begleitforschung, mit der die Wirksamkeit des Online-Mentorings empirisch untersucht wird, hebt CyberMentor von anderen MINT-Förderkonzepten ab. So konnte die Nachhaltigkeit des CyberMentor-Programms gezeigt werden: 71 % der CyberMentor-Teilnehmerinnen wählen ein MINT-Fach als Studienfach oder Ausbildungsrichtung.

Im „Women and Public Policy Program” sucht die Harvard Kennedy School für das „Gender Action Portal“ nach strengen wissenschaftlichen Kriterien genau solche Interventionen wie CyberMentor aus, die dabei helfen, geschlechtsspezifische Partizipationslücken in verschiedenen Bereichen zu schließen. Der im Rahmen von CyberMentor entstandene Artikel „The effectiveness of a one-year online mentoring program for girls in STEM” in der Zeitschrift „Computers and Education“ von Prof. Dr. Heidrun Stöger, Dr. Xiaoju Duan, Dr. Sigrun Schirner, Teresa Greindl und Prof. Dr. Albert Ziegler wurde aus der großen Zahl wissenschaftlicher Publikationen zu MINT-Fördermaßnahmen ausgewählt. Dazu hat die Harvard Kennedy School auf ihrem „Gender Action Portal“ eine Zusammenfassung der Studie veröffentlicht. Das „Gender Action Portal“ will damit politischen und wirtschaftlichen Entscheidern die Förderung der Geschlechterparität auf der Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse ermöglichen. Deshalb werden nur Programme empfohlen, deren Wirksamkeit wissenschaftlich eindeutig und methodisch einwandfrei nachgewiesen ist. Die Aufnahme von CyberMentor als eines der wenigen europäischen Programme zeigt, wie sehr die Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen der Harvard University von der Qualität des Mentoring-Programms und der Begleitforschung überzeugt sind.

Weitere Informationen unter:  https://www.cybermentor.de

Quelle: PM - Universität Regensburg, 21.04.2017