Geschlecht als wichtige Kategorie der Sozialstrukturanalyse
Titelübersetzung:Gender as an important category in the analysis of social structures
Autor/in:
Allmendinger, Jutta
Quelle: Aus Politik und Zeitgeschichte : Beilage zur Wochenzeitung Das Parlament, Jg. 61 (2011) H. 37/38, S. 3-7
Inhalt: "Frauen wollen nicht? Sie haben sowieso bald mit Männern gleichgezogen? Geschlecht steht immer noch für soziale Ungleichheit und Ungerechtigkeit. Wir brauchen Strukturen, in denen Frauen und Männer ihre Lebensverläufe entfalten können." (Autorenreferat)
Geschlecht bleibt eine wichtige Dimension sozialer Ungleichheit
Titelübersetzung:Gender remains an important dimension of social inequality
Autor/in:
Allmendinger, Jutta
Quelle: WZB-Mitteilungen, (2010) H. 129, S. 12-15
Inhalt: "Trotz mancher Fortschritte gibt es weiterhin eine Kluft zwischen den Geschlechtern, wenn es um Lebenschancen und -verläufe geht. Frauen-Erwerbsquoten haben sich verbessert, doch gewaltige geschlechtsspezifische Unterschiede sind geblieben: In ein und demselben Beruf stehen Frauen in der Hierarchie oft unterhalb der Männer, sie unterbrechen häufiger und länger ihre Erwerbstätigkeit, arbeiten öfter Teilzeit als männliche Kollegen. Von freier Entscheidung der Frauen kann keine Rede sein, denn noch lassen die Strukturen ihnen keine echte Wahl - Vollzeitberufstätigkeit und Kinder sind für Frauen beispielsweise meist ein Entweder-Oder." (Autorenreferat)
Inhalt: "Despite great progress, there still remains a gap between the sexes regarding the opportunities in one's lifetime. Employment rates for women have increased but huge gender differences remain: within the same profession women are often positioned lower than men in the hierarchy, women take breaks from working more often and for longer periods of time and work part-time more often than their male colleagues. It is not a question of freedom of choice for women since existing structures still do not give them a real choice - for women, full-time employment and having children are often an either/ or situation." (author's abstract)
50 Jahre Geschlechtergerechtigkeit und Arbeitsmarkt
Titelübersetzung:50 years of generation justice and the labor market
Autor/in:
Allmendinger, Jutta; Leuze, Kathrin; Blanck, Joanna M.
Quelle: Aus Politik und Zeitgeschichte : Beilage zur Wochenzeitung Das Parlament, (2008) H. 24/25, S. 18-25
Inhalt: "Angesichts der demografischen Entwicklung wird die deutsche Wirtschaft in Zukunft stark auf gut ausgebildete Frauen angewiesen sein. Eine Erhöhung der Erwerbstätigkeit liegt auch im Interesse der Frauen selbst. Hierzu bedarf es allerdings weiterer gesamtgesellschaftlicher Schritte, insbesondere im Bereich der Kinderbetreuung und der innerfamilialen Verteilung von Arbeit." (Autorenreferat)
Quelle: Unterhalt und Existenzsicherung: Recht und Wirklichkeit in Deutschland. Sabine Berghahn (Hrsg.). Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges., 2007, S. 213-229
Inhalt: Der Beitrag gibt einen - nicht an statistischer Repräsentativität sondern an exemplarischen Einzelfällen orientierten - empirischen Einblick in den Beziehungsalltag und in die Geldarrangements von Doppelverdienerpaaren, um die private Ordnung des Geldes in intimen Paarbeziehungen aus Sicht der Lebenspartner zu rekonstruieren. An Doppelverdienern lässt sich exemplifizieren, ob das eigene weibliche Einkommen zu einer anderen Ordnung des Geldes jenseits des männlichen Ernährermodells führt. Es wird untersucht, auf welche Alltagswirklichkeiten von intimen Paargemeinschaften institutionelle Rahmenbedingungen, die der Geschlechterlogik des bürgerlichen Ehe- und Familienmodells folgen, derzeit treffen und welche Folgen sich hieraus für eine an den Lebenswirklichkeiten heutiger Paare orientierte Gestaltung dieser Rahmenbedingungen ergeben. Es zeigt sich, dass die gelebte Alltagswirklichkeit der Akteure nicht mehr durch die entlang der Geschlechtergrenze institutionell sichergestellte Gegensätzlichkeit von Geld und Liebe im männlichen Ernährermodell gerahmt wird. Die Fallbeispiele zeigen, dass gegenwärtige Paarbeziehungen weniger durch ein subsidiär interpretiertes 'Recht auf (wechselseitige) Unterstützung' zusammengehalten werden, sondern für die Vergemeinschaftung der Lebenspartner tendenziell 'eigenes Geld' beider Partner voraussetzen. Diese Ergebnisse stellen das Konzept der Bedarfsgmeinschaft, dem eine Subsidaritätsideologie zugrunde liegt, infrage. Eine auf die Stabilisierung von intimen Zweierbeziehungen angelegte Sozialpolitik müsste sich nach Ansicht der Autoren am Prinzip eines 'Rechts auf eigenes Geld' ausrichten. (IAB)
CEWS Kategorie:Berufsbiographie und Karriere, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Geschlechtersegregation in Organisationen und die Lohndifferenz zwischen Männern und Frauen
Titelübersetzung:Gender segregation in organizations and the wage difference between men and women
Autor/in:
Allmendinger, Jutta; Hinz, Thomas
Quelle: Erosion oder Reproduktion geschlechtlicher Differenzierungen?: widersprüchliche Entwicklungen in professionalisierten Berufsfeldern und Organisationen. Regine Gildemeister (Hrsg.), Angelika Wetterer (Hrsg.). Münster: Verl. Westfäl. Dampfboot, 2007, S. 172-188
Inhalt: Die Autoren zeigen, dass die Segregation innerhalb von Organisationen deutlicher ausgeprägt als im Arbeitsmarkt insgesamt ist. Als Erklärung werden vor allem die Organisationsgröße und die Organisationsdemographie herangezogen. Der deutsch-amerikanische Vergleich ergibt vor allem große Unterschiede bei der Geschlechtersegregation von Managementpositionen. Deutsche Organisationen sind weitaus häufiger ausschließlich von Männern geführt als US-Organisationen. Der Vergleich von ost- und westdeutschen Organisationen ergibt eine geringe vertikale Segregation in ostdeutschen Betrieben, während die horizontale Segregation in Organisationen dort sogar etwas stärker ausgeprägt ist als in Westdeutschland. Es wird argumentiert, dass die Lohndifferenz zwischen Frauen und Männern weder allein auf Produktivitätsunterschiede noch allein auf Diskriminierung zurückgeht: Es sind vielfältige und an den Kontextbedingungen der Betriebe ansetzende Kräfte, die zusammenwirken. (ICG2)
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Drehtüre oder Paternoster? : zur Frage der Verzinsung der Integration in wissenschaftliche Organisationen im Verlauf beruflicher Werdegänge von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern
Titelübersetzung:Revolving doors or paternoster? : the question of the interest on integration in scientific organizations in the course of occupational careers of male and female scientists
Autor/in:
Allmendinger, Jutta; Fuchs, Stefan; Stebut, Janina von
Quelle: Grenzenlose Gesellschaft?: Verhandlungen des 29. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie, des 16. Kongresses der Österreichischen Gesellschaft für Soziologie, des 11. Kongresses der Schweizerischen Gesellschaft für Soziologie in Freiburg i. Br. 1998 ; Teil 2. Claudia Honegger (Hrsg.), Stefan Hradil (Hrsg.), Franz Traxler (Hrsg.). Kongreß der Deutschen Gesellschaft für Soziologie "Grenzenlose Gesellschaft?"; Opladen: Leske u. Budrich, 1999, S. 96-107
Inhalt: "Unterschiede bezüglich der Integration von Männern und Frauen in Organisationen werden zumeist als Ergebnis geschlechtsspezifischer Unterschiede in der Sozialisation, im (Geschlechts-)Rollenverhalten und in der Ausstattung mit 'Humankapital' beschrieben. Ein solches Herangehen verdeckt, wie sehr Organisationen Handlungsspielräume, Lebensverläufe und Identitäten erst geschlechtsspezifisch herstellen und strukturieren. In unserem Beitrag fragen wir danach, wie berufliche Werdegänge strukturell vorgegeben werden und wie Lebensverläufe die Strukturen beeinflussen, in die sie eingebettet sind. Wir wollen versuchen, einen Erklärungsrahmen zu entwerfen, in dem die Organisation selbst als Strukturierungsmerkmal begriffen wird. Am Beispiel unserer Untersuchung der beruflichen Werdegänge und Lebensverläufe von Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen der Max-Planck-Gesellschaft (MPG) werden wir schließlich auf Prozesse der Fortschreibung geschlechtsspezifischer Ungleichheiten in und durch Organisationen näher eingehen. Zwei Fragen stehen dabei im Zentrum unserer Analysen: Weiche Faktoren führen dazu, daß es Männern weiterhin besser gelingt, sich langfristig im Wissenschaftssystem zu etablieren, während wir bei Frauen eine Dynamik finden, nach der sie noch einer Phase in der Wissenschaft wie durch Drehtüren häufig wieder aus der Wissenschaft herausgedreht werden? Und welche Unterschiede finden wir jeweils innerhalb der Gruppen der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die über Verbleib bzw. Nicht-Verbleib in der Wissenschaft entscheiden? Neben Erklärungen, die sich auf die genannten traditionellen Ansätze stützen, stellen wir strukturelle Momente wie die Einbindung der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in die Wissenschaftsgemeinschaft insgesamt und in ihren jeweiligen Arbeitskontext in den Mittelpunkt der Analysen." (Autorenreferat)