In der 29. Ausgabe der Reihe CEWSpublik nimmt Lena Weber, Teamleiterin des CEWS, Geschlechterungleichheiten im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie in den Blick.
Wie auch in der übrigen Gesellschaft trafen die pandemiebedingten Anforderungen, die Arbeitssituation auf Home-Office und Online-Lehre umzustellen und gleichzeitig die Kinderbetreuung und Homeschooling privat zu organisieren, Wissenschaftlerinnen mit Kindern besonders. Aufgrund der Androzentrik der Wissenschaft und der Feminisierung von Care-Arbeit waren Wissenschaftlerinnen mit Kindern daher während der Pandemie vor besondere Herausforderungen gestellt. Das vorliegende Literaturreview gibt einen Überblick über Studien und Analysen, die nachzeichnen, wie sich die pandemische Arbeitssituation auf die Geschlechterverhältnisse in der Wissenschaft ausgewirkt hat. Damit wird auch gezeigt, dass sich diese Phase auf die Karriereentwicklung von Wissenschaftlerinnen noch in den nächsten Jahren auswirken wird. Der Literaturüberblick gliedert sich in erstens methodische Erläuterungen. Zweitens in einen Hauptteil mit den inhaltlichen Schwerpunkten a) Publikationslücken, b) reduzierte Forschungszeit, c) Sorgearbeit und d) wie wissenschaftliche Einrichtungen auf die Benachteiligung von Frauen, Müttern und Personen mit Sorgeverpflichtungen während der Pandemie reagierten. Daraus werden Empfehlungen für geschlechtergerechtere Veränderungen in der Wissenschaft abgeleitet, die nach wie vor Bestand haben. Akteur*innen in Wissenschafts- Hochschul- und Gleichstellungspolitik sind dazu aufgefordert zu prüfen, wie sie ihnen nachkommen können.
Bibliographische Angaben:
Lena Weber: Geschlechterungleichheiten in der Wissenschaft während der Corona-Pandemie (Literaturreview), Reihe: CEWSpublik no. 29, Köln 2023
Siehe auch diese Veröffentlichung des CEWS:
- Materialsammlung Covid-19 und Geschlecht (0,96 MB) Stand: 24.03.2022