„Garbage in – garbage out“. Was macht der Gender Data Gap in Evaluationen?


Kategorien: Geschlechterverhältnisse; Gleichstellungspolitik; Gleichstellungsmaßnahmen; Statistik; Wissenschaft Aktuell; CEWS Aktuell

Eine Veranstaltung im Rahmen der 25. Jahrestagung der DeGEval
Machtwissen? Evaluation zwischen Evidenz und (Mikro-)Politik, 14. - 16. September 2022 | Pädagogische Hochschule Oberösterreich in Linz, Österreich

"Daten und damit zusammenhängende Datenlücken stellen in vielen Evaluationsvorhaben eine Schwierigkeit dar. Häufig gilt die Devise: Es zählt nur das, was schon einmal gezählt wurde. Daten differenziert zu erheben, Datenbestände zu hinterfragen und auf Bedarfe hinzuweisen, die für eine zielgruppendifferenzierte Bewertung von Interventionen sinnhaft wären, wird zum Teil seitens der Auftraggebenden von Evaluationen aus konzeptionellen oder praktischen Gründen abgelehnt.

Data Gaps haben als Ausdruck von Machtverhältnissen gravierende Auswirkungen auf Evaluierungen. Sie verdeutlichen, welche Informationen und welche Zielgruppen als relevant angesehen werden. Mit dem Ankerpunkt „Gender Data Gap“ greift die Session ein aktuelles Thema des Arbeitskreises auf und stellt dazu folgende Fragen:

  • Wo und in welcher Form zeigen sich Gender Data Gaps?
  • Welche Aushandlungsstrategien führen zu einer angemessenen Berücksichtigung von Geschlechteraspekten? Wie wird verhandelt, ob und wie eine Geschlechterperspektive ein unverzichtbarer Bestandteil von Evaluierung ist? Wer ist an diesem Prozess beteiligt?
  • Wie nehmen Evaluator*innen in diesem Kontext ihre Rolle und ihr Selbstverständnis wahr?
  • Welche Methoden ermöglichen es, Machtverhältnisse zu erkennen und welche Chancen bieten Evaluationen diese zu hinterfragen?

Geschlechterabhängige Ursachen, Risiken, Wirkungen bzw. Auswirkungen von Interventionen sind nicht darstellbar, wenn Daten nicht nach Geschlechtern (und ggf. weiteren Kategorien) aufgeschlüsselt sind. Beispiele hierfür sind aus unterschiedlichen Forschungsfelder bekannt. Doch wird die Thematik auch ausreichend in der Evaluationscommunity aufgegriffen?

Die Session des AK Gender Mainstreaming ist als offenes Format konzipiert, Es stehen also nicht einzelne Vorträge im Vordergrund, sondern ein offener Dialog mit den Teilnehmenden, angeregt durch kurze Impulse der Vortragenden, die den Rahmen aus unterschiedlichen Perspektiven setzen und Fragen, die sowohl an die Vortragenden als auch an die Teilnehmenden gerichtet werden. Die Moderation erfolgt durch Anke Lipinsky, die die Session gemeinsam mit den beiden weiteren Sprecherinnen des Arbeitskreises Regina Frey, Karin Grasenick sowie Kirstin Eckstein konzipiert hat. Irene Pimminger (defacto – sozialwissenschaftliche Forschung & Beratung) beleuchtet die Fragestellung vor dem Hintergrund ihrer Evaluations- und Beratungserfahrungen hauptsächlich im Bereich des Europäischen Sozialfonds. Die Session wird dokumentiert.

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