Abschlussveranstaltung REVERSE – Krise der Geschlechterverhältnisse? Antifeminismus als Krisenphänomen mit gesellschaftsspaltendem Potenzial
Nach zwei Jahren Laufzeit werden nun die Ergebnisse des REVERSE Projekts im Oktober 2019 in Marburg vorgestellt. Neben einer Ergebnispräsentation der fünf Fallstudien:
„Ethnisierung von Sexismus. Figurationen des Anti-Feminismus nach Köln“
(Leitung: Dr.in Barbara Grubner und Denise Berggold-Caldwell)
„Wissenschaft: Anti-‚genderistische‘ Argumentationen im akademischen Kontext“
(Leitung: Dr.in Marion Näser-Lather)
„Sexualpädagogik: Der Kampf um sexuelle Bildung als Krisensymptom“
(Leitung: Prof. in Dr. in Susanne Maurer)
„Mutterschaft: Mutterschaft und Geschlechterverhältnisse“
(Leitung: Dr. in Helga Krüger-Kirn)
„Geschlechterpolitik: Ehe für Alle“
(Leitung: Prof. in Dr. in Annette Henninger und Prof. in Dr. in Ursula Birsl)
wird es auch um die Betrachtung der analysierten Querverbindungen gehen. Ebenso wird Raum zur gemeinsamen Diskussionen und Vernetzung eingeplant. Ein genaues Programm und weitere Informationen folgen in Kürze. Eine Anmeldung ist bereits jetzt unter reverse(at)staff.uni-marburg(dot)de möglich. Der Anmeldeschluss ist der 30.08.2019 und die Zahl der Teilnehmer*innen begrenzt.
Weitere Informationen zum Projekt und den konkreten Inhalten der einzelnen Fallstudien sind unter https://www.uni-marburg.de/de/genderzukunft/forschung/reverse zu finden.
ABSTRACT: Angesichts des Wandels der Geschlechterverhältnisse formiert sich in Deutschland ein breites Spektrum gegen staatliche Gleichstellungspolitiken, Genderforschung und die weitere Liberalisierung der Geschlechterverhältnisse. Der Diskurs über den sogenannten ‚Gender-Wahn’ wird zum Teil sehr polemisch geführt. Dies trägt nicht zur sachlichen Auseinandersetzung über Geschlechterpolitik und geschlechtliche bzw. sexuelle Identität bei und bedroht die Akzeptanz von Pluralität als normativen Grundpfeiler einer demokratischen Ordnung. Das Forschungsvorhaben REVERSE hat in den vergangenen zwei Jahren die anti-feministische Diskursproduktion, ebenso wie deren Akteurs- und Adressat_innen-Gruppen untersucht. Dabei lag ein Fokus auf der (De-)Thematisierung sozialer Fragen. Zugleich wurden Anrufungen von (Handlungs- und Meinungs-) Freiheit sowie deren Verknüpfung zum subjektiven Erleben rekonstruiert. Fünf Fallstudien erlaubten die vertiefende Betrachtung unterschiedlicher Diskursfelder, deren Querverbindungen ebenfalls in den Blick gebracht werden sollten. Dies ermöglicht eine genauere Analyse des Phänomens Anti-Feminismus.