Die Studie analysiert knapp 100 Examensübungsklausuren, die an der Universität Hamburg und der Bucerius Law School gestellt wurden. In einem bipolar geschilderten Umfeld stehen in den untersuchten Examensübungsklausuren 80 Prozent Männer gerade einmal 18 Prozent Frauen gegenüber. 46 Prozent der weiblichen Fallpersonen werden über eine Beziehung zu einem Mann definiert. Frauen werden seltener berufstätig dargestellt als Männer (Frauen: 39 Prozent, Männer: 62 Prozent).
Bei den Berufen werden geschlechtsbezogene Stereotype bedient. Auch bei den Namen der Fallpersonen konnten geschlechterstereotype Zuschreibungen beobachtet werden, die sich besonders deutlich in der Verbindung des Namens mit einem Beziehungsattribut zeigen (Männer: 14 Prozent, Frauen: 36 Prozent).
Geschlechtergerechter Sprache kommt schließlich bei der Fallgestaltung marginale Bedeutung zu: Gerade einmal 5 Prozent der Fälle sind in geschlechtergerechter Form verfasst.
Bei weiteren Fragen können Sie Frau Dana-Sophia Valentiner kontaktieren: Dana.Valentiner(at)uni-hamburg(dot)de
Pressestimme:
Gattin, Sekretärin, Geliebte
Antiquiert und voller Klischees: Das Jura-Studium vermittelt ein Frauenbild von vorgestern, das zeigt eine neue Studie. Wenn Frauen überhaupt vorkommen, dann meist als Anhängsel eines Mannes, das sich für Schuhe und Handtaschen interessiert. Ein Beitrag von Christoph Fuchs auf süddeutsche.de.