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Kompetenz­zentrum Frauen in Wissenschaft und Forschung

Frauenanteile am wissenschaftlichen Personal nach Fächergruppen, 2022


Kategorien: Wissenschaftliches Personal; Deutschland

Inhaltliche Beschreibung

Das Diagramm zeigt den Frauenanteil am hauptberuflichen wissenschaftlichen und künstlerischem Personal insgesamt und aufgegliedert nach Fächergruppen. Insgesamt liegt der Frauenanteil am wissenschaftlichen Personal bei 45 Prozent. Zwischen den Fächergruppen liegt der Anteil der Wissenschaftlerinnen in einer Spannbreite von 24 bis 54 Prozent. Fächer mit einem hohen Frauenanteil sind die Geisteswissenschaften (56,5%) und Humanmedizin / Gesundheitswissenschaften (54,3%). Fächer mit einem niedrigen Frauenanteil sind Mathematik, Naturwissenschaften (35,3%) und Ingenieurwissenschaften (24,1%).

Kontext und gleichstellungspolitische Bedeutung

Die nach Fächergruppen aufgeschlüsselten Daten verweisen auf die horizontale Segregation: Frauen und Männer verteilen sich nicht gleich auf die Fächergruppen. Allerdings ist die horizontale Segregation beim wissenschaftlichen Personal weniger ausgeprägt als bei den Studierenden (vgl. Studierende nach Fächergruppen). Der Studentinnenanteil liegt in den Fächergruppen Geisteswissenschaften, Humanmedizin / Gesundheitswissenschaften und Kunst, Kunstwissenschaft weit über 60 Prozent. In Fächergruppen mit einem hohen Studentinnenanteil führen Frauen ihre wissenschaftliche Qualifikation also tendenziell seltener fort als in Fächergruppen mit einem niedrigen Studentinnenanteil.

Zugang zu den Daten

Hier finden Sie die Daten sowie die Grafik als Excel-Datei (255 kB)


Quelle

Die Daten stammen vom Statistisches Bundesamt:

seit 2023: Statistische Berichte - Statistisches Bundesamt (destatis.de) - Statistik des Hochschulpersonals

bis 2022: Fachserie 11 Reihe 4.4 Personal an Hochschulen

Datenqualität

Art der Datenerhebung:
Sekundärerhebung (Vollerhebung) auf Basis der Verwaltungsdaten der Hochschulen

Erhebungstermin:
Berichtsjahr, Stichtag: 1.12.

Periodizität:
Jährlich

Brüche in den Daten:
Ab dem Prüfungsjahr 2016:

  • Umbenennung der Fächergruppe Sprach- und Kulturwissenschaften in Geisteswissenschaften
  • Psychologie, Erziehungswissenschaften und Sonderpädagogik wechselt von der Fächergruppe Geisteswissenschaften zur Fächergruppe Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften
  • Informatik wechselt von der Fächergruppe Mathematik, Naturwissenschaften in die Fächergruppe Ingenieurswissenschaften
  • Veterinärmedizin wird, wie international üblich, in die Fächergruppe Agrar-, Forst- und Ernährungswissenschaften, Veterinärmedizin integriert
  • Durch diese Veränderungen ist das Prüfungsjahr 2016 nur noch bedingt mit den Vorjahren vergleichbar


Erhebungseinheiten:
Hauptberufliches wissenschaftliches und künstlerisches Personal zusammen
Fächergruppen

Ähnliche Datensätze:
Frauenanteile am wissenschaftlichen Personal nach Personalgruppen
Frauenanteile an den Promotionen und Habilitationen nach Fächergruppen
Studierende nach Fächergruppen

Weiterführende Literatur

Sacksofsky, Ute; Stix, Carolin (2018): Daten und Fakten zur Repräsentanz von Frauen in der Rechtswissenschaft. Hg. v. Goethe-Universität Frankfurt am Main: Frankfurt a. M. Online geprüft, zuletzt geprüft am 28.02.2022.

Dahmen, Jennifer; Thaler, Anita (Hg.) (2017): Soziale Geschlechtergerechtigkeit in Wissenschaft und Forschung: Opladen, Berlin, Toronto: Budrich. Online verfügbar, zuletzt geprüft am 18.09.2019.

Erlemann, Martina (2017): Fach- und Geschlechterkulturen in außeruniversitären Forschungsinstitutionen der Physik (Ada-Lovelace-Projekt Schriftenreihe, 7. Jahrgang, Heft 1). Online verfügbar, zuletzt geprüft am 25.09.2019.

Ridder, Daniela de; Giebisch, Petra; Hachmeister , Cort-Denis; Leichsenring, Hannah (2013): Fachkulturen und weibliche Wissenschaftskarrieren: Erfolgsfaktoren von Frauenförderung sichtbar machen. Zentrale Erkenntnisse und Handlungsempfehlungen. Centrum für Hochschulentwicklung (CHE). Online verfügbar, zuletzt geprüft 28.03.2022.

Johnson, Angela C. (2011): Accomplishments and challenges for women in STEM. Implications for future research and programs. In: Journal of Women and Minorities in Science and Engineering 17 (4), S. 5–10.

Faulstich-Wieland, Hannelore; Horstkemper, Marianne (2008): Geschlechterverhältnisse. In: Klaus J. Tillmann, Thomas Rauschenbach, Rudolf Tippelt und Horst Weishaupt (Hg.): Datenreport Erziehungswissenschaft 2008. Leverkusen: Budrich UniPress, S. 139–152.

Gross, Christiane; Jungbauer-Gans, Monika; Kriwy, Peter (2008): Die Bedeutung meritokratischer und sozialer Kriterien für wissenschaftliche Karrieren. Ergebnisse von Expertengesprächen in ausgewählten Disziplinen. In: Beiträge zur Hochschulforschung 30 (4), S. 8–32. Online verfügbar, zuletzt geprüft am 28.03.2022.

Lind, Inken; Löther, Andrea (2007): Chancen für Frauen in der Wissenschaft - eine Frage der Fachkultur? Retrospektive Verlaufsanalysen und aktuelle Forschungsergebnisse. In: Schweizerische Zeitschrift für Bildungswissenschaften 29 (2), S. 249–271. Online verfügbar, zuletzt geprüft 03.06.2019.

Schlagworte

Statistik und statistische Daten; Hochschulen; Professur; Wissenschaft als Beruf; Fächergruppen