Innovativ, interdisziplinär und unverzichtbar: Der Wissenschaftsrat hat die Geschlechterforschung als ein dynamisches, international zukunftsträchtiges Forschungsfeld gewürdigt. Damit sie ihr vollen Potenzial entfalten kann, plädieren wir für die Einrichtung eines Institute for Advanced Gender Studies am Standort Bielefeld. Wie soll ein solches Institut aussehen? Wir möchten mit Ihnen ins Gespräch kommen!
Programm
11:00–11:30 Begrüßung
- Prof. Dr. Tomke König und Dr. Christina Benninghaus
(Interdisziplinäres Zentrum für Geschlechterforschung (IZG), Universität Bielefeld) - Prof. Dr. Christiane Fuchs (Prorektorat für Forschung und Forschungsvernetzung der Universität Bielefeld, Direktorium des Zentrums für interdisziplinäre Forschung (ZiF))
- Prof. Dr. Diana Lengersdorf (Fokusbereich „Contestations of Gender and Democracy“, Universität Bielefeld)
- Dr. Corinna Bath (Netzwerk Frauen- und Geschlechterforschung NRW)
11:30–13:00 Interdisziplinärer Roundtable: Geschlechterforschung in Zeiten der Anfechtung
- Prof. Dr. Katja Sabisch (Gender Studies, Ruhr-Universität Bochum; Netzwerk Frauen- und Geschlechterforschung NRW)
- Prof. Dr. Benno Gammerl (History of Gender and Sexuality, Europäisches Hochschulinstitut, Florenz)
- Prof. Dr. Ulrike Krause (Politikwissenschaft mit dem Schwerpunkt der Konstitution und Politik der Geschlechterverhältnisse, Universität Bielefeld)
- Prof. Dr. Sabine Oertelt-Prigione (Geschlechtersensible Medizin, Medizinische Fakultät OWL; Netzwerk Geschlechtersensible Medizin)
13:00–14:00 Mittagessen
14:00–15:45 Strukturen der Wissenschaft, oder: Was braucht die Geschlechterforschung?
Inputs und Diskussion
- Dr. Silviana Galassi (Wissenschaftsrat):
Forschungsknoten für die Geschlechterforschung: Die Empfehlungen des Wissenschaftsrats - Dr. Lena Weber und Dr. Andrea Löther (CEWS Kompetenzzentrum Frauen in Wissenschaft und Forschung):
Geschlechterforschung am CEWS: Eine Erfolgsgeschichte?! - Prof. Dr. Heidemarie Winkel, Prof. Dr. Alexandra Scheele und PD Dr. Julia Roth (Universität Bielefeld):
Geschlechterforschung an einem Institute for Advanced Studies – Bericht von einer Arbeitsgruppe am ZiF - Dr. Britta Padberg (THE NEW INSTITUTE, Hamburg):
Zur Bedeutung von Institutes for Advanced Studies für die deutsche und internationale Forschungslandschaft
15:45–16:15 Kaffeepause
16:15–17:45 World Café: Visionen für ein Institute for Advanced Gender Studies
Anschließend Empfang
Wozu Geschlechterforschung?
Geschlechterverhältnisse sind konstitutiv für Gesellschaft, Kultur und Politik. Ihre Analyse ist notwendig, um Vergangenheit und Gegenwart zu verstehen und Zukunft gestalten zu können. Interdisziplinäre Geschlechterforschung stellt Wissen bereit, das gerade angesichts gegenwärtigen politischen, gesellschaftlichen, ökonomischen und ökologischen Herausforderungen dringend gebraucht wird. Geschlechterforschung analysiert das politische und kulturelle Geschehen in Deutschland, Europa und weltweit. Sie fragt nach Strukturen, nimmt aber auch alltägliche Interaktionen und Prozesse der Sozialisation und Identitätsbildung in den Blick. Sie untersucht Geschlecht im Zusammenspiel mit anderen sozialen Dimensionen, wie Alter, Herkunft oder Behinderung Lebenschancen, Verdienst- und Bildungsmöglichkeiten, politische Einstellungen und Wahlverhalten beeinflusst. Sie gibt Antworten auf die Frage, warum, wann und wie Geschlecht Gegenstand gesellschaftlicher Auseinandersetzungen und Kämpfe wird, wie Geschlechtervorstellungen und -verhältnisse verändern und warum Demokratie, Gleichheit und Diversität zusammen gedacht werden müssen.
Ein Institute for Advanced Gender Studies
Laut Einschätzung des Wissenschaftsrat ist die Geschlechterforschung ein „dynamisch international zukunftsträchtiges Forschungsfeld, das allen wissenschaftlichen Disziplinen zu methodischer und thematischer Weiterentwicklung bietet“ und das einen zentralen Beitrag zum Verständnis gegenwärtiger und vergangener Gesellschaften leistet. Um die Potenziale auszuschöpfen und die internationalen Vernetzung und Sichtbarkeit der deutschen Geschlechterforschung zu erhöhen, empfiehlt der Wissenschaftsrat die Einrichtung von Forschungsstätten. Das Netzwerk Frauen- und Geschlechterforschung unterstützt dieses Vorhaben. Unterschiedliche Formate sind denkbar. Die Universität Bielefeld plädiert für die Schaffung eines Institute for Advanced Gender Studies. Wie andere Institute dieser Art soll es Forschenden die Möglichkeit geben, sich außerhalb des Unialltags auf ihre wissenschaftliche Arbeit zu konzentrieren und sich national, international und interdisziplinär zu vernetzen. Gerade angesichts der Herausforderungen braucht die Geschlechterforschung Orte, an denen intensiver Austausch auf eigenen Projekten und kollegialer, disziplinärer und interdisziplinärer Austausch möglich ist. Das internationale Fellowship-Programm soll Forschenden aller Karrierestufen offenstehen.
Wir wollen mit Ihnen diskutieren
- Welchen Themen, welchen Problemen sollte sich das Institut widmen?
- Welchen Nutzen verspricht es für Wissenschaft, Gesellschaft und Demokratie?
- Wen kann es erreichen und fördern?
- Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein, damit die Gründung eines so zukunftsträchtigen Instituts gelingen kann?
- Welche Strukturen und welche Formate sind besonders geeignet, um Innovationen und internationale Bedeutung zu fördern?
- Wie gelingt Interdisziplinarität, so dass Forschende aus unterschiedlichen Fachbereichen und Karrierestufen gleichermaßen profitieren?
Veranstaltungsort
Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF)
Universität Bielefeld
Methoden
33615 Bielefeld
Eine Anmeldung ist bis zum 22. Oktober 2025 möglich. Bitte schreiben Sie dazu unter Angabe von Namen und Institution an: genderstudies@uni-bielefeld.de.
Eine Veranstaltung der Universität Bielefeld, des Interdisziplinären Zentrums für Geschlechterforschung (IZG) und des Netzwerks Geschlechterforschung NRW.