Center für Geschlechterverhältnisse in der Wissenschaft

„FemiCare & MascuWork -Geschlechtlichkeiten im Feld der Sorgearbeit“

Zeitraum:
Ort: Hochschule Landshut
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Die erste öffentliche Tagung von ForGenderCare richtet den Blick auf ‚Care‘ als vergeschlechtlichte und vergeschlechtlichende Praxis: Wie sind Vorstellungen von Männlichkeit und Weiblichkeit in Fürsorgearbeit eingeschrieben und welche Veränderungen zeichnen sich gegenwärtig ab? Gemeinhin gelten Sorge und das Sich-Kümmern als wesenhaft weibliche Qualitäten und ‚Talente‘. Gleichzeitig ist in den letzten Jahren an unterschiedlichen Stellen deutlich geworden, wie brüchig diese Genderzuordnung ist. So haben z. B. Studien zu Selbstkonzepten von Männern gezeigt, dass Care im Kontext von Väterlichkeit mittlerweile einen wichtigen Teil des Selbstverständnisses insbesondere junger Männer ausmacht. Andere Dynamiken − beispielsweise die zunehmende Professionalisierung von Fürsorgetätigkeiten − zeigen, dass Care unabhängig von Geschlecht nicht nur erlernbar, sondern auch eine kaufbare Dienstleistung ist. Durch den demografischen Wandel und den Fachkräftemangel ist zudem offensichtlich geworden, dass die personellen Lücken in Care-Berufen  (insbesondere Früh- und Primärpädagogik sowie Pflegeberufen) nicht mehr allein durch Frauen behoben werden können. Entsprechende Initiativen (‚Neue Wege für Jungs‘ oder der ‚Boys Day‘) versuchen seit einigen Jahren die Berufs- und Studienorientierung junger Männer entsprechend zu weiten − bislang bleiben sichtbare Erfolge aus. Des weiteren wird die Notwendigkeit von Care im Alltag immer weniger vereinbar mit aktuellen Erwerbs- und Karrieremustern, für Männer wie auch für Frauen. Die Tagung „FemiCare & MascuWork − Geschlechtlichkeiten im Feld der Sorgearbeit“ untersucht die historische Entwicklung und Veränderung von Care als vergeschlechtlichter und vergeschlechtlichender Praxis; betrachtet neue, auch transkulturelle Familien- und Lebensformen, sowie technische Veränderungen und Möglichkeiten im Feld der (Für-)Sorge. Expert*innen aus Wissenschaft, Politik und Praxis diskutieren dabei gemeinsam Weiblichkeiten, Männlichkeiten und Sorgearbeit in ihren aktuellen, vielschichtigen Facetten. Eingeladen sind Interessierte aus Praxis, Politik und Wissenschaft.

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