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Studie „(Geschlechter)Rollenstereotype in juristischen Ausbildungsfällen“ erschienen


Kategorien: Geschlechterverhältnisse; Karriereentwicklung; Wissenschaft Aktuell

Die Studie dokumentiert die Ergebnisse eines von der Juristin Dana-Sophia Valentiner an der Universität Hamburg durchgeführten Forschungsprojektes, das großzügig aus dem Gleichstellungsfonds 2015 und dem Frauenförderfonds 2016 unterstützt wurde.

Die Studie analysiert knapp 100 Examensübungsklausuren, die an der Universität Hamburg und der Bucerius Law School gestellt wurden. In einem bipolar geschilderten Umfeld stehen in den untersuchten Examensübungsklausuren 80 Prozent Männer gerade einmal 18 Prozent Frauen gegenüber. 46 Prozent der weiblichen Fallpersonen werden über eine Beziehung zu einem Mann definiert. Frauen werden seltener berufstätig dargestellt als Männer (Frauen: 39 Prozent, Männer: 62 Prozent).

Bei den Berufen werden geschlechtsbezogene Stereotype bedient. Auch bei den Namen der Fallpersonen konnten geschlechterstereotype Zuschreibungen beobachtet werden, die sich besonders deutlich in der Verbindung des Namens mit einem Beziehungsattribut zeigen (Männer: 14 Prozent, Frauen: 36 Prozent).

Geschlechtergerechter Sprache kommt schließlich bei der Fallgestaltung marginale Bedeutung zu: Gerade einmal 5 Prozent der Fälle sind in geschlechtergerechter Form verfasst.

Zur Studie

Bei weiteren Fragen können Sie Frau Dana-Sophia Valentiner kontaktieren:  Dana.Valentiner(at)uni-hamburg(dot)de

Pressestimme:

Gattin, Sekretärin, Geliebte
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