Center für Geschlechterverhältnisse in der Wissenschaft

Fachgespräch: „Wer will die Uhr zurückdrehen? Strategien gegen Anti-Feminismus und Homophobie“

Zeitraum: 13:00
Ort: Deutscher Bundestag, Marie-Elisabeth-Lüders-Haus (Anhörungssaal 3.101), Adele-Schreiber-Krieger-Str. 1, 10117 Berlin
.ics / iCalendar: Kalenderdatei herunterladen

Einladung der Bündnis 90/Die Grünen Bundestagsfraktion:

"Zunehmend schrille Kritik an einer demokratischen Geschlechterpolitik, homophobe Proteste gegen die Bildungspläne oder die Entstehung von Mythen bezüglich Sexualaufklärung in den Schulen. Das alles deutet auf eine neue Qualität anti-emanzipatorischer Bewegungen. Beobachten wir gerade einen gesellschaftlichen Backlash, eine Restaurationsbewegung gegen emanzipatorische Erfolge?

In dem Fachgespräch setzen wir vier Schwerpunkte. Zu Beginn wollen wir über die Vernetzung homophober und antifeministischer Gruppen in Europa diskutieren. Hier versuchen wir deren gemeinsamen Argumentationsmuster auszuloten, um anschließend über erfolgreiche parlamentarische Gegenstrategien nachzudenken. Anschließend nehmen wir die Angriffe auf Genderkonzepte in den Blick und versuchen zu klären, warum gerade dieses Thema derartig reizt. Gibt es hierbei eine Zunahme oder handelt es sich eher um eine diffuse Ablehnung von einem Teil der Gesellschaft, der Modernisierungen generell ablehnend gegenüber steht? Zudem werden wir überlegen, ob es Erwartungen es an die Wissenschaft gibt, sich in die Debatte einzubringen und was Politik tun kann.

Als nächstes versuchen wir die Frage zu beantworten, wie es um die derzeitige Sexualaufklärung von Kindern und Jugendlichen steht. Welche Rolle haben staatliche Institutionen wie Schule? Was ist „angemessen“ in einer Umwelt, die z.B. in der Werbung und in den klassischen Medien, aber auch in den für Jugendliche besonders relevanten sozialen Netzwerken stark sexualisiert ist? Darüber hinaus wollen wir darüber sprechen, wie tolerant Jugendliche sind und wie viel Vielfalt in unserer Gesellschaft heute gelebt werden kann.

Abschließend analysieren wir die Umdeutungsversuche der Emanzipationsgegner*innen, die gleiche Rechte als Sonderrechte denunzieren. Wer sind die treibenden anti-emanzipatorischen Akteur*innen, die nicht wie früher um den Erhalt des Status Quo zu kämpfen scheinen, sondern um emanzipatorische Rückschritte? Wie sollen Demokrat*innen reagieren, wenn unter dem Deckmantel der Meinungsfreiheit menschenfeindliche Äußerungen verbreitet werden?"

Weitere Informationen