Aktuell im GESIS-Blog: Dr. Vera Lomazzi schreibt über die geschlechtsspezifischen Auswirkungen der COVID-19-Krise


Kategorien: Frauen- und Geschlechterforschung; Geschlechterverhältnisse; Wissenschaft Aktuell

Nach dem schockierenden Ausbruch von COVID-19 wird in den Gesellschaften nun zunehmend  über die Auswirkungen der Pandemie auf das Leben der Menschen und wie sie jetzt ihren Alltag gestalten, nachgedacht. Viele fragen sich,  wie sie mit der Wirtschaftskrise umgehen sollen, die vor der Tür steht. Angeregt durch die explosionsartige Zunahme der Hausarbeit und des Pflegebedarfs, mit der Haushalte in ganz Europa konfrontiert sind, wurde in den letzten Wochen vermehrt auf geschlechtsspezifische Auswirkungen von COVID-19 hingewiesen. Gibt es dabei etwas Neues, oder hat der Ausbruch der Krankheit einfach nur alte Fragen wieder neu aufgeworfen?

Die geschlechtsspezifischen Auswirkungen des Umgangs mit COVID-19  sind nicht die Auswirkungen eines isolierten Ereignisses, sondern bauen auf bereits bestehenden gesellschaftlichen Zuständen auf. Diese wiederum resultieren aus strukturellen und kulturellen Prozessen, die bereits durch frühere Krisen weiter geprägt wurden. Diese Verflechtung ist ein entscheidender Aspekt, um zu verstehen, wie sich die gegenwärtige Situation entwickeln konnte und welche Folgen soziale Ungleichheiten haben könnten.

DOI: 10.34879/gesisblog.2020.9