Zufallsauswahl ist (auch) geschlechtergerechter als Peer Review-Verfahren


Kategorien: Fördermaßnahmen; Wissenschaftspolitik; Geschlechterverhältnisse; Karriereentwicklung; Wissenschaft Aktuell

In einer Studie der European Molecular Biology Organization (EMBO) wurden wissenschaftliche Karrieren von 324 Bewerber*innen für das EMBO Long-Term Fellowship-Programm von 2007 bis 2017 untersucht und ausgewertet.

Die Ergebnisse zeigen, dass sich die Reputationen der Bewerber*innen, die im Jahr 2007 durch das das Peer Review-Verfahren ausgewählt worden waren, nicht wesentlich von denen der Kandidat*innen unterschied, die als förderwürdig eingestuft wurden, jedoch in der Bestenauswahl nicht berücksichtigt worden waren. 

Die Autoren Bernd Klaus und David del Alamo ( EMBL Heidelberg) plädieren dafür, künftig nur noch mäßig gute und durchschnittliche Bewerber*innen durch ein Peer Review auszusortieren. Die Stipendienvergabe für förderungswürdige Bewerber*innen sollte im Losverfahren erfolgen. Dieses Auswahlverfahren sei zudem geschlechtergerecht und entspreche den weiter sinkenden Förderquoten.

Klaus, Bernd;  Alamo, David del:
Talent Identification at the limits of Peer Review: an analysis of the EMBO Postdoctoral Fellowships Selection Process
doi: https://doi.org/10.1101/481655
https://www.biorxiv.org/content/early/2018/12/08/481655

https://www.biorxiv.org/content/biorxiv/early/2018/12/08/481655.full.pdf