Arbeitszeitwünsche bleiben häufig unerfüllt


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Böckler-Impuls: "Viele Beschäftigte würden gern mehr oder weniger arbeiten – zum Teil hält die Unzufriedenheit über unerfüllte Arbeitszeitwünsche über Jahre an."

Nicht jeder Arbeitgeber lässt sich darauf ein, seinen Beschäftigten die Arbeitszeit zu ermöglichen, die am besten zur Lebenssituation passt. Dabei würden manche, etwa ältere Hochqualifizierte, die gewisse Einkommenseinbußen verkraften könnten, gern kürzer treten. Andere, zum Beispiel Frauen mit Halbtagsstelle, deren Kinder aus dem Gröbsten heraus sind, würden gern wieder länger arbeiten. Wie weit solche „Arbeitszeitdiskrepanzen“ verbreitet sind, ob sie nur vorübergehend oder dauerhaft bestehen und welche typischen Fälle es gibt, haben Tanja Schmidt, Wenzel Matiaske, Hartmut Seifert, Verena Tobsch und Elke Holst in einer Studie für die Hans-Böckler-Stiftung untersucht. Ihrer Analyse liegen Befragungsdaten aus dem Sozio-oekonomischen Panel, einer jährlich wiederholten Haushaltbefragung zugrunde. Die Forscherinnen konnten damit auf über 20 000 Angaben von Personen aller Altersgruppen zur Arbeitszeit zurückgreifen. Von „Diskrepanz“ sprechen sie, wenn tatsächliche und gewünschte Wochenarbeitszeit um mehr als drei Stunden voneinander abweichen.

https://www.boeckler.de/data/impuls_2020_05_S6.pdf

Quelle: Böckler-Impuls, Ausgabe 05/2020

https://www.boeckler.de/de/boeckler-impuls-21955.htm