Gender bereichert Lehre und Forschung. Tagung setzt wichtige Impulse


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Das Thema „Gender in Lehre und Forschung: Anspruch, Praxis, Strategie“ stand im Fokus einer Tagung am 05. Juni an der Hochschule Emden/Leer, an der rund 60 Personen teilnahmen. Neben Lehrkräften und Studierenden der Hochschule sprach das Thema auch ein bundesweites Fachpublikum anderer Hochschulen sowie Fachkräfte aus der Region an. Inhaltlich ging es darum, wie die Integration von Gender in Lehrveranstaltungen und Forschungsvorhaben gelingen kann.

„Was die Gleichberechtigung an der Hochschule angeht sind wir auf einem guten Weg, aber längst noch nicht am Ziel. Es geht um Bewusstseinsbildung“, betonte Hochschulpräsident Prof. Dr. Gerhard Kreutz in seiner Grußadresse.

In zwei Impulsvorträgen zur Tagung, „Wie Theorie prägt…“ und „Wie Praxis gelingt…“ wurde das Thema zunächst intensiv aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet, bevor es am Nachmittag in vier parallele Workshops ging. Referentin Dr. Bettina Jansen-Schulz betonte aus ihrer langjährigen Erfahrung als Entwicklungsberaterin und Coachin den Stellenwert von Gender im Hochschulkontext. Sie fokussierte besonders die strukturellen Voraussetzungen für eine gelungene Geschlechtergerechtigkeit in Berufungsverfahren, Akkreditierungen und im Qualitätsmanagement von Hochschulen. Dr. Lisa Mense hingegen stellte in ihrem Vortrag die „Gender Curricula“ vor. Diese Datenbank bietet zu fast allen in Deutschland studierbaren Fächern ganz konkrete Modulbausteine an, nach denen das Thema Gender in die eigene Lehre einbezogen werden kann. Am Beispiel eines Studiengangs der Hochschule führte die Referentin durch die Datenbank.

Die Tagung wurde organisiert vom Projekt „Gender in Lehre und Forschung“, das seit 2016 an der Hochschule läuft und in der Gleichstellungsstelle angesiedelt ist. Ziel des Projektes ist es, die Hochschulangehörigen dafür zu sensibilisieren, welche Geschlechterbilder sie selbst verinnerlicht haben. Denn diese Bilder bestimmen maßgeblich das Miteinander. Mit der Tagung ist ein erster Höhepunkt des Projektes erreicht. In Zukunft wird es weiter darum gehen, möglichst viele Lehrende und Forschende anzusprechen mit dem Thema, individuelle Unterstützungsangebote anzubieten und die Erfolge auf einer weiteren Tagung zu präsentieren.

Feierlicher Abschluss der Tagung war der Beitritt des Hochschul-Gendernetzwerks, GENDERnet, zu der Landesarbeitsgemeinschaft der Einrichtungen für Frauen- und Geschlechterforschung in Niedersachsen. Die Hochschule Emden/Leer ist die erste Fachhochschule, die diesem Verbund beigetreten ist.

Quelle: PM - Hochschule Emden/Leer, 06.06.2018