Inhaltliche Beschreibung
Das Diagramm zeigt die Frauenanteile an den Forschenden in der Industrieforschung (Unternehmungssektor) im europäischen Vergleich für das Jahr 2022.
Deutschland liegt mit einem Frauenanteil von 15,6 Prozent deutlich unter dem EU-Durchschnitt (27 Länder) von 22,4 Prozent. Die drei Länder mit dem höchsten Frauenanteil sind Portugal, Spanien, Litauen und Russland.
Kontext und gleichstellungspolitische Bedeutung
Forschung und Entwicklung wird von öffentlichen und privaten Institutionen betrieben. Neben den Hochschulen (Hochschulsektor) sind dies vor allem die Forschungsorganisationen (staatlicher Sektor) und private Unternehmen (Unternehmenssektor, Industrieforschung). Für eine geschlechtergerechte Teilhabe an Forschung und Entwicklung ist daher eine gleichberechtigte Repräsentation von Frauen und Männern in allen drei Wirtschaftssektoren notwendig.
Die unterschiedliche Teilhabe der Geschlechter an den Wirtschaftssektoren – die Dominanz von Männern in der Industrieforschung und eine eher ausgeglichene Teilhabe an Hochschulen und Forschungseinrichtungen – kann Auswirkungen auf Einkommen und Beschäftigungsbedingungen (z.B. Befristung) von Forschenden haben.
Bei der Interpretation der Daten ist zu beachten, dass die einzelnen Wirtschaftssektoren in den nationalen Wissenschaftssystemen ein sehr unterschiedliches Gewicht haben können. In vielen west- und nordeuropäischen Ländern, beispielsweise Schweden, Österreich, Frankreich oder Deutschland dominiert die Industrieforschung, in der 60 Prozent und mehr aller Forschenden arbeiten. In vielen süd- und osteuropäischen Ländern, aber auch beispielsweise in Großbritannien dagegen arbeiten über die Hälfte der Forschenden an Hochschulen. Lediglich in Rumänien und Bulgarien sind mehr als 30 Prozent der Forschenden im staatlichen Sektor tätig.
Zugang zu den Daten
Hier finden Sie die Daten sowie die Grafik als Excel-Datei (153 kB).
Quelle
Eurostat - The Statistical Office of the European Union
https://ec.europa.eu/eurostat/web/products-datasets/-/rd_p_bempoccr2
FuE-Personal und Forscher insgesamt im Unternehmenssektor nach NACE Rev. 2 Tätigkeit und Geschlecht [rd_p_bempoccr2]
Datenqualität
Art der Datenerhebung
Datenerhebung durch die nationalen statistischen Ämter (Nationales Statistisches Office, Wissenschaftskommission oder Ministerien) durch eine Stichprobenerhebung, eine Zensus Befragung, durch nationale administrative Verwaltungsdaten oder die Kombination der drei Quellen
Erhebungstermin
Kalenderjahr
Periodizität
Mindestens alle 2 Jahre, z.T. jährlich.
Laut EU-Verordnung (753/2004) sind Statistiken über Wissenschaft und Technologie im Regelfall mindestens alle 2 Jahre zu erheben (jeweils in ungeraden Jahren). Während Daten für Hochschulen und staatliche Forschungseinrichtungen trotzdem in den meisten europäischen Ländern jährlich erhoben werden, werden Daten für den Unternehmenssektor häufig – so auch in Deutschland - nur alle zwei Jahre erhoben.
Abweichende Referenzjahre werden für einzelne Länder und Wirtschaftssektoren deshalb in den Tabellen ausgewiesen.
Erhebungseinheiten
Unternehmungssektor (BES)
Alle NACE-Wirtschaftszweige (Statistical Classification of Economic Activities in the European Community NACE Rev.2, 2008)
Wissenschaftler (Anzahl): Wissenschaftler beschäftigen sich mit der Konzeption oder Erschaffung von neuem Wissen, Produkten, Prozessen, Methoden und Systemen. Außerdem managen sie die oben genannten Projekte (§ 301, Frascati Manual, OECD 2002).
Ähnliche Datensätze
Frauenanteile am wissenschaftlichen Personal nach Wirtschaftssektoren im internationalen Vergleich
Frauenanteile am wissenschaftlichen FuE-Personal nach Wirtschaftszweigen, seit 1999
Frauenanteile am wissenschaftlichen FuE-Personal nach Wirtschaftszweigen (VZÄ)
Weiterführende Literatur
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Schlagworte
Statistik und statistische Daten; Wissenschaft als Beruf; Industrielle Forschung; wissenschaftliches Personal; Wirtschaftszweige; internationaler Vergleich; europäischer Vergleich