Chronik der amtlichen Erwerbstätigenstatistik in Deutschland. (HSR-Trans Vol. 5)
Zusammengestellt von Wolfgang Fritz.1872 – 1918 – 1933 – 1945 – 1949 – 1970 – 1990
1945 | Berlin |
Volks- und Berufszählung per 12. August in der Stadt Berlin, verbunden mit einer Arbeitsstättenzählung per 31. Juli (Anordnung des Magistrats vom 31. Juli) | |
Britische Besatzungszone |
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Eine statistische Behörde nahm ihre Arbeit auf | |
Sowjetische Besatzungszone |
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Einführung einer Registrierpflicht für die arbeitsfähige Bevölkerung bei den örtlichen Arbeitsämtern (Befehl Nr. 65 der SMAD vom 15. September) und Ausstellung von Arbeitsbüchern (Beschäftigte) bzw. Registrierkarten (Arbeitslose), auf deren Grundlage monatlich Angaben über die beschäftigte und arbeitsfähige arbeitslose Bevölkerung ermittelt und der Zentralverwaltung für Arbeit und Sozialfürsorge vorgelegt wurden | |
Registrierung der Industrieunternehmen mit mehr als 10 Beschäftigten oder einem Produktionswert in 1944 von über 100 000 Reichsmark, verbunden mit der Erfassung von Beschäftigtenangaben, auf der Grundlage eines Befehls der SMAD vom 25. September (Stichtag: 10. Oktober) | |
Gründung der Deutschen Zentralverwaltung für Statistik (kurz: Statistisches Zentralamt); Befehl 105 der SMAD vom 19. Oktober | |
Beginn des Wiederaufbaus bzw. der Bildung statistischer Landesämter als Organe der Landesregierungen | |
In Sachsen: Volkszählung und Zählung der gewerblichen Betriebe (03. November) | |
Volks-, Berufs- und Betriebszählung per 01. Dezember (ohne Berlin) | |
1946 | Amerikanische Besatzungszone |
Durchführung einer Industrieberichterstattung mit Nacherhebungsangaben für Januar bis Juli, anschließend monatliche Erfassung der Betriebe ab 10 Beschäftigte (jährlich: alle Betriebe) | |
Britische Besatzungszone |
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Die im Vorjahr gebildete statistische Behörde wurde mit der Anordnung Nr. 71 der britischen Militärregierung zum Statistischen Amt für die Britische Besatzungszone mit Sitz in Hamburg deklariert (30. November) | |
Bizone |
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Bildung der Bizone aus der Britischen und Amerikanischen Besatzungszone (Dezember) | |
Deutschland |
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E inführung einer Registrierpflicht für Männer im Alter von 14 bis 65 und für Frauen im Alter von 15 bis 5o Jahren sowie für alle darüber hinaus erwerbstätige und arbeitsuchende Personen (Kontrollratsbefehl Nr. 3 vom 17. Januar); die in Verbindung damit bei den örtlichen Arbeitsämtern geschaffenen Unterlagen waren die Grundlage für die in Verantwortung der Arbeitsverwaltungen durchgeführte Beschäftigten- und Arbeitsmarktstatistik (in der BRD bis Mitte der sechziger Jahre, in der DDR bis 1951) | |
Gesetz Nr. 33 des Alliierten Kontrollrats in Deutschland bezüglich einer Volkszählung in Deutschland vom 20. Juli; die Verantwortung für die Zählung oblag den deutschen Behörden, Ausführungsbestimmungen verfügten die Zonenbefehlshaber | |
Volks- und Berufszählung per 29. Oktober in allen Besatzungszonen und Berlin | |
Sowjetische Besatzungszone |
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Beginn der Bildung statistischer Referate bei
den Kreisverwaltungen (Vorläufer der statistischen Kreisämter; ab März)
Im Oktober erschien Heft 1 der Zeitschrift Statistische Praxis, Fachorgan der amtlichen Statistik (Periodizität: monatlich) |
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Das Statistische Zentralamt in Berlin hatte 549 Mitarbeiter (darunter 228 mit Planstelle) | |
1947 | Britische Besatzungszone |
Einführung einer Industrieberichterstattung (ab Januar) | |
Bizone |
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Erste vereinheitlichte monatliche Industrieberichterstattung für Betriebe ab 10 Beschäftigte, für Kleinbetriebe jährlich (ab August) | |
Deutschland |
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Bildung eines Ausschusses der Deutschen Statistiker für die Volks- und Berufszählung 1946 aus Vertretern aller vier Besatzungszonen und Groß- Berlins zur Erarbeitung der Zählungsergebnisse für Deutschland sowie deren Veröffentlichung, textliche Auswertung und methodische Beschreibung | |
Französische Besatzungszone |
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Die französische Militärregierung bildete ein Amt für Statistik und Wirtschaftsforschung der Französischen Besatzungszone mit Sitz in Baden- Baden | |
Sowjetische Besatzungszone |
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Das Statistische Zentralamt wird der im gleichen Monat gebildeten Deutschen Wirtschaftskommission zugeordnet (Juni) | |
Gegen Jahresende: Abschluß des Wiederaufbaus bzw. Der Bildung statistischer Landesämter (außer Mecklenburg) | |
1948 | Bizone |
Gesetz über die Errichtung eines Statistischen Amtes des Vereinigten Wirtschaftsgebietes vom 21. Januar; Sitz des Statistischen Amtes wurde Wiesbaden; es nahm die Arbeit zunächst mit 245 Mitarbeitern auf | |
Das Statistische Amt des Vereinigten Wirtschaftsgebietes gibt Statistische Berichte mit Arbeitsergebnissen des Amtes heraus (ab Juni), zusätzlich Statistische Monatszahlen (ab September; Nr. 1 = August) | |
Sowjetische Besatzungszone |
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Einrichtung einer Anmeldestelle für statistische Erhebungen im Statistischen Zentralamt auf der Grundlage der Anordnung der DWK über die Anmeldepflicht statistischer Erhebungen vom 16. Juni (Juli) |
© Wolfgang Fritz und Zentrum für historische Sozialforschung; HTML Version ZHSF, April 2000.