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Onlinejournal kultur&geschlecht #23 erschienen


Kategorien: Diversity, Antidiskriminierung, Intersektionalität; Frauen- und Geschlechterforschung; Geschlechterverhältnisse; Wissenschaft Aktuell

Die diesjährige Sommerausgabe #23 des onlinejournal kultur&geschlecht versammelt vier Beiträge, die dem zeitgenössischen Verhältnis von Politischem und Privatem gelten: Schon lange ein Thema feministischer Kritik, ist dieses insbesondere durch die Veränderung medialer Bedingungen und sich globalisierender Perspektiven in Transformation begriffen.

Julia Glitz‘ Beitrag analysiert das Politische in Alison Bechdels Comics im Anschluss an Ann Cvetkovich als ein queeres Archiv, dessen affektives und gegendokumentarisches Potential durch die Medialität des Comics ermöglicht wird.

Kann es einen ,weiblichen Blick‘ geben, fragt Juliane Eschert am Beispiel von Jill Soloways Serie I Love Dick, und diskutiert damit die Aktualität von Laura Mulveys klassischer, psychoanalytischer Filmtheorie unter gegenwärtigen medialen Bedingungen.

Magdalena Johns Beitrag unternimmt eine Kritik der Kategorien des Privaten und Politischen in Anschluss an Hannah Arendt und Judith Butler mit Blick auf die Schaffung immer neuer Teil/Öffentlichkeiten und Un/Sichtbarkeiten durch das Internet: Wie kann seit #MeToo die Vergeschlechtlichung und Rassifizierung von Reproduktions- und Lohnarbeit diskutiert werden?

Der Beitrag von Vira Bushanska setzt sich für ein ethnographisches Storytelling ein, um die Mikropolitiken postkolonialer Gegenwart Australiens zu beschreiben: Wie lässt sich von den Konflikten der Aboriginal und Torres Strait Islander Peoples erzählen und eine feministische Kritik häuslicher Gewalt leisten, ohne neokoloniale und neoliberale Politiken wiedereinzuschreiben?

Außerdem freut sich die Redaktion über die Einrichtung des Marie Jahoda Centers for International Gender Studies (MaJaC): „Gender Studies versammelt die Mutigen“: Mit diesen Worten eröffnete der Rektor der Ruhr-Universität, Axel Schölmerich, am 25.06.2019 den Festakt anlässlich der Gründung des MaJaC. Mit der Eröffnung des Forschungszentrums wird der Geschichte und Genese der von verschiedenen Disziplinen und Fakultäten aufgebauten Gender Studies an der RUB Rechnung getragen. Wir begrüßen die Entwicklung, in Zukunft insbesondere den wissenschaftlichen Nachwuchs und die lokale wie internationale Vernetzung der Gender Studies zu fördern, sowie das Vertrauen in die wichtige Funktion kritischer Wissensproduktion in Zeiten der Krise der Institutionen und der Bedrohung der Wissenschaftsfreiheit.

Das onlinejournal kultur & geschlecht ist ein transdisziplinäres Forum für Nachwuchswissenschaftler*innen der Ruhr-Universität Bochum, die zu Geschlechterfragen und ihren Kontexten forschen. Es wird am Lehrstuhl für Medienöffentlichkeit und Medienakteure mit besonderer Berücksichtigung von Gender des Instituts für Medienwissenschaft von Astrid Deuber-Mankowsky und Jasmin Degeling herausgegeben, gefördert von der Fakultät für Philologie und dem Rektorat der RUB.

https://kulturundgeschlecht.blogs.ruhr-uni-bochum.de/