Einladungstext:
„Am 28. August 1948 gründeten sieben Juristinnen in Dortmund den Deutschen Juristinnenbund e.V. (djb) als Nachfolgeorganisation des Deutschen Juristinnen-Vereins e.V. (1914-1933).
Die Welt ist 70 Jahre später auch für Frauen eine andere. In Sachen Gleichstellung hat der djb viel erreicht. Von Anfang an setzte er sich für Gleichberechtigung und Frauenrechte ein. Erstes Ziel war, den Gleichberechtigungsgrundsatz im Grundgesetz zu verankern und für dessen Umsetzung zu sorgen. Außerdem sollten kompetenten Frauen berufliche Möglichkeiten in der jungen Bundesrepublik eröffnet werden. Wichtige Errungenschaften, die heute für uns selbstverständlich sind, wurden unter großem ehrenamtlichen Einsatz der Kolleginnen realisiert - von der Verfassungswidrigkeit des Stichentscheides des Vaters im Familienrecht, über die Reformen des Ehe- und Familienrechts, des ehelichen Namensrechts, dem Einsatz für Quoten im öffentlichen Dienst und in Aufsichtsräten in der Wirtschaft, zur Strafbarkeit der Vergewaltigung in der Ehe bis hin zum Sexualstrafrecht und der Kampagne 'Nein heißt Nein'.
Beharrlich und hochkompetent - der djb hat auf vielen Ebenen Erfolg gehabt. Nicht alle Ziele konnten bisher erreicht werden, zum Beispiel fordert der djb seit Jahrzehnten (bisher) erfolglos eine Reform des Ehegattensplittings. Neue Themen kommen hinzu, wie die Auswirkungen der Digitalisierung auf die Gleichstellung und die beruflichen Perspektiven von Frauen, Herausforderungen durch die Möglichkeiten der Reproduktionsmedizin oder die in den letzten Jahren verstärkt geführten Debatten über Sexismus in der juristischen Ausbildung.
Das Motto 'Viel erreicht - noch viel zu tun' der 50-Jahr-Feier 1998 in Dortmund passte auch für die 60-Jahr-Feier im Deutschen Bundestag 2008 in Berlin. Es ist heute noch richtig."