Gegen Rechtsextremismus, Antisemitismus und Antifeminismus: Prof. Dr. Heike Radvan erhält Alice Salomon Award 2020


Kategorien: Diversity, Antidiskriminierung, Intersektionalität; Gleichstellungspolitik; Hochschulen, Hochschulforschung; Wissenschaft Aktuell

Am 11. Januar 2020 wurde Heike Radvan für ihr Engagement gegen Rechtsextremismus, Antisemitismus und Antifeminismus mit dem mit 6.000 Euro dotierten Alice Salomon Award ausgezeichnet.

In der DDR geboren und aufgewachsen, engagiert sich Heike Radvan seit vielen Jahren für antirassistische Praxis, die Rechte von Frauen und die queere Community sowie gegen Antisemitismus und andere Formen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit.

Auf ihr Studium der Sozialen Arbeit an der ASH Berlin folgte eine 15-jährige Tätigkeit bei der Amadeu Antonio Stiftung. Dort verantwortete sie unter anderem Ausstellungen wie „Das hat‘s bei uns nicht gegeben! – Antisemitismus in der DDR“ und „Germany after 1945: A society confronts antisemitism, racism and neo-nazism“. In der Stiftung baute sie außerdem die Fachstelle Gender und Rechtsextremismus auf und wies damit früh auf die Rolle von Frauen innerhalb der rechten Szene hin. Mit Gründung des Vereins Lola für Demokratie in Mecklenburg-Vorpommern etablierte sie diesen Ansatz später auch im ländlichen Raum. Ihr aktuelles Buch trägt den Titel „Rechtsextreme Frauen“.

Radvan promovierte zum Thema Pädagogisches Handeln und Antisemitismus und setzt ihre Arbeit seit 2017 als Professorin für Methoden und Theorien Sozialer Arbeit an der BTU Cottbus fort. Auch in der brandenburgischen Stadt engagiert sie sich stark für ein demokratisches Gemeinwesen.

Engagiert, mutig, innovativ

Für Ihr mutiges und innovatives Wirken in Lehre und Forschung sowie für ihr persönliches Engagement erhält die Erziehungswissenschaftlerin und Sozialpädagogin nun den Alice Salomon Award.

Aus der Begründung der Jury: „Heike Radvan ist unbequem: Sie fordert politische Akteure ebenso wie Verantwortliche an Hochschulen oder Tätige in sozialen Arbeitsfeldern heraus, den offenen wie verborgenen rechten Tendenzen entgegenzuwirken.“ Die Wissenschaftlerin bearbeite „hochaktuelle Themen, die in den Gesellschaften Europas – und auch darüber hinaus - leider wieder verstärkt bedeutsam sind. Sie setzt Zeichen für eine offene Gesellschaft, eine wehrhafte Demokratie und für eine streitbare Soziale Arbeit.“

Mit dem Alice Salomon Award ehrt die Hochschule Persönlichkeiten, die zur Emanzipation der Frauen und der Entwicklung der Sozialen Arbeit Herausragendes beigetragen haben und das Werk Alice Salomons im übertragenen Sinn weiterführen. Zu den bisherigen Preisträgerinnen gehören unter anderem Barbara Lochbihler, Fadéla Amara, Alice Shalvi, Marisela Ortiz, Norma Andrade und Urmila Chaudhary. Die Auszeichnung wird im Wechsel mit dem Alice Salomon Poetik Preis verliehen.

Quelle und weitere Informationen: PM - Alice Salomon Hochschule Berlin, 10.01.2020

,