Im Zeitraum vom 8. bis 10. März 2020 wird der 25. Kongress Armut und Gesundheit an der Technischen Universität Berlin stattfinden. Bezugnehmend auf den Internationalen Frauentag am 8. März, werden genderspezifische Fragestellungen im Fokus stehen. Unter dem Motto „POLITIK MACHT GESUNDHEIT. GENDER IM FOKUS“ knüpfen die Veranstalter*innen an die Diskussionen der letzten Jahre um den Health in All Policies-Ansatz und die politischen Gestaltungsspielräume an.
Mit dem thematischen Call for Abstracts werden Akteur*innen aus der Wissenschaft, Praxis, Politik und Zivilgesellschaft dazu aufgerufen, das Themenfeld „Genderaspekte in Public Health“ durch eigene Beiträge inhaltlich mitzugestalten. Das Diskussionspapier zum diesjährigen Motto und alle Informationen zur Einreichung, den Veranstaltungsformaten und dem Auswahlverfahren haben wir einer Homepage für Sie zusammengestellt.
Thematischer Call for Abstracts „Genderaspekte in Public Health“
Nachfolgende Themen und Fragestellungen wurden vom Programmkomitee des Themenfeldes Genderaspekte in Public Health für den kommenden Kongress als besonders bedeutsam herausgestellt.
Bedeutung verschiedener Dimensionen von Geschlecht und Geschlechtlichkeit für Public Health: Wie kann sich die medizin- und naturwissenschaftliche geprägte Wissenschaft und Praxis dem Verständnis von Geschlecht als soziale Konstruktion nähern und die binäre Geschlechterkonstruktion hinter sich lassen? Wie kann geschlechtliche Vielfalt in Studien operationalisiert werden?
Heterosexismus/ Heteronormativität/ Marginalisierung nicht-heterosexueller Lebensweisen: Inwiefern ist die soziosexuelle Lebensweise als soziale Determinante von Gesundheit anerkannt? Wie kann soziosexuelle Lebensweise in der Gesundheitsforschung berücksichtigt werden? Welchen Einfluss hat die Marginalisierung ihrer Lebensweise auf die Gesundheit von Lesben, Schwulen, Bisexuellen und weiteren nicht-heterosexuellen Menschen?
Geschlechtliche Diversität – Gesundheit von trans*- und inter* Personen: Welche neuen und alten Herausforderungen stellen sich für die Gesundheit von trans*- und inter* Personen durch das ICD-11?
Geschlechterforschung und Intersektionalität: Wie kann Intersektionalität als Forschungshaltung in Public Health nachhaltig verankert werden? Was kann die Public Health-Wissenschaft von der Geschlechterforschung lernen?
Doing gender/doing Gesundheit: Wie stellt Geschlecht das Gesundheitsverhalten (Wahrnehmung von Präventionsangeboten, Risikoverhalten) mit her?
„Herrenclub“ Gesundheitswesen: Zwar ist über die Hälfte aller Beschäftigten im Gesundheitswesen weiblich, aber in Führungspositionen sind Frauen deutlich unterrepräsentiert. Wie kann diese Struktur aufgebrochen werden? Ebenso sollen hier die Perspektiven weiterer Geschlechtergruppen Berücksichtigung finden.
Professionelle Sorge Arbeit: Welcher Maßnahmen bedarf es, um die tradierte Geschlechterordnung in diesem Bereich aufzubrechen und professionelle als private Care Arbeit gesellschaftlich aufzuwerten, bzw. mit der Anerkennung (auch finanziell) zu versehen, die sie verdient hat?