Intersektionalität und Diversity mit Bourdieu betrachtet
Titelübersetzung:Intersectionality and diversity analyzed with Bourdieu
Autor/in:
Hofbauer, Johanna; Krell, Gertraude
Quelle: Intersektionalität zwischen Gender und Diversity: Theorien, Methoden und Politiken der Chancengleichheit. Sandra Smykalla (Hrsg.), Dagmar Vinz (Hrsg.). Münster: Verl. Westfäl. Dampfboot (Forum Frauen- und Geschlechterforschung), 2011, S. 78-92
Inhalt: Im Beitrag wird untersucht, welche Perspektiven auf Intersektionalität die Beschäftigung mit Bourdieus Texten ermöglicht. Erstens wird der Frage nachgegangen, was überhaupt unter Intersektionalität verstanden werden soll. Denn dieses Konstrukt oder Konzept wird nicht nur in den USA und Europa unterschiedlich konzipiert, sondern ist grundsätzlich vielfacettig und -deutig. Dem kleinsten gemeinsamen Nenner zufolge geht es dabei um das Zusammenwirken mehrerer ungleichheitsrelevanter Zugehörigkeiten oder Zuordnungen. Zweitens wird nur eingangs ausschließlich Intersektionalität betrachtet und dann der Fokus auf Diversity erweitert. Auch hier gibt es Klärungsbedarf hinsichtlich des Begriffs- und Konzeptverständnisses. Diversity steht nicht nur für Diversität oder Vielfalt als Konstrukt, sondern auch für Diversity als Strategie und für Diversity-Studies. Diversity als Strategie zielt darauf, Bedingungen zu schaffen, die niemanden aufgrund bestimmter Zugehörigkeiten oder Zuordnungen benachteiligen, und dadurch Entwicklungschancen für Individuen, Organisationen und Gesellschaften zu ermöglichen. Drittens werden nur ausgewählte Aspekte des Bourdieuschen Werkes und deren Relevanz für Intersektionalität und Diversity angesprochen. Es geht darum, welche und wie viele Kategorien berücksichtigt werden sollten. Darüber hinaus geht die Frage, ob überhaupt soziale Kategorien im Zentrum stehen sollten, die zu den für Bourdieu zentralen Konzepten Feld und Habitus führen. (ICF2)
Quelle: Diversity studies: Grundlagen und disziplinäre Ansätze. Gertraude Krell (Hrsg.), Barbara Riedmüller (Hrsg.), Barbara Sieben (Hrsg.), Dagmar Vinz (Hrsg.). Frankfurt am Main: Campus Verl., 2007, S. 7-16
Inhalt: Die Bezeichnung 'Diversity Management', die einen wesentlichen Beitrag zur Aktualisierung der Diversity-Forschung geleistet hat, steht für Strategien, Programme und Maßnahmen für einen konstruktiven und produktiven Umgang mit Vielfalt. Dabei geht es um die Vielfalt der Mitglieder oder Bezugsgruppen einer Organisation, insbesondere um die Vielfalt auf dem Arbeitsmarkt beziehungsweise der in einer Organisation Beschäftigten. Für das Marketing ist dagegen die Vielfalt auf den Absatzmärkten bzw. der Kunden und Kundinnen ausschlaggebend. Im Kontext des Diversity Management wird Vielfalt bezogen auf Geschlecht, Alter, Nationalität, Ethnizität, Kultur, Religion, sexuelle Identität und Orientierung, familiäre beziehungsweise Lebenssituation, Klasse, Ausbildung, Werte, Verhaltensmuster und so weiter. Die zunehmende Relevanz von Diversity Management generell ist, so die Verfasser, durch vielfältige, zum Teil miteinander verwobene Entwicklungen bedingt: Globalisierung, Migration, demographischer Wandel, Wertewandel und nicht zuletzt auch soziale Bewegungen beziehungsweise Emanzipationsbewegungen bewirkten und bewirken eine zunehmende Diversität an Identitäten, Lebensformen und Lebenslagen. Diversity Studies zielen darauf, sowohl die Erkenntnisse und Perspektiven verschiedener Disziplinen als auch die Erkenntnisse und Perspektiven der Frauen- und Geschlechterforschung, der Ethnologie, der Interkulturellen Forschung oder auch Migrationsforschung sowie der Alter(n)sforschung - und auch weiterer Richtungen oder Gebiete - miteinander zu verknüpfen. (ICF2)
Gender Mainstreaming: Chancengleichheit (nicht nur) für Politik und Verwaltung
Autor/in:
Krell, Gertraude; Mückenberger, Ulrich; Tondorf, Karin
Quelle: Chancengleichheit durch Personalpolitik: Gleichstellung von Frauen und Männern in Unternehmen und Verwaltungen ; rechtliche Regelungen, Problemanalysen, Lösungen. Gertraude Krell (Hrsg.). Wiesbaden: Gabler, 2004, S. 75-92
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Gleichstellungspolitik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Gender Studies
Autor/in:
Krell, Gertraude
Quelle: Handwörterbuch Unternehmensführung und Organisation. Georg Schreyögg (Hrsg.), Axel v. Werder (Hrsg.). Stuttgart: Schäffer-Poeschel (Enzyklopädie der Betriebswirtschaftslehre), 2004, S. 341-347
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Arbeitswelt und Arbeitsmarkt
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Leistungsabhängige Entgeltdifferenzierung : Leistungslohn, Leistungszulagen, Leistungsbewertung auf dem gleichstellungspolitischen
Prüfstand
Autor/in:
Krell, Gertraude; Tondorf, Karin
Quelle: Chancengleichheit durch Personalpolitik : Gleichstellung von Frauen und Männern in Unternehmen und Verwaltungen ; rechtliche
Regelungen, Problemanalysen, Lösungen. 2004, S. 333-350
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Anforderungsabhängige Entgeltdifferenzierung : Orientierungshilfen auf dem Weg zu einer diskriminierungsfreieren Arbeitsbewertung
Titelübersetzung:Requirements-based pay differentiation : orientation help on the road to non-discriminatory job evaluation
Autor/in:
Krell, Gertraude; Winter, Regine
Quelle: Chancengleichheit durch Personalpolitik: Gleichstellung von Frauen und Männern in Unternehmen und Verwaltungen ; rechtliche Regelungen, Problemanalysen, Lösungen. Gertraude Krell (Hrsg.). Wiesbaden: Gabler, 2001, S. 321-342
Inhalt: Darüber, dass die Verfahren der Arbeitsbewertung mittelbar diskriminierend sein können, besteht sowohl bei der Legislative wie auch bei den Tarifparteien noch immer kein bzw. kein hinreichend ausgeprägtes Problembewusstsein. Der Beitrag gibt einen Überblick über die einschlägigen Rechtsnormen und die diesen zu entnehmenden Handlungsorientierungen, zeigt auf dass und warum das noch immer weit verbreitete Vertrauen in die Geschlechtergerechtigkeit der Arbeitsbewertung nicht gerechtfertigt ist und skizziert schließlich (unter Berücksichtigung der Entwicklungen und Erfahrungen in anderen Ländern) Gestaltungsempfehlungen für eine diskriminierungsfreiere Gestaltung. (IAB2)
Schlagwörter:Arbeitsbewertung; Lohnunterschied
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Entgelt, Arbeit, Führung : die Rolle des Geschlechts in der Arbeitswissenschaft und der Personallehre
Titelübersetzung:Pay, work, management : the role of gender in ergonomics and personnel theory
Autor/in:
Krell, Gertraude
Quelle: Ökonomie und Geschlecht: volks- und betriebswirtschaftliche Analysen mit der Kategorie Geschlecht. Miriam Beblo (Hrsg.), Gertraude Krell (Hrsg.), Katrin Schneider (Hrsg.), Birgit Soete (Hrsg.). München: Hampp, 1999, S. 161-183
Inhalt: Entgelt, Arbeit und Führung sind weichenstellend für Diskriminierungen aufgrund des Geschlechts bzw. für die Gleichstellung der Geschlechter in Organisationen. Der Beitrag untersucht, ob und wie sich die Arbeitswissenschaft und die Personallehre als wissenschaftliche Disziplinen mit diesem Thema befassen. Auf der Basis diskriminierungskritischer Analysen stellt die Autorin weiterhin ihr Programm einer "gestaltungsorientierten Wende" vor, das in dem Buch "Chancengleichheit durch Personalpolitik" ausführlich entwickelt worden ist. In Anlehnung an das US-amerikanische Konzept "Managing Diversity" zeigt die Autorin, dass es für eine integrative Gleichstellungspolitik entscheidend ist, für eine vielfältig zusammengesetzte Belegschaft zu sorgen, in der Frauen und Männer, Alte und Junge, Menschen verschiedener Nationalität und ethnischer Zugehörigkeit zusammenarbeiten. (ICA)
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Führungsverhalten und Geschlecht : einige Überlegungen zur These eines weiblichen Führungsstils
Titelübersetzung:Management behavior and gender : some reflections on the thesis of a feminine management style
Autor/in:
Krell, Gertraude
Quelle: FrauenForum: Vortragsreihe von Wissenschaftlerinnen 1992-1994 "Interdisziplinäres Frauenforum" und "Studium integrale". Gisela Schneider (Hrsg.). Trier (Trierer Beiträge : aus Forschung und Lehre an der Universität Trier , Sonderheft), 1994, S. 2-7
Inhalt: In dem Beitrag werden einige Gedanken zum derzeit heftig debattierten Thema Führungsverhalten und Geschlecht entwickelt. Zunächst werden Annahmen und Ergebnisse der geschlechtervergleichenden Führungsverhaltensforschung dargelegt. Hier ist ein Wandel von der Annahme, Frauen führten schlechter, zu der Ansicht, Frauen führten besser, zu erkennen. Zwischenstufen sind "Frauen führen nicht anders" und "Frauen führen genauso gut, aber anders". Die These von den besseren Führungsqualitäten der Frau wird dann untersucht. Es werden drei Einwände formuliert. Besonders die für Führungserfolg als wichtig erachteten Merkmale wie etwa Intuition, Einfühlungsvermögen etc. werden hinsichtlich des Protests gegen traditionelle Rollenzuschreibungen kritisiert. Am Ende werden einige Zusammenhänge, in denen diese Zuschreibung auftaucht, betrachtet. In der Diskussion um die Forderung nach mehr Frauen im Management etwa ist sie eher schädlich. (ICE)
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Geschlechterverhältnis, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Perspektiven einer Politik der Gleichstellung von Frauen und Männern
Titelübersetzung:Prospects for a policy of equality between men and women
Autor/in:
Hausen, Karin; Krell, Gertraude
Quelle: Frauenerwerbsarbeit: Forschungen zu Geschichte und Gegenwart. Karin Hausen (Hrsg.), Gertraude Krell (Hrsg.). München: Hampp, 1993, S. 9-24
Inhalt: Die in Wissenschaft und Politik vorherrschende Sicht auf erwerbstätige Frauen läßt sich mit den Begriffen "Defizitforschung" und "Entwicklungshilfe" (Frauenförderung etc.) charakterisieren. Ausgehend von dieser These versuchen die Autorinnen für beide deutsche Staaten die getrennten Wege der Frauenpolitik historisch und systematisch vergleichend zu analysieren. Sie skizzieren im Überblick die historische Entwicklung der Arbeits- und Lebensbedingungen von Frauen seit dem 19. Jahrhundert. Nach dem zweiten Weltkrieg galt für beide deutsche Staaten das Modell der Geschlechterordnung, das für Frauen zwar eine berufsrelevante Ausbildung vorsah, diese aber inhaltlich möglichst auf die zukünftige Familienarbeit abstimmte. Geschildert wird der unterschiedliche politische und rechtliche Umgang mit diesem Modell in der DDR und im Westen Deutschlands und die unterschiedliche Entwicklung einer "Frauenförderung". Eine starke institutionalisierte Interessenvertretung von Frauen in diesem Bereich ist nach der Wiedervereinigung dringender denn je, lautet ein Fazit. (rk)
Schlagwörter:Frauenerwerbstätigkeit; Frauenforschung; DDR; neue Bundesländer; Frauenpolitik; historische Entwicklung; alte Bundesländer; Wiedervereinigung; Arbeitsmarkt- und Berufsforschung; Mann; Gleichberechtigung
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Gleichstellungspolitik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Vater Staat und "Kapovaz": die Post als Vorreiter seit der Jahrhundertwende
Titelübersetzung:Father state and "Kapovaz" (capacity-oriented variable working hours): the postal service as a pioneer since the turn of the century
Autor/in:
Nienhaus, Ursula
Quelle: Frauenerwerbsarbeit : Forschungen zu Geschichte und Gegenwart. München, 1993, S 69-84
Inhalt: Welche Rolle übernimmt der Staat bei der Umverteilung von Erwerbsarbeit und der Durchsetzung von beruflichen Flexibilisierungsstrategien? Ausgehend von dieser Frage schildert die Autorin am historischen Beispiel für den staatlichen Arbeitgeber Post, wie dieser spätestens seit 1898 ungeschützte Beschäftigungsverhältnisse für Frauen und Flexibilisierungsstrategien dazu nutzte, Personalkosten zu dämpfen und zugleich das Einkommen der männlichen Beamten als "Familienlohn" zu sichern. Teilzeitarbeit und kapazitätsorientierte variable Arbeitszeitregelungen (Kapovaz) seien damit keine aktuelle Erfindung, sondern bereits im Kaiserreich und in der Weimarer Republik erprobt, wie die Autorin aufzeigt. Es wäre an der Zeit, so eine abschließende Forderung der Autorin, das staatliche "Entgegenkommen" der Teilzeitregelungen heute stärker auch auf Männer zu beziehen. (rk)
Schlagwörter:women's employment; alte Bundesländer; Post; historische Entwicklung; postal service; Frauenforschung; old federal states; part-time work; women's studies; Federal Republic of Germany; Teilzeitarbeit; historical development; gender-specific factors; employment research; Frauenerwerbstätigkeit; Arbeitsmarkt- und Berufsforschung
SSOAR Kategorie:Berufsforschung, Berufssoziologie, Frauen- und Geschlechterforschung, Sozialgeschichte, historische Sozialforschung, Arbeitsmarkt- und Berufsforschung