L'Oréal-Unesco-Preis For Women in Science für Nicola Spaldin


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Die ETH-Professorin Nicola Spaldin wurde am 23. März 2017 für ihre revolutionäre Forschung im Bereich der Materialwissenschaften geehrt. In Paris erhielt sie den mit 100'000 Euro dotierten L’Oréal-Unesco-Preis For Women in Science für die Region Europa.

Bereits zum 19. Mal wurde der L’Oréal-Unesco-Preis For Women in Science in Paris verliehen. Mit der Auszeichnung sollen herausragende Forscherinnen aus der ganzen Welt geehrt und gefördert werden. Nicola Spaldin, ETH-Professorin am Departement für Materialwissenschaften, erhielt den begehrten Award für die Region Europa.

Die Forschung der britischen Wissenschaftlerin legt die theoretischen Grundlagen für das Verständnis und die Entwicklung sogenannter multiferroischer Materialien. Diese zeichnen sich durch die einzigartige Eigenschaft aus, gleichzeitig magnetisch und elektrisch zu sein. An ihrem Forschungsgebiet fasziniere sie vor allem die Interdisziplinarität – die Verbindung von Physik, Chemie und Materialeigenschaften, wie Spaldin bei früherer Gelegenheit in den ETH-News sagte.

Die weiteren Preisträgerinnen sind:

  • Zhenan Bao (USA, Stanford University): Für die Entwicklung neuer funktionaler Polymere zum Einsatz in Verbrauchertechnik, Energiespeicherung und Biomedizin 
  • Niveen Kha Shab (Saudi-Arabien, King Abdullah University): Für neue "smarte" Hybridmaterialien zum Transport von Medikenten und für Überwachungstechniken der Zelle
  • Michelle Simmons (Australien, University of South Wales): Für atomare Transistoren als Schritt zum Quantencomputer
  • Maria Theresa Ruiz (Chile, Universidad de Chile): Für die Entdeckung des ersten Braunen Zwerges und für ihre Untersuchungen der lichtschwächsten Sterne

Seit 1998 unterstützen die UNESCO und das Kosmetikunternehmen L’Oréal mit dem Programm „For Women in Science“ die Arbeit von herausragenden Wissenschaftlerinnen. Jährlich werden fünf L’Oréal-UNESCO-Preise an international führende Forscherinnen für ihr Lebenswerk bzw. für herausragende Durchbrüche der Forschung vergeben. Zudem werden jährlich auf internationaler Ebene 15 UNESCO-L’Oréal-Stipendien (Rising Talents Grants) an herausragende junge Forscherinnen verliehen. Seit 2006 gibt es das deutsche Förderprogramm für Nachwuchswissenschaftlerinnen mit Kindern, hierin werden jährlich drei nationale Förderungen verliehen.

Die fünf mit 100.000 US-$ dotierten L’Oréal-UNESCO-Preise werden in jedem Jahr im Februar oder März in Paris verliehen. Damit wird die bisherige Lebensleistung der Forscherinnen und/oder ein herausragender Durchbruch gewürdigt. Die Zuordnung erfolgt streng nach dem Kriterium wissenschaftlicher Exzellenz; pro Kontinent wird jeweils ein Preis verliehen. 

Quellen und weitere Informationen:

PM - ETH-Zürich, 23.03.2017

http://www.unesco.de/wissenschaft/frauen-wissenschaft/loreal-unesco-preis.html