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Kompetenz­zentrum Frauen in Wissenschaft und Forschung

2017: 29 % der Führungskräfte in Deutschland waren Frauen


Kategorien: Arbeitswelt und Arbeitsmarkt; Geschlechterverhältnisse; Statistik; Wissenschaft Aktuell

Im Jahr 2017 lag der Frauenanteil unter Führungskräften in Deutschland bei 29,2 % und damit niedriger als ihr Anteil an allen Erwerbstätigen (46,5 %). Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) anhand aktueller Ergebnisse zur Qualität der Arbeit weiter mitteilt, gab es mehr Frauen in Führungspositionen als vor 20 Jahren (26,6 %).

1997 lag ihr Anteil an allen Erwerbstätigen bei 42,9 %. Der Anteil der weiblichen Führungskräfte unterscheidet sich je nach Branche: Im Bereich Erziehung und Unterricht (64,6 %) sowie im Gesundheits- und Sozialwesen (61,3 %) arbeiteten mehr Frauen in Führungspositionen als Männer. In diesen Branchen ist auch der Frauenanteil unter den Erwerbstätigen insgesamt höher. Zu den Führungspositionen zählen Vorstände und Geschäftsführerinnen/Geschäftsführer sowie Führungskräfte in Handel, Produktion und Dienstleistungen. 2017 waren 4,6 % aller Erwerbstätigen Führungskräfte. 

Am Arbeitsplatz werden viele Stunden verbracht – oft mehr Zeit, als für Familie und Freizeit übrig bleibt. Im Jahr 2017 arbeiteten 10,7 % der Vollzeiterwerbstätigen gewöhnlich mehr als 48 Stunden pro Woche. Männer sind mit 13,0 % etwa doppelt so häufig davon betroffen als Frauen (6,3 %). Generell gilt: je älter, desto länger die Arbeitszeiten. Während 2,0 % der Vollzeiterwerbstätigen im Alter von 15 bis 24 Jahren mehr als 48 Stunden pro Woche arbeiteten, lag dieser Anteil bei den Vollzeiterwerbstätigen zwischen 55 und 64 Jahren bei 13,6 %. Einer der Gründe ist der hohe Anteil überlanger Arbeitszeiten bei Führungskräften, die eher in höheren Altersgruppen zu finden sind. 

Im Jahr 2017 hatten 5,4 % aller Erwerbstätigen in Deutschland neben ihrer Haupttätigkeit mindestens eine weitere Tätigkeit. Zehn Jahre zuvor hatte der Anteil noch bei 3,7 % gelegen. Mit 5,9 % übten Frauen im Jahr 2017 häufiger einen weiteren Job aus als Männer (4,9 %). Der Grund hierfür ist, dass Mehrfachbeschäftigungen häufiger bei Teilzeiterwerbstätigen vorkommen, bei denen der Frauenanteil höher ist.

Diese und weitere Aspekte zur Qualität der Arbeit stehen auf der Internetseite des Statistischen Bundesamtes zur Verfügung. Zu den insgesamt sieben unterschiedlichen Bereichen zählen unter anderem Arbeitssicherheit und Gleichstellung, Arbeitszeit und Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie Beschäftigungssicherheit.

Quelle und Tabellen: PM - Statistisches Bundesamt, 24.09.2018