Das Symposium greift anlässlich des 65. Geburtstages von Beate Binder drei wesentliche Aspekte ihres wissenschaftlichen Denkens und Wirkens auf: den konsequenten Einsatz für einen queertheoretischen Analyseansatz, die Förderung von engagierter und intervenierender Wissenschaft und schließlich das Ernstnehmen des Schreibens als Teil der Wissensproduktion und als eine kreative Form der Wissensvermittlung. Wegbegleiter*innen und Kolleg*innen, darunter viele, die von Beate Binder in ihren Qualifizierungsarbeiten betreut wurden, greifen im Rahmen des Symposiums Aspekte ihres Denkens auf und entwickeln die jeweiligen Themenfelder in Auseinandersetzung mit Beate Binders Arbeiten weiter. Sie zeigen damit deutlich den großen Einfluss, den Beate Binder auf die Geschlechterforschung und die Europäische Ethnologie hat. Sie illustrieren aber auch ihren Humor und das Ausbrechen aus standardisierten Formen der Wissensproduktion und -vermittlung.Wir laden alle herzlich ein, mit dem Zentrum für transdisziplinäre Geschlechterstudien, dem Institut für Europäische Ethnologie und all den Wegbegleiter:innen Beate Binders wissenschaftliches Wirken und ihren Einsatz für ihre Fächer zu würdigen und zu feiern.
Als PROFESSORIN FÜR EUROPÄISCHE ETHNOLOGIE UND GESCHLECHTERFORSCHUNG hat Beate Binder die Forschung und Lehre in beiden Fächern wesentlich geprägt:
- durch eine Vielzahl von Forschungsprojekten, u.a. der Leitung der DFG-Forschungsgruppe „Recht-Geschlecht-Kollektivität“ (2018-2022), von DFG- und EU-Projekten zu Aids-Politiken (2016-2020) sowie als Promotionsbetreuerin und tragende Wissenschaftlerin im Graduiertenkolleg „Geschlecht als Wissenskategorie“ (2005-2012)
- als (Ko-)Sprecherin des ZtG sowie in zahlreichen Funktionen der akademischen Selbstverwaltung, u.a. als Sprecherin der Kommission Frauen- und Geschlechterforschung in der Deutschen Gesell-schaft für Volkskunde; als Vorstandsmitglied der Fachgesellschaft Geschlechterstudien/Gender Studies; als DFG-Gutachterin
- durch zahlreiche Publikationen
Ausgewählte Publikationen:
- Binder, Beate (2022): Kollaboration und Spekulation: Möglichkeitsräume solidarischen Forschens. In: Hannah Fitsch, Inka Greusing, Ina Kerner, Hanna Meißner und Aline Oloff (Hg.): Der Welt eine neue Wirklichkeit geben: transcript Verlag, S. 35–44
- Binder, Beate; Apelt, Maja; Kuster, Friederike (Hg.) (2021): Recht und Geschlecht. Zugänge der Empirischen Rechtsforschung. Berlin: De Gruyter (Feministische Studien, 39. Jahrgang, Nr. 2).
- Binder, Beate; Bergmann, Sven; Bischoff, Christine; Endter, Cordula; Hess, Sabine; Kienitz, Sabine (Hg.) (2019): Care: Praktiken und Politiken der Fürsorge. Ethnographische und geschlechtertheoretische Perspektiven. 1st. Leverkusen-Opladen: Verlag Barbara Budrich.
- Beate Binder, Friedrich von Bose, Katrin Ebell, Sabine Hess, Anika Keinz (Hg. (2013): Eingreifen, Kritisieren, Verändern!? Interventionen ethnographisch und gendertheoretisch. Münster: Westfälisches Dampfboot.