Studierendenbefragung in Deutschland
Operationalisierung
Geschlecht: Angabe des Geschlechts in vier Kategorien ("Männlich", "Weiblich", „Divers“, „Andere Geschlechtsidentität“)
Ethnische Herkunft (race):
- Staatsbürgerschaft (eigene und der Eltern)
- Geburtsland (eigenes und der Eltern)
- Sprache im Elternhaus
Soziale Herkunft:
- Schulabschluss der Eltern (Mutter und Vater)
- Berufliche Stellung der Eltern (Mutter und Vater)
Elternschaft:
- Vorhandensein und Anzahl der Kinder
- Alter der Kinder
Alter: Geburtsjahr
Sexuelle Orientierung: 4 Kategorien (heterosexuell, schwul, lesbisch, bisexuell) plus offene Angabe, unklar und keine Antwort
Krankheit/Behinderung: gesundheitliche Beeinträchtigungen
Zugang
Webseite: https://www.die-studierendenbefragung.de
Datenzugang: FDZ-DZHW. (2024). Die Studierendenbefragung in Deutschland (2021), https://doi.org/10.21249/DZHW:sid2021:1.0.1
Methodenbericht: Becker, Karsten; Schwabe, Ulrike; Völk, Daniel; Koopmann, Jonas; Gerdes, Frederike; Schommer, Theresa; Euler, Thorsten; Oestreich, Tina & Klein, Daniel (2024). Die Studierendenbefragung in Deutschland 2021. Daten- und Methodenbericht zur Erhebung (Deutsches Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW), Hrsg.), Hannover. URL: https://metadata.fdz.dzhw.eu/public/files/data-packages/stu-sid2021$-1.0.1/attachments/sid2021_MethodReport_de.pdf.
Erhebungszeitraum
Erstmalig 2021, alle vier Jahre
Die Studierendenbefragung führt die früher separat durchgeführte Sozialerhebung (seit 1951, seit 1973 alle drei Jahre, DZHW), Studierendensurvey (seit 1982 alle zwei bis drei Jahre, Universität Konstanz) und die Erhebung „Beeinträchtigt studieren“ (2011 und 2016/17, DSW mit DZHW) zusammen.
Grundgesamtheit
Studierende, die im Sommersemester der Erhebung (2021) an einer Hochschule in Deutschland immatrikuliert waren; Ausnahme: Verwaltungshochschulen
Staatliche, kirchliche und private Hochschulen; 250 von 396 eingeladene Hochschulen nahmen teil
DZHW-Absolventenpanel
Operationalisierung
Geschlecht: Angabe des Geschlechts in drei Kategorien ("Männlich", "Weiblich", „Divers“)
- Kategorie „divers“ wird nicht freigegeben
Ethnische Herkunft (race):
- Staatsbürgerschaft
- Geburtsland
- Jahr der Zuwanderung
- Geburtsland der Eltern
Soziale Herkunft:
- Schulabschluss und beruflicher Abschluss der Eltern (Mutter und Vater]
- Berufliche Stellung der Eltern (Mutter und Vater]
Elternschaft: Kinder und Geburtsjahrdatums (Monat/Jahr) der Kinder/des Kindes (leibliche Kinder und Adoptivkinder)
Alter: Geburtsjahr und -monat
Sexuelle Orientierung: -
Krankheit/Behinderung: -
Zugang
Webseite: https://www.dzhw.eu/forschung/projekt?pr_id=467
Datenzugang zu allen Studien über fdz.DZHW (https://fdz.dzhw.eu/de).
Datenzugang zum Absolventenpanel 2017: FDZ-DZHW. (2019). Graduate Survey 2017, https://doi.org/10.21249/DZHW:gra2017:1.0.0
Methodenbericht: Schmidtchen, Henrike; Euler, Thorsten & Oestreich, Tina (2023). Daten- und Methodenbericht des Datenpakets "Absolventenbefragung 2017. Hannover: FDZ-DZHW. https://metadata.fdz.dzhw.eu/public/files/data-packages/stu-gra2017$-1.0.0/attachments/gra2017_MethodReport_de.pdf.
Erhebungszeitraum
Seit 1989: mehrmalige Befragung jedes 4. Prüfungsjahrgangs
Aktuell: Absolventenpanel Prüfungsjahrgang 2017
Grundgesamtheit
Hochschulabsolvent_innen, die im Prüfungsjahr 2004/ 2005 ihren ersten berufsqualifizierenden Studienabschluss an einer staatlich anerkannten Hochschule in Deutschland gemacht haben
DZHW-Promoviertenpanel
Operationalisierung
Geschlecht: Angabe des Geschlechts in zwei Kategorien (männlich, weiblich); keine Angabe möglich
Ethnische Herkunft (race):
- Geburtsland
- Staatsbürgerschaft
- Land, in dem die Studienberechtigung erworben wurde
Soziale Herkunft:
- Schulabschluss und beruflicher Abschluss der Eltern (Mutter und Vater]
- Berufliche Stellung der Eltern (Mutter und Vater]
- aktueller oder letzter ausgeübter hauptberuflicher Beruf der Eltern (Mutter und Vater]
Elternschaft: Anzahl und Alter der Kinder/des Kindes (leibliche Kinder und Adoptivkinder)
Alter: Geburtsjahr und -monat
Sexuelle Orientierung: -
Krankheit/Behinderung:
- Art der Tätigkeit seit Beginn der Promotionsphase bis heute ("Krankheit (langfristig)")
- Gründe für Erwerbslosigkeit ("Gesundheitliche Gründe")
- Gesundheit und Beeinträchtigung war thematischer Schwerpunkt der fünften Welle (2019)
Zugang
Projektseite: http://www.promoviertenpanel.de/
Datenzugang: FDZ-DZHW. (2020). DZHW-Promoviertenpanel 2014. https://doi.org/10.21249/DZHW:phd2014:4.0.0.
Daten- und Methodenbericht: Brandt, Gesche; Vogel, Susanne de; Jaksztat, Steffen; Lapstich, Anne-Marie; Teichmann, Carola & Vietgen, Sandra (2020). DZHW-Promoviertenpanel 2014. Daten- und Methodenbericht zu den Erhebungen der Promoviertenkohorte 2014 (Befragungswelle 1-5). Version 4.0.0. Hannover: FDZ-DZHW. URL: https://metadata.fdz.dzhw.eu/public/files/data-packages/stu-phd2014$-4.0.0/attachments/phd2014_MethodReport_W1-5_de.pdf.
Erhebungszeitraum
jährlich von 2015 bis 2024 (Abschlussbefragung)
Grundgesamtheit
Promovierte des Prüfungsjahres 2014 an einer Hochschule in Deutschland (N=28.147 Personen, 5.412 in der Erstbefragung, ca. 3.000 in den Folgebefragungen)
DZHW-National Academics Panel Study
Operationalisierung
Geschlecht: Angabe des Geschlechts in drei Kategorien ("Männlich", "Weiblich", „Divers“)
- Divers wird wegen geringer Fallzahlen und Anonymisierung als fehlende Werte codiert
Ethnische Herkunft (race):
- eigenes Geburtsland und Geburtsland der Eltern
- eigene Staatsbürgerschaft und Staatsbürgerschaft der Eltern
- Land, in dem die Hochschulzugangsberechtigung erworben wurde
Soziale Herkunft:
- Schulabschluss und beruflicher Abschluss der Eltern (Mutter und Vater]
- Berufliche Stellung der Eltern (Mutter und Vater]
- Hochschulabschluss und abgeschlossene Promotion der Großeltern
Elternschaft: Vorhandensein von Kindern und Anzahl der Kinder (leibliche Kinder, Adoptivkinder und Kinder im Haushalt)
Alter: Geburtsjahr
Sexuelle Orientierung: -
Krankheit/Behinderung: subjektive Einschätzung der eigenen Gesundheit
Zugang
Webseite: https://nacaps.de/
Datenzugang (Dashboard): https://nacaps-datenportal.de/
Datenzugang: FDZ-DZHW. (2024). National Academics Panel Study (Nacaps) 2018. https://doi.org/10.21249/DZHW:nac2018:2.0.0
Methodenbericht: Briedis, Kolja; Lietz, Almuth; Ruß, Uwe; Schwabe, Ulrike; Weber, Anne; Birkelbach, Robert & Hoffstätter, Ute (2020). Nacaps 2018. Daten- und Methodenbericht zur National Academics Panel Study 2018 (1. Befragungswelle - Promovierende). Daten- und Methodenbericht (Deutsches Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW), Hrsg.), Hannover. URL: https://metadata.fdz.dzhw.eu/public/files/data-packages/stu-nac2018$-1.0.0/attachments/nac2018_MethodReport_de.pdf .
Erhebungszeitraum
Zweijährliche Querschnittsbefragung (2018, 2020, 2022)
Längsschnittbefragung bis 15 Jahre nach der Promotion
Grundgesamtheit
Alle an zugelassenen bzw. registrierten Promovierenden an teilnehmenden deutschen Hochschulen
Wissenschaftsbefragung
Operationalisierung
Geschlecht: Angabe des Geschlechts in drei Kategorien ("Männlich", "Weiblich", „Divers“)
Ethnische Herkunft (race): 2019 nicht erhoben; 2016:
- Staatsbürgerschaft(en)
- Geburtsland
Soziale Herkunft: -
Elternschaft:
- Vorhandensein und Anzahl der Kinder
- Alter der Kinder
Alter: Geburtsjahr
Sexuelle Orientierung: -
Krankheit/Behinderung: -
Zugang
Webseite: https://www.wb.dzhw.eu/
Datenzugang
2010: https://search.gesis.org/research_data/ZA5841.
2016: FDZ-DZHW. (2018). DZHW-Wissenschaftlerbefragung 2016. Datenerhebung: 2016. https://doi.org/10.21249/DZHW:scs2016:1.0.0
2019: FDZ-DZHW. (2022). DZHW-Wissenschaftsbefragung 2019. https://doi.org/10.21249/DZHW:scs2019:2.0.0
Methodenbericht zur Befragung 2019: Ambrasat, Jens; Heger, Christophe & Rucker, Annegret (2020). Wissenschaftsbefragung 2019/20. Methoden & Fragebogen. Methodenbericht (Deutsches Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW), Hrsg.), Berlin. unter www.wb.dzhw.eu/downloads/WiBef_Methodenbericht2019-20.pdf.
Erhebungszeitraum
Regelmäßige Querschnittserhebung (2010, 2016, 2019)
Aktuelle Erhebung: 2023
Grundgesamtheit
hauptberufliches, wissenschaftlich-künstlerisches Personal an deutschen Universitäten und gleichgestellten Hochschulen
Balancierung von Wissenschaft und Elternschaft
Operationalisierung
Geschlecht: Angabe des Geschlechts in zwei Kategorien ("Männlich" oder "Weiblich")
Ethnische Herkunft (race):
- Migrationshintergrund (nach Definition des Mikrozensus)
- Herkunftsland (eigenes und der Eltern)
Soziale Herkunft:
- Bildungshintergrund der Eltern (Vater und Mutter)
- Tätigkeit der Eltern (Vater und Mutter) in der Wissenschaft
Elternschaft: Anzahl und Alter der Kinder/des Kindes im Haushalt
Alter: Geburtsjahr
Sexuelle Orientierung: Geschlecht des Partners
Krankheit/Behinderung: -
Zugang
Webseite: https://www.gesis.org/cews/drittmittelprojekte/projektarchiv/bawie
Datenzugang: https://search.gesis.org/research_data/ZA5184
Erhebungszeitraum
4-6/2008
Grundgesamtheit
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an 19 deutschen Universitäten (Klumpenstichprobe)
Hochschulstatistik / amtliche Statistik - Studierende
Operationalisierung
Geschlecht: Angabe des Geschlechts in zwei Kategorien ("Männlich" oder "Weiblich")
- Geschlechtsangaben „divers“ und „ohne Angabe“ werden nach Zufallsprinzip dem männlichen oder weiblichen Geschlecht zugeordnet (vgl. Erläuterung von destatis)
Ethnische Herkunft (race):
- Staatsbürgerschaft
- Land, in dem die Studienberechtigung erworben wurde
Soziale Herkunft: -
Elternschaft: -
Alter: Geburtsjahr und -monat
Sexuelle Orientierung: -
Krankheit/Behinderung: -
Zugang
Statistischer Bericht – Statistik der Studierenden unter: https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Bildung-Forschung-Kultur/Hochschulen/_inhalt.html#
Methodik: destatis (2022), Studierende an Hochschulen. Qualitätsbericht, URL: https://www.destatis.de/DE/Methoden/Qualitaet/Qualitaetsberichte/Bildung/studenten.pdf?__blob=publicationFile&v=3
Erhebungszeitraum
Daten werden halbjährlich für Sommer- und Wintersemester innerhalb der Immatrikulations- und Rückmeldefristen der Hochschule erhoben.
Grundgesamtheit
Studierende- und Studienanfänger an deutschen Hochschulen
Hochschulstatistik / amtliche Statistik - Prüfungen
Operationalisierung
Geschlecht: Angabe des Geschlechts in zwei Kategorien ("Männlich" oder "Weiblich")
- Geschlechtsangaben „divers“ und „ohne Angabe“ werden nach Zufallsprinzip dem männlichen oder weiblichen Geschlecht zugeordnet vgl. Erläuterung von destatis)
Ethnische Herkunft (race): Staatsbürgerschaft
Soziale Herkunft: -
Elternschaft: -
Alter: Geburtsjahr und -monat
Sexuelle Orientierung: -
Krankheit/Behinderung: -
Zugang
Statistischer Bericht – Statistik der Prüfungen unter: https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Bildung-Forschung-Kultur/Hochschulen/_inhalt.html#
Methodik: destatis (2023), Prüfungen an Hochschulen. Qualitätsbericht, URL: https://www.destatis.de/DE/Methoden/Qualitaet/Qualitaetsberichte/Bildung/pruefungsstatistik.pdf?__blob=publicationFile&v=2
Erhebungszeitraum
Jährlich; Prüfungsjahr (Winter- und folgendes Sommersemester)
Grundgesamtheit
Abschlussprüfungen an Hochschulen (d.h. Prüfungen, die ein Hochschulstudium beenden, ohne Zwischenprüfungen)
Hochschulstatistik / amtliche Statistik - Personal
Operationalisierung
Geschlecht: Angabe des Geschlechts in zwei Kategorien ("Männlich" oder "Weiblich")
- Geschlechtsangaben „divers“ und „ohne Angabe“ werden nach Zufallsprinzip dem männlichen oder weiblichen Geschlecht zugeordnet vgl. Erläuterung von destatis)
Ethnische Herkunft (race): Staatsbürgerschaft
Soziale Herkunft: -
Elternschaft: -
Alter: Geburtsjahr und -monat
Sexuelle Orientierung: -
Zugang
Statistischer Bericht – Statistik des Hochschulpersonals unter: https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Bildung-Forschung-Kultur/Hochschulen/_inhalt.html#
Methodik: destatis (2021), Personal an Hochschulen. Qualitätsbericht, URL: https://www.destatis.de/DE/Methoden/Qualitaet/Qualitaetsberichte/Bildung/hochschulpersonal.pdf?__blob=publicationFile
Erhebungsbögen in den jeweiligen Fachserien.
Erhebungszeitraum
Jährlich; Stichtag 1. Dezember
Grundgesamtheit
Wissenschaftliches und nichtwissenschaftliches Personal an Hochschulen
Operationalisierungen von Ungleichheitskategorien
Geschlecht (gender)
Anders als in bisherigen Befragungen und in der amtlichen Statistik wird Geschlecht inzwischen in Befragungen der Hochschul- und Wissenschaftsforschung nicht mehr ausschließlich in zwei Kategorien erfasst. Aus geschlechtertheoretischer Sicht ist zum einen problematisch, dass bei der Erhebung von Geschlecht nicht eindeutig ist, ob nach dem biologischen oder sozialen Geschlecht gefragt wird. Zum anderen verweisen die politischen Diskussionen zu Trans- und Intersexualität darauf, dass Geschlecht nicht so abgegrenzt konstruiert ist, wie die binäre Gegenüberstellung von „männlich“ und „weiblich“ suggeriert. Spätestens das Urteil des Bundesverfassungsgerichts zu Intersexualität (November 2017) machte es notwendig, die Operationalisierung von Geschlecht in Fragebögen weiterzuentwickeln.
Um den gesetzlichen Regelungen zu entsprechen, ist inzwischen mindestens nach den Kategorien „weiblich“, „männlich“ und „divers“ zu fragen, wie beispielsweise beim „DZHW-Absolventenpanel“ und die „DZHW National Academics Panel Study“, auch zu erweitern um „andere Geschlechtsidentität“ wie bei der Studierendenbefragung.
Die wissenschaftliche Diskussion brachte verschiedene Vorschläge hervor, wie Geschlecht bei quantitativen Erhebungen operationalisiert werden kann. Welche Operationalisierung gewählt wird, hängt auch von der jeweiligen Fragestellung ab:
- Unterscheidung von biologischem und sozialem Geschlecht mit:
- Vorgegebenen Antwortkategorien zur Erfassung des biologischen Geschlechts jenseits von weiblich und männlich (z.B. Mann-zu-Frau-transsexuell/transident, Frau-zu-Mann-transsexuell/transident, intersexuell/zwischengeschlechtlich) und/oder Nutzung einer offenen Antwort (Selbstbeschreibung) (Döring 2013)
- Vorgebende Antwortkategorien (feminin, maskulin, sowohl maskulin als auch feminin, weder maskulin noch feminin, anderes, und zwar …) (Döring 2013) oder einem Gender Score zur Erfassung des sozialen Geschlechts (Pontow / Erdmann 2021)
- Verzicht auf die Erfassung des biologischen Geschlechts (Döring 2013)
- Zweistufiges Modell mit Erhebung des bei der Geburt zugewiesenen Geschlechts und der subjektiven Geschlechtszugehörigkeit (Muschalik et al. 2021)
Einen Überblick über Items zur Erfassung geschlechtlicher Vielfalt in quantitativen Erhebungen, bezogen auf die Gesundheitsforschung, bietet die DIVERGesToolbox.
Literaturhinweise
Döring, Nicola (2013): Zur Operationalisierung von Geschlecht im Fragebogen. Probleme und Lösungsansätze aus Sicht von Mess-, Umfrage-, Gender- und Queer-Theorie. In: Gender 2013 (94-113). (URL: www.nicola-doering.de/wp-content/uploads/2014/08/D%C3%B6ring-2013-Zur-Operationalisierung-von-Geschlecht-im-Fragebogen.pdf, abgerufen am 03.06.2015).
GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften (2024): Demographische Standards: Ausgabe 2024 - Eine gemeinsame Empfehlung des ADM Arbeitskreis Deutscher Markt- und Sozialforschungsinstitute e.V., der Arbeitsgemeinschaft Sozialwissenschaftlicher Institute e.V. (ASI) und des Statistischen Bundesamtes. 7. überarb. und erw. Auflage: Mannheim (GESIS-Schriftenreihe, 31). DOI: 10.21241/ssoar.94099
Muschalik, Carolin; Otten, Mirja; Breuer, Johannes & Rüden, Ursula von (2021). Erfassung und Operationalisierung des Merkmals „Geschlecht“ in repräsentativen Bevölkerungsstichproben: Herausforderungen und Implikationen am Beispiel der GeSiD-Studie. Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz, 64(11), 1364–1371. doi.org/10.1007/s00103-021-03440-8.
Pontow, Claudia; Erdmann, John Henry (2021): Gender Scores als neues Messinstrument in der Gesundheitsforschung. Möglichkeiten und Grenzen. Intersektionale Geschlechterkategorien in der quantitativen Forschung. Humboldt-Universität zu Berlin, 30.06.2021. (URL: www.youtube.com/watch.
Ethnische Herkunft (race)
Unter Ethnische Herkunft (race) fassen wir Kategorien wie Staatsbürgerschaft, Migrationshintergrund und ethnischer Herkunft zusammen. Operationalisierungen für Erhebungen können erfolgen über:
- Staatsbürgerschaft
- Migrationshintergrund: Unterschieden werden Personen mit und ohne Migrationshintergrund. Zur Bevölkerung mit Migrationshintergrund zählen Personen, "die die deutsche Staatsbürgerschaft nicht durch Geburt besitzen oder die mindestens ein Elternteil haben, auf das dies zutrifft.“ (Statistisches Bundesamt)
- Sprache / Muttersprache
Die US-amerikanische Hochschulstatistik (Integrated Postsecundary Education Data System) erhebt Daten zu „ethnicity and race“ nach den sechs Kategorien (Hispanic / Latino, American Indian or Alaska Native, Asian, Black or African American, Native Hawaiian or Other Pacific Islander, White). In der britischen Hochschulstatistik (Higher Education Statistics Agency) werden Daten zu “ethnicity” in drei Kategorien (White, Black, Asian) mit mehreren Unterkategorien erhoben. In beiden Ländern können Individuen die Angabe verweigern.
Eine Übertragung des anglo-amerikanischen Konzeptes „race“ und die entsprechenden Erhebungen für Deutschland sind allerdings problematisch. Der deutsche Begriff „Rasse“ basiert auf der rassistischen Vorstellung unterschiedlicher menschlicher „Rassen“ (Cremer 2010). Tatsächlich geht es jedoch nicht um die Zuordnung zu ethnischen Gruppen, sondern um rassistische Diskriminierung, strukturelle Ungleichheiten –Rassismus – und Zuschreibungen – rassifizierte Zuschreibungen.
Einen Forschungsüberblick über intersektionale Verknüpfungen von race und gender finden Sie hier.
Literaturhinweise
Baumann, Anne-Luise; Egenberger, Vera; Supik, Linda (2018): Erhebung von Antidiskriminierungsdaten in repräsentativen Wiederholungsbefragungen. Bestandsaufnahme und Entwicklungsmöglichkeiten. Hg. v. Antidiskriminierungsstelle des Bundes. (URL: www.antidiskriminierungsstelle.de/SharedDocs/downloads/DE/publikationen/Expertisen/erhebung_von_antidiskr_daten_in_repr_wiederholungsbefragungen.html, abgerufen am 19.01.2023).
Cremer, Hendrik (2010): Ein Grundgesetz ohne „Rasse“. Vorschlag für eine Änderung von Artikel 3 Grundgesetz. Hg. v. Deutsches Institut für Menschenrechte: Berlin (Policy Paper, 16). (URL: www.institut-fuer-menschenrechte.de/fileadmin/user_upload/Publikationen/Policy_Paper/policy_paper_16_ein_grundgesetz_ohne_rasse.pdf.
GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften (2024): Demographische Standards: Ausgabe 2024 - Eine gemeinsame Empfehlung des ADM Arbeitskreis Deutscher Markt- und Sozialforschungsinstitute e.V., der Arbeitsgemeinschaft Sozialwissenschaftlicher Institute e.V. (ASI) und des Statistischen Bundesamtes. 7. überarb. und erw. Auflage: Mannheim (GESIS-Schriftenreihe, 31). DOI: 10.21241/ssoar.94099
Hoffmeyer-Zlotnik, Jürgen H. P.; Warner, Uwe (2009): Die Abfrage von "Migrationshintergrund" in der international vergleichenden Survey-Forschung: Mannheim: FRG. (URL: nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-59179.
Soziale Herkunft (class)
Die soziale Herkunft wird über den Bildungsabschluss und / oder die berufliche Stellung der Eltern (Vater und Mutter) ermittelt. Bildung wird dabei über eine Kombination von „höchsten allgemeinbildenden Schulabschluss“ und „beruflicher Ausbildungsabschluss“ operationalisiert. Für die Variablenausprägungen stehen internationale Standards (International Standard Classification of Education) zur Verfügung.
Mit der beruflichen Stellung werden keine Berufsbezeichnungen erfasst, sondern Tätigkeiten wie „Leitender Angestellter / leitende Angestellte“ oder „Facharbeiter_in“, so dass der soziale Stellung erfasst wird. Die Codierung kann beispielsweise über die „International Standard Classification of Occupations, ISCO-08“ erfolgen.
Einen Forschungsüberblick über intersektionale Verknüpfungen von class und gender finden Sie hier.
Literaturhinweise
GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften (2024): Demographische Standards: Ausgabe 2024 - Eine gemeinsame Empfehlung des ADM Arbeitskreis Deutscher Markt- und Sozialforschungsinstitute e.V., der Arbeitsgemeinschaft Sozialwissenschaftlicher Institute e.V. (ASI) und des Statistischen Bundesamtes. 7. überarb. und erw. Auflage: Mannheim (GESIS-Schriftenreihe, 31). DOI: 10.21241/ssoar.94099
Züll, Cornelia (2015): Berufscodierung. Hg. v. GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften: Mannheim. (URL: https://www.gesis.org/fileadmin/upload/SDMwiki/Berufscodierung_Zuell_08102015_1.1.pdf.
Alter
Die Erhebung des Alters erfolgt durchgängig über das Geburtsjahr (und ggf. Geburtsmonat), so dass das Alter für bestimmte Ereignisse oder für eine Kohortenbildung berechnet werden kann.
Literaturhinweise
GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften (2024): Demographische Standards: Ausgabe 2024 - Eine gemeinsame Empfehlung des ADM Arbeitskreis Deutscher Markt- und Sozialforschungsinstitute e.V., der Arbeitsgemeinschaft Sozialwissenschaftlicher Institute e.V. (ASI) und des Statistischen Bundesamtes. 7. überarb. und erw. Auflage: Mannheim (GESIS-Schriftenreihe, 31). DOI: 10.21241/ssoar.94099