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Kompetenz­zentrum Frauen in Wissenschaft und Forschung

Rückblick: TOTAL E-QUALITY Prädikat - Prädikatsvergabe 2017


Kategorien: Gleichstellungspolitik; Gleichstellungsmaßnahmen; Geschlechterverhältnisse; Wissenschaft Aktuell

Gastgeberin der diesjährigen Prädikatsvergabe war der BLB NRW, der seit 2010 Träger des TOTAL E-QUALITY Prädikats ist. Er ist einer von 50 Prädikatsträgern in Nordrhein-Westfalen, dem Bundesland, aus dem mit deutlichem Abstand die meisten der ausgezeichneten Organisationen kommen.

Wilfried Hild begrüßte stellvertretend für die Vorstandsvorsitzende Eva Maria Roer die Gäste. Gabriele Willems, die Geschäftsführerin des BLB, betonte in ihrer Ansprache, dass Chancengleichheit und Diversität nicht nur hehre Ideale sind, sondern ökonomischer Selbstzweck. Als Immobilienunternehmen des Landes betreibt der BLB ein wirtschaftliches Immobilienmanagement mit einem komplexen Portfolio – vom Gefängnis bis zum Forschungsbau. „Nur mit gelebter Chancengleichheit können wir unsere personellen Ressourcen optimal nutzen und diese Aufgabe meistern.“

Auf diese Aussage lassen sich auch die Erfahrungen und Beiträge der Teilnehmer/-innen an der Fishbowldiskussion im Hinblick auf die Anforderungen der Arbeitswelt im Zeitalter der Digitalisierung  zusammenfassen. Sich für Chancengleichheit zu engagieren, ist eine Frage der Haltung. Es geht nicht nur um wirtschaftliche Ergebnisse, erwirtschaftet von Arbeitskräften, sondern es geht um die Menschen mit all ihren Fähigkeiten und Potenzialen, die es an verschiedenen Punkten abzuholen und mitzunehmen gilt. Mit ihnen gemeinsam gelingt die Gestaltung der Zukunft. Auch die Technologien der Zukunft sollen den Menschen unterstützen, nicht ihn ersetzen. Es gilt, Organisationen weiterzuentwickeln: sie stärker zu vernetzten, anders zusammenzufügen, Grenzen zu überwinden und ganz neue, agile Strukturen zu schaffen. Entscheidend ist nicht die Präsenz der Mitarbeitenden, sondern ihre Ergebnisse. Gefragt ist ein neues Selbstmanagement jedes/jeder Einzelnen, wenn es um Arbeitsorte, Arbeitszeiten und Strukturen geht. Auch Bilder und Sprache in unserer Gesellschaft müssen sich wandeln, um das Denken in den Köpfen der Menschen zu verändern. Die Vielfalt der Beschäftigten legt nahe, dass wir die Durchmischung unterschiedlicher Aspekte brauchen, um positive Effekte zu erzielen. Dabei geht es um eine Personalentwicklung, die sich auch an den unterschiedlichen Lebensphasen orientiert. Die Möglichkeiten der Digitalisierung sollen letztlich beitragen, Diversity erlebbar zu machen.

Diesen Zusammenhang stellte auch die Keynote von Herna Munoz-Galeano, Geschäftsführerin der HMG Systems Engineering GmbH und „Engineer PowerWoman 2016“ ganz klar heraus. Wichtig für die Menschen wird es sein, die Transformation im digitalen Zeitalter mit ihren einhergehenden Veränderungen in der Arbeitswelt aktiv selbst zu gestalten. Diese Veränderungen müssen als Chance begriffen werden und Vielfalt ist ein Weg, der dabei zu gehen ist.

Eine Videobotschaft des Ministers für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen, Karl-Josef Laumann, unterstrich die Mitwirkung der Politik in diesem Prozess.

Das TOTAL E-QUALITY Prädikat wurde in diesem Jahr an 64 Organisationen aus Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung verliehen. 22 bekamen das Prädikat mit dem Add-On für Diversity.

Auch im Herbst 2018 werden wieder TOTAL E-QUALITY Prädikate verliehen. Die Bewerbungsfrist läuft bis zum 30. April 2018.

Der Prädikatsbereich Hochschulen und Forschungseinrichtungen wird im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung vom Kompetenzzentrum Frauen in Wissenschaft und Forschung CEWS betreut. Hochschulen und Forschungseinrichtungen, die sich um das TOTAL E-QUALITY Prädikat bewerben möchten, finden hier Unterstützung und Beratung.

http://www.gesis.org/cews/unser-angebot/informationsangebote/total-e-quality/

Quelle, Liste der Preisträger und weitere Informationen