„Die Auszeichnung bedeutet für mich eine große Wertschätzung meiner wissenschaftlichen Arbeit“, so Kirsten Harth. „Darüber hinaus hoffe ich aber auch, dass diese sichtbare Anerkennung die eine oder den anderen inspiriert, ein naturwissenschaftliches oder technisches Studium zu beginnen“, so Dr. Harth. Die Physik sei unglaublich vielseitig und eine erfolgreiche physikalische Forschung nicht nur mit Geduld, fundiertem Wissen und manchmal etwas Glück, sondern auch mit Kreativität, Neugier und der Arbeit in einem kollegialen internationalen Netzwerk verbunden.
Seit 2009 erforscht Kirsten Harth am Institut für Physik der Universität Magdeburg unter anderem die Dynamik von Tropfen oder Blasen, komplexe Flüssigkeiten und Systeme aus granularen Materialien. Granulate bestehen aus einer Vielzahl einzelner Körner, wie Sand, Reis oder Geröll. Im Universum finde man darüber hinaus so genannte granulare Gase, feste Körper, die nur selten miteinander kollidieren, so die Physikerin. Beispiele dafür seien die Saturnringe oder kosmische Nebel. „Solche Systeme haben oft die Tendenz, mit der Zeit Klumpen zu bilden, die die Basis für die Entstehung größerer Himmelskörper, letztlich auch von Planeten darstellen“, erklärt die Wissenschaftlerin. Um die Eigenschaften dieser granularen Gase zu untersuchen, hat sie bereits Experimente in Schwerelosigkeit am Fallturm Bremen, auf Parabelflügen und auf Forschungsraketen konzipiert und durchgeführt. Diese Experimente haben eine große Aufmerksamkeit erregt, so der Dekan der Fakultät für Naturwissenschaften, Prof. Dr. Oliver Speck. „Frau Dr. Harth ist für mich nicht zuletzt darum eine Botschafterin für die Universität, für erfolgreiche naturwissenschaftliche Forschung und für erfolgreiche Frauen in den so genannten MINT-Fächern.“
Quelle, weitere Informationen zum Karin-Witte-Frauenförderpreis und zur Biographie von Kirsten Harth: PM - Universität Magdeburg, 03.05.2021