"Nach Jahrzehnten turbulenter Transitionen von Geschlechterbeziehungen haben sich die Geschlechterrollen auf dem Balkan und im Südkaukasus heute im Vergleich zur Situation vor 20–30 Jahren stabilisiert. Nach einer Phase der „Retraditionalisierung“ ist nun eine Wende zugunsten ausgeglichenerer Geschlechterbeziehungen und einer erhöhten LGBT-Akzeptanz erkennbar. Nicht nur Geschlechterrollen und -beziehungen, sondern auch Femininitäten und Maskulinitäten werden dabei neu verhandelt.
Die Konstruktion idealer Femininitäten und Maskulinitäten ist etwa stark verknüpft mit deren idealen visuellen Repräsentationen in Fernsehen, Zeitschriften und allen möglichen Formen von Werbung, sowie mit kommerziellen Verwertungen, religiösen Moralvorstellungen oder globalen Trends. Haben diese Bilder die Macht einmal zu sozialer Realität zu werden? Andererseits – sind diese bereits zu sozialer Realität geworden?
Koordination: Karl Kaser & Dominik Gutmeyr"