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Kompetenz­zentrum Frauen in Wissenschaft und Forschung

Frauenanteile an den Studierenden, Studienanfänger*innen und Abschlüssen, 1993-2022


Kategorien: Studium; Deutschland

Inhaltliche Beschreibung

Das Diagramm zeigt die Entwicklung der Frauenanteile an Studienanfänger*innen, Studierenden und Abschlüssen von 1993 bis 2022. Der Frauenanteil an Studienanfänger*innen ist von 45 Prozent auf 50 Prozent im Jahr 2002 gestiegen und schwankte seitdem leicht um diesen Wert bis 2014. Mit einem Tiefpunkt von 46 Prozent im Jahr 2011. Seit dem Jahr 2014 stieg der Wert auf 52 Prozent an. Der Frauenanteil an den Studierenden ist ebenfalls bis 2002 kontinuierlich gestiegen und stagniert seither, wenn auch in den letzten Jahren ein leichter Anstieg beobachtet werden kann. Der Frauenanteil an den Abschlüssen stieg von 40 Prozent in 1993 auf über 51 Prozent in 2008 und schwankt seitdem leicht um diesen Wert.

Kontext und gleichstellungspolitische Bedeutung
Die Statistiken zu Studienanfänger*innen, Studierenden und Abschlüssen gibt zum einen Auskunft über die gleichberechtigte Partizipation der Geschlechter am Studium. Seit Ende der 1990er Jahre sind Frauen und Männer paritätisch bei den Studienanfänger*innen und den Abschlüssen vertreten. Der Rückgang des Frauenanteils an den Studienanfänger*innen und den Studierenden im Jahr 2011 erklärt sich durch die Aussetzung der Wehrpflicht in diesem Jahr.

Zum anderen gibt ein Vergleich der Frauenanteile an den Studienanfänger*innen und den Abschlüssen erste Hinweise auf Geschlechterunterschied beim Studienerfolg. Bis 2002 liegt der Frauenanteil an den Abschlüssen unter dem Frauenanteil an den Studienanfänger*innen. Dies könnte ein Indiz dafür sein, dass Frauen ihr Studium häufiger als Männer abbrechen, ist jedoch in diesem Fall auf den steigenden Frauenanteil an den Studienanfänger*innen in den Vorjahren zurückzuführen. Seit 2003 ist der Frauenanteil an den Abschlüssen genauso hoch wie der Frauenanteil an den Studienanfänger*innen oder etwas höher. Dieses deutet darauf hin, dass Männer und Frauen ähnlich erfolgreich ihr Studium abschließen.

Zugang zu den Daten

Hier finden Sie die Daten sowie die Grafik als Excel-Datei (221 kB)

Quelle

Die Daten stammen vom Statistischen Bundesamt

Ab 2023: Statistische Berichte - Statistische Berichte - Statistisches Bundesamt (destatis.de)
Statistik der Studierenden
Statistik der Prüfungen

Bis 2022: Fachserie 11
Reihe 4.1 Studierende an Hochschulen
Reihe 4.2 Prüfungen an Hochschulen

Datenqualität

Art der Datenerhebung
Sekundärerhebung (Vollerhebung) auf Basis der Verwaltungsdaten der Hochschulen

Erhebungstermin

Berichtszeitraum: Winter- und Sommersemester, Erhebungszeitraum: während der Immatrikulations- und Rückmeldefristen der Hochschulen

Periodizität

Halbjährlich für Sommer- und Wintersemester

Erhebungseinheiten
Studienanfänger*innen im 1. Fachsemester
Studierende
Abschlüsse mit bestandenen Prüfungen in den Gruppen Diplom und entsprechende Abschlussprüfungen, Lehramtsprüfungen, Fachhochschulabschluss, Bachelor- und Masterabschluss, Promotion

Ähnliche Datensätze
Entwicklung des Studentinnenanteils in Deutschland seit 1908
Frauenanteile an den Prüfungen nach Fächergruppen
Studienabbruchquoten für deutsche Studierende an Universitäten nach Fächergruppen und ausgewählten Studienbereichen
 

Weiterführende Literatur

Autorengruppe Bildungsberichterstattung (2020): Bildung in Deutschland 2020. Ein indikatorengestützter Bericht mit einer Analyse zu Bildung in einer digitalisierten Welt. Gefördert mit Mitteln der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder in der Bundesrepublik Deutschland und des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. Bielefeld: wbv Publikation. Online verfügbar, zuletzt geprüft am 16.09.2021.

Lörz, Markus (2020): Warum nehmen Männer mit Migrationshintergrund überproportional häufig ein Studium auf, gelangen aber am Ende seltener in die weiterführenden Masterstudiengänge? In: Berliner Journal für Soziologie 30 (2), S. 287–312.

Lörz, Markus; Mühleck, Kai (2018): Gender differences in higher education from a life course perspective. Transitions and social inequality between enrolment and first post-doc position. In: High Educ 62 (3), S. 151.

Kretschmann, Julia; Gronostaj, Anna; Schulze, Annelie; Vock, Miriam (2017): Wenn sich die Masterfrage stellt. Soziale Herkunftseffekte auf die Übergangsintention nach dem Bachelorstudium. In: ZeHf 1 (1), S. 76–92.

Middendorff, Elke; Apolinarski, Beate; Becker, Karsten; Bornkessel, Philipp; Brandt, Tasso; Heißenberg, Sonja; Poskowsky, Jonas (2017): Die wirtschaftliche und soziale Lage der Studierenden in Deutschland 2016. 21. Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerks durchgeführt vom Deutschen Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung. Hg. v. DZHW; und  DSW: Bonn / Berlin. Online verfügbar, zuletzt geprüft am 16.09.2019.

Multrus, Frank; Majer, Sandra; Bargel, Tino; Schmidt, Monika (2017): Studiensituation und studentische Orientierung. 13. Studierendensurvey an Universitäten und Fachhochschulen. Hg. v. Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF): Berlin. Online verfügbar, zuletzt geprüft am 14.06.2018.

Berthold, Christian; Lah, Wencke; Röwert, Ronny (2015): "Und wo studieren die jetzt alle?". Analysen zum Verbleib der zusätzlichen Studienanfänger(innen) in den Jahren 2006 bis 2013. Gütersloh: CHE Centrum für Hochschulentwicklung (Arbeitspapier, 186). Online verfügbar, zuletzt geprüft am 17.01.2018.

Löther, Andrea (2014): Geschlechterspezifische Unterschiede beim Übergang vom Bachelor- zum Masterstudium. In: Chancengleichheit in Wissenschaft und Forschung. 18. Fortschreibung des Datenmaterials (2012/2013) zu Frauen in Hochschulen und außerhochschulischen Forschungseinrichtungen. Bonn, S. 90–108.

Brugger, Pia; Wolters, Miriam (2012): Von der Hochschulreife zum Studienabschluss. In: Statistisches Bundesamt - Wirtschaft und Statistik (August 2012), S. 655–663. Online verfügbar, zuletzt geprüft am 02.09.2016.

Schlagworte

Statistik und statistische Daten; Studium; Studierende; Hochschulen; Studienabschluss; Promotion