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Kompetenz­zentrum Frauen in Wissenschaft und Forschung

tifs-Fachtagung „Verständigung und Konflikt. Solidarische Debattenkultur in feministischen Politiken“

Zeitraum:
Ort: Bad Urach
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"Derzeit erleben wir in verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen, sei es in Forschung oder in der Praxis und Politik, eine Zunahme antifeministischer Diskurse und Aktivitäten. Gleichzeitig tragen die verschiedenen Debatten um Identitätspolitik zu einer Verunsicherung und darüber hinaus stellenweise auch zu Konflikten in feministischen und gleichstellungspolitischen Kreisen bei (Stichworte wie LSBTIQ, rassismuskritische Positionen etc.). Damit einher geht das Ringen um die Umsetzung einer intersektionalen Perspektive, die vor allem im letzten Jahrzehnt immer stärker wurde und die Anfragen an bisherige Gleichstellungs- und feministische Ansätze stellt. Dazu gehört auch die Frage, wer für wen sprechen darf. Konfliktlinien lassen sich an verschiedenen aktuellen Themen ausmachen wie z.B. Sprache, Bildungsprogramme für Frauen/Mädchen, Kopftuch, Prostitution. Gleichzeitig haben wir es mit einem Generationenwechsel bzw. intergenerativem Arbeiten in vielen Organisationen und Projekten zu tun, die Frage des Wissensmanagements stellt sich neu – jedoch nicht im Sinne einer ‚einfachen‘ Weitergabe, sondern als Weiterentwicklung unter Bezugnahme auf aktuelle geschlechtertheoretische, -politische und -praktische Entwicklungen. Doch fehlt bislang der Kommunikationsraum für eine übergreifende Auseinandersetzung über diese gesellschaftlichen Phänomene.

Die Fachtagung möchte unterschiedlichen Perspektiven von feministisch und gleichstellungspolitisch Aktiven in Forschung, Praxis und Politik – in Institutionen, Projekten und Bewegungen – einen Raum geben. Mit dem Tag wollen wir die aktuellen Entwicklungen, insbesondere die theoretischen Diskurse und politischen Entwicklungen der letzten Jahre und die sichtbar werdenden Konfliktlinien aufgreifen, aber auch Verständigungsansätze in feministischen und gleichstellungsbezogenen Politiken bewegen.
Mit den Teilnehmer*innen und folgenden Referent*innen wollen wir eine  Standortbestimmung vornehmen sowie den Blick nach vorn in Richtung konkreter Handlungsperspektiven lenken:

Dr.in Barbara Stiegler, Wissenschaftliche Politikberatung, Themen: Care-Arbeit, institutionelle Mechanismen der Gleichstellungspolitik, Mitglied GMEI

Peggy Piesche, aktiv in der Schwarzen deutschen und internationalen feministischen Bewegung (u.a. bei ADEFRA e.V.), Referentin für Diversität, Intersektionalität und Dekolonialität bei der Bundeszentrale für politische Bildung

Jessica Wagner, Bildungsreferentin LAG Mädchen*politik Baden – Württemberg, Aktivistin Queerfeminismus Stuttgart

Die Tagung findet in Kooperation mit der Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg statt und wird unterstützt durch das Ministerium für Soziales und Integration aus Mitteln des Landes Baden-Württemberg. Eine Einladung mit Programm wird im Frühjahr 2021 verschickt."

Kontakt:

Sabine P. Maier, M.A.,tifs - Tübinger Institut für gender- und diversitätsbewusste Sozialforschung und Praxis e.V.,Rümelinstr. 2,72070 Tübingen, www.tifs.de