Die Allgemeine Bevölkerungsumfrage der Sozialwissenschaften

ALLBUS - ein GESIS-Projekt

Die Allgemeine Bevölkerungsumfrage der Sozialwissenschaften (ALLBUS) ist ein Vorhaben von GESIS, das in Zusammenarbeit mit der Studien-Koordinationsgruppe ALLBUS (KG ALLBUS) als wissenschaftlichem Beratungsgremium realisiert wird. Die Arbeitsgruppe ALLBUS der GESIS-Abteilung Data and Research on Society ist für Konzeption, Design, Frageprogramm und Durchführung (in Kooperation mit dem beauftragten privaten Umfrageinstitut) der Erhebungen zuständig. Die Aufbereitung und Kumulation von Datensätzen, die Erstellung von Variable Reports und anderen Dokumentationsmaterialien, der Datenvertrieb und die Archivierung erfolgen durch die GESIS-Abteilung Survey Data Curation (SDC).

Studien-Koordinationsgruppe ALLBUS (KG-ALLBUS)

Über die KG ALLBUS wird die wissenschaftliche Fachgemeinschaft systematisch in die Vorbereitung und Begleitung der ALLBUS-Studien eingebunden. Der KG ALLBUS gehören mit Stand Herbst 2023 folgende Personen an:

  • Andreas Hadjar, Universität Fribourg (Sprecher)
  • Kathrin Ackermann, Universität Siegen
  • Katrin Auspurg, LMU München
  • Christoph Bühler, Universität Hannover
  • Sarah Carol, University College Dublin
  • Steffen Hillmert, Universität Tübingen
  • Markus Tausendpfund, FernUniversität in Hagen
  • Ulrich Wagner, Universität Marburg

Finanzierung

Die ersten 4 Umfragen in den Jahren 1980 bis 1986 wurden genauso wie die Baseline-Studie 1991 von der Deutschen Forschungsgemeinschaft aufgrund von Einzelanträgen gefördert. Mit der Gründung der durch Bund und Länder finanzierten "Gesellschaft Sozialwissenschaftlicher Infrastruktureinrichtungen (GESIS)" im Jahre 1986 konnte ALLBUS als permanentes Kooperationsprojekt der damaligen GESIS-Institute ZUMA und ZA institutionalisiert werden. Diese erfolgreiche Kooperation wird heute als Teil von GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften weitergeführt.

Stichproben- und Erhebungsdesign des ALLBUS

Die Grundgesamtheit der ALLBUS-Umfragen bestand bis einschließlich 1990 aus allen wahlberechtigten Personen in der (alten) Bundesrepublik und West-Berlin, die in Privathaushalten leben. Seit 1991 - als aufgrund der deutschen Vereinigung eine zusätzliche Umfrage außerhalb des zweijährigen Turnus durchgeführt wurde - besteht die Grundgesamtheit aus der erwachsenen Wohnbevölkerung (d.h. Deutschen und ausländischen Personen) in West- und Ostdeutschland.

Die Stichprobengröße betrug bis 1990 3000 Befragte. In der ALLBUS-Baseline-Studie 1991 wurden jeweils 1500 Interviews in West- und in Ostdeutschland durchgeführt. Seit 1992 beträgt die angestrebte Nettofallzahl 2400 Interviews in den alten und 1100 Interviews in den neuen Bundesländern, d.h. Ostdeutsche sind in der ALLBUS-Stichprobe überrepräsentiert.

Die Stichproben der Umfragen in den Jahren 1980 bis 1992 sowie 1998 wurden nach dem ADM-Stichprobendesign gebildet (mit den Auswahlstufen Wahlbezirke – Haushalte – Personen). 1994 und 1996 sowie in allen Erhebungen seit 2000 wurde dagegen das methodisch anspruchsvollere Verfahren einer Stichprobe aus Einwohnermelderegistern verwendet (mit den Auswahlstufen Gemeinden – Personen).

Die vollstandardisierten ALLBUS-Interviews wurden bis 2021 persönlich-mündlich durchgeführt. Im Jahr 2000 erfolgte der - von einem Methodenexperiment begleitete – Umstieg von traditionellen Papierfragebögen (paper and pencil interviewing - PAPI) zur computerunterstützten Befragung mit Laptop (computer assisted personal interviewing – CAPI). Seit 2021 wird der ALLBUS von den Befragten selbst ausgefüllt, entweder auf Papier oder online (computer assisted web interviewing - CAWI).

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