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Kompetenz­zentrum Frauen in Wissenschaft und Forschung

Studie zu Arbeit und Partnerschaftszufriedenheit in Zeiten der COVID-19-Pandemie


Kategorien: Vereinbarkeit; Arbeitswelt und Arbeitsmarkt; Frauen- und Geschlechterforschung; Wissenschaft Aktuell

Die COVID-19-Pandemie verändert viele Lebensbereiche und kann auch die Beziehung von Paaren belasten. Die Studie von Lisa Schmid und Kolleg*Innen untersucht, wie sich die Beziehungszufriedenheit von (verheiratet oder unverheiratet) mit Partner zusammenlebenden Personen während der COVID-19-Pandemie entwickelt hat und welche Rolle Veränderungen der Arbeitssituation (v.a. Kurzarbeit und Homeoffice) dabei spielen.

Hierzu werteten die Forschenden Daten des deutschen Beziehungs- und Familienpanels pairfam aus und berechneten, wie sich die Partnerschaftszufriedenheit erwerbstätiger Personen zwischen den Jahren 2018/2019 und April/Mai 2020 veränderte.

Die Ergebnisse zeigen einen generellen Rückgang der Partnerschaftszufriedenheit während der Pandemie. Dies war unabhängig davon, ob Personen eine berufliche Veränderung wie Kurzarbeit, Homeoffice, oder beides, erlebt haben – interessanterweise zeigten auch Personen, die keine dieser Veränderungen berichtet hatten, eine vergleichbare Entwicklung. Dieses Muster wurde sowohl für Frauen als auch für Männer beobachtet. Die Analysen boten zudem nur schwache Belege für die Annahme, dass die Beziehungszufriedenheit besonders stark sinken würde, wenn auch der Partner oder die Partnerin eine Veränderung der Arbeitssituation erlebt hat. Überraschenderweise zeigt sich jedoch, dass der Rückgang der Partnerschaftszufriedenheit für Eltern signifikant schwächer ausfällt als für Paare ohne Kinder im Haushalt. Ein Grund hierfür könnte sein, dass die Beziehungszufriedenheit von Eltern bereits vor Beginn der Pandemie niedriger war als bei Personen ohne Kinder.

Zur Publikation

Lisa Schmid, Jonathan Wörn, Karsten Hank, Barbara Sawatzki and Sabine Walper: Changes in employment and relationship satisfaction in times of the COVID-19 pandemic: Evidence from the German Family Panel,
in: European Societies https://doi.org/10.1080/14616696.2020.1836385