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Kompetenz­zentrum Frauen in Wissenschaft und Forschung

Öffentliches Fachgespräch „Chancengerechtigkeit im Wissenschaftssystem“


Kategorien: Geschlechterverhältnisse; Gleichstellungspolitik; Hochschulen, Hochschulforschung; Karriereentwicklung; Wissenschaftspolitik; Außerhochschulische Forschung; Wissenschaft Aktuell; CEWS Aktuell

Mit der „Chancengerechtigkeit im Wissenschaftssystem“ beschäftigt sich der Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung am Mittwoch, 19. Oktober 2016, in einem öffentlichen Fachgespräch. Die Sitzung unter Vorsitz von Patricia Lips (CDU/CSU) beginnt um 9.30 Uhr im Anhörungssaal 3.101 des Marie-Elisabeth-Lüders-Hauses in Berlin und dauert zweieinhalb Stunden. Die Leiterin des CEWS, Jutta Dalhoff, wird als Sachverständige am Fachgespräch teilnehmen. Anmeldungen sind noch möglich!

Das Fachgespräch wird live im Parlamentsfernsehen, im Internet auf www.bundestag.de und auf mobilen Endgeräten übertragen.

Gegenstand des Fachgesprächs sind mehrere Vorlagen. Unter anderem geht es um einen Antrag der Linken, Geschlechtergerechtigkeit in der Wissenschaft durchzusetzen (18/9667). Sowohl strukturelle Diskriminierung als auch eine direkte Frauendiskriminierung sei an Hochschulen und außerhochschulischen Forschungseinrichtungen nach wie vor Alltag. Das gelte teilweise für ganze Fachrichtungen, und es gelte besonders für die Führungs- und Entscheidungsebenen.

Die Fraktion fordert unter anderem in Abstimmung mit den Ländern, die Politik der durch temporäre Pakte befristeten Finanzierung des Wissenschaftssystems zu beenden. Stattdessen müsse die Grundfinanzierung deutlich angehoben und auf hohem Niveau verstetigt werden. Die Linke verlangt, zehn Jahre lang die Einrichtung von 100.000 unbefristeten Stellen durch Entfristung vorhandener oder durch neue Stellen zu fördern. Es solle ein Anteil von 50 Prozent Frauen angestrebt werden.
Antwort der Bundesregierung

Dagegen schreibt die Bundesregierung in ihrer Antwort (18/7981) auf eine Kleine Anfrage von Bündnis 90/Die Grünen (18/7608), im Hinblick auf Gleichstellung habe sich an den Hochschulen viel getan. Auch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) erkenne deutliche Fortschritte bei der Gleichstellung an den Universitäten. Das Thema werde mittlerweile fast durchgängig als Leitungsaufgabe wahrgenommen, und die Zusammenarbeit zwischen den unterschiedlichen Ebenen in den Hochschulen habe sich verbessert.

Grundlage des Fachgesprächs sind darüber hinaus die Bund-Länder-Vereinbarung über das Professorinnenprogramm des Bundes und der Länder zur Förderung der Gleichstellung von Frauen und Männern in Wissenschaft und Forschung an deutschen Hochschulen vom 19. November 2007, die Bund-Länder-Vereinbarung über die Fortsetzung dieses Programms vom 29. Juni 2012, ein DFG-Papier mit dem Titel „Forschungsorientierte Gleichstellungsstandards der DFG“, ein Bericht der Europäischen Kommission mit dem Titel „She Figures 2015“, die 19. Fortschreibung des Datenmaterials 2013/2014 zu Frauen an Hochschulen und außerhochschulischen Forschungseinrichtungen „Chancengleichheit in Wissenschaft und Forschung“ der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz (GWK), der Monitoring-Bericht 2016 des „Pakts für Forschung und Innovation“ der GWK sowie das Positionspapier „Evaluation und Fortführung der Exzellenzinitiative unter gleichstellungspolitischen Gesichtspunkten“ des Leibniz-Instituts für Sozialwissenschaften vom März 2016.

Zeit: Mittwoch, 19. Oktober 2016, 9.30 bis 12 Uhr

Ort:  Berlin, Marie-Elisabeth-Lüders-Haus, Anhörungssaal 3.101

Liste der geladenen Sachverständigen


  •     Prof. Dr. Ulrike Beisiegel, Präsidentin der Georg-August-Universität Göttingen

  •     Franziska Broer, Geschäftsführerin der Helmholtz-Gemeinschaft, Geschäftsstelle Berlin

  •     Jutta Dalhoff, Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften, Leiterin des GESIS-Bereichs Kompetenzzentrum Frauen in Wissenschaft und Forschung (CEWS), Köln

  •     Anneliese Niehoff, Vorstandsmitglied der Bundeskonferenz der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten an Hochschulen (BuKoF), Leiterin des Referats Chancengleichheit/Antidiskriminierung, Universität Bremen

  •     Prof. Dr. Peter Strohschneider, Präsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), Bonn

  •     Marlis Tepe, Vorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), Frankfurt a..M.

Weitere Informationen

Stellungnahme Jutta Dalhoff, CEWS (517 kB)