Berufliche Geschlechtersegregation und Verdienste in Führungspositionen
Titelübersetzung:Professional gender segregation and earnings in management positions
Autor/in:
Busch, Anne; Holst, Elke
Quelle: Geschlecht Macht Karriere in Organisationen: Analysen zur Chancengleichheit in Fach- und Führungspositionen. Gertraude Krell (Hrsg.), Daniela Rastetter (Hrsg.), Karin Reichel (Hrsg.). Berlin: Ed. Sigma, 2012, S. 81-98
Inhalt: Anhand einer deskriptiven Analyse auf Basis des Sozio-oekonomischen Panels für die Jahre 2001 bis 2008 zeigen die Autorinnen, dass die berufliche Geschlechtersegregation eine wichtige Bestimmungsgröße auch für den "Gender Wage Gap" in Führungspositionen ist. Deutlich wurde zunächst, dass Frauen in Führungspositionen in geringerem Maße als andere angestellte Frauen in Berufen tätig sind, die stark von ihrem Geschlecht dominiert sind. Frauen in Führungspositionen sind weniger segregiert als andere Frauen auf dem Arbeitsmarkt. Unter den Männern in Führungspositionen ist die berufliche Segregation im Vergleich zu anderen erwerbstätigen Männern dagegen deutlich stärker ausgeprägt. Diese starke Konzentration der männlichen Führungskräfte auf einzelne Berufsgruppen könnte sich als Nachteil erweisen, da Innovations- und Kreativitätspotenziale durch "Gender Diversity" nicht zum Tragen kommen. Eine stärkere Durchmischung der Geschlechter auch auf den Führungsetagen - nicht nur: mehr Frauen in Männerberufe, sondern ebenfalls: mehr Männer in Frauenberufe - dürfte sich auch hinsichtlich der Erhöhung der Produktivität als sinnvoll erweisen. (ICF2)
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Wochenarbeitszeiten: Wunsch und Wirklichkeit nach der deutschen Vereinigung bis 2008
Titelübersetzung:Weekly working hours: vision and reality after German unification up to 2008
Autor/in:
Holst, Elke
Quelle: Leben in Ost- und Westdeutschland: eine sozialwissenschaftliche Bilanz der deutschen Einheit 1990-2010. Peter Krause (Hrsg.), Ilona Ostner (Hrsg.). Frankfurt am Main: Campus Verl., 2010, S. 313-327
Inhalt: Seit der deutschen Vereinigung hat sich die Situation auf dem Arbeitsmarkt in Deutschland erheblich verändert. Beschäftigungsformen mit reduzierter Erwerbstätigkeit haben stark an Bedeutung gewonnen, während die Vollzeiterwerbstätigkeit an Bedeutung abgenommen hat. Die Struktur und die Entwicklung der Wochenarbeitszeiten in Ost- und Westdeutschland haben sich zwar vielfach angeglichen, aber auch fast 20 Jahre nach der deutschen Vereinigung unterscheiden sich die Erwerbsorientierungen von ost- und westdeutschen Frauen immer noch erheblich. Im vorliegenden Beitrag wird der Entwicklung der Wochenarbeitszeiten für den Zeitraum 1993 bis 2008 unter der Frage untersucht, inwieweit die tatsächlichen Arbeitszeiten auch den Wünschen der beschäftigten Frauen und Männer in Ost- und Westdeutschland entsprechen. Auf der Grundlage von Daten des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) werden verschiedene Arbeitszeitgrößen analysiert, wobei die Untersuchung getrennt für Frauen und Männer durchgeführt wird. Um die regionalen Unterschiede in den Erwerbsorientierungen aufzudecken, wird berücksichtigt, ob Frauen und Männer in Ost- oder Westdeutschland leben. Weiterhin werden Unterschiede innerhalb der Gruppen vollzeiterwerbstätiger Frauen und Männer in beiden Teilen Deutschlands sowie zwischen teilzeiterwerbstätigen Frauen in Ost- und Westdeutschland aufgezeigt. (ICI2)
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Einstellungen zur Berufstätigkeit der Frau und geschlechtsspezifische Arrangements der Geldverwaltung in Paarhaushalten
Titelübersetzung:Attitudes towards the gainful occupations of women and gender-specific arrangements of money administration in couple households
Autor/in:
Holst, Elke; Schupp, Jürgen
Quelle: Soziale Ungleichheit, kulturelle Unterschiede: Verhandlungen des 32. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in München. Teilbd. 1 und 2. Karl-Siegbert Rehberg (Hrsg.), Dana Giesecke (Mitarb.), Susanne Kappler (Mitarb.), Thomas Dumke (Mitarb.). Kongress der Deutschen Gesellschaft für Soziologie "Soziale Ungleichheit - kulturelle Unterschiede"; Frankfurt am Main: Campus Verl., 2006, S. 2440-2449
Inhalt: "Trotz vieler Studien über die Höhe sowie Struktur von Einkommen und Ausgaben privater Haushalte liegen in Deutschland kaum Daten über die Entscheidungsstrukturen zu Ausgaben innerhalb von Haushalten vor. Auch Studien zu Einstellungen zur Erwerbstätigkeit sowie zu Geschlechterrollen berücksichtigen üblicherweise primärdie Frage der Erwerbsentscheidung sowie der innerfamilialen Arbeitsteilung und weniger die Frage der Allokation sowie 'Verwaltung' des verfügbaren Haushaltseinkommens. Im Jahr 2003 wurden im Rahmen eines bevölkerungsrepräsentativen Pretests für die Haupterhebung des Sozio-ökonomischen Panels (SOEP) erstmals auch Fragen zu Ausgabenentscheidungen innerhalb des Haushalts erhoben. Der Beitrag untersucht, inwieweit in (Ehe-)Paarhaushalten spezifische Geschlechterarrangements identifiziert werden können und inwieweit diese mit Einstellungen zur Berufstätigkeit von Frauen korrespondieren." (Autorenreferat)
Institutionelle Determinanten der Erwerbsarbeit : zur Notwendigkeit einer Gender-Perspektive in den Wirtschaftswissenschaften
Titelübersetzung:Institutional determinants of gainful work : the need for a gender perspective in economics
Autor/in:
Holst, Elke
Quelle: Gender Matters: feministische Analysen zur Wirtschafts- und Sozialpolitik. Friederike Maier (Hrsg.), Angela Fiedler (Hrsg.). Berlin: Ed. Sigma (fhw-Forschung), 2002, S. 89-109
Inhalt: Die Autorin untersucht implizite und explizite Verhaltensregeln, die bei der Analyse des Erwerbsangebots von Frauen zu berücksichtigen sind. Es handelt sich dabei um in der Ökonomie verwandte Regeln zur Untersuchung von Erwerbsentscheidungen, die in Form von Geschlechtsrollen-Stereotypen im Alltagswissen der Gesellschaft bewusst oder unbewusst verankert sind, sowie um Regeln, die in gesetzlicher Form vorliegen und das Erwerbsverhalten der Geschlechter strukturieren. Die Autorin entfaltet die Thematik anhand von drei Thesen: (1) Die neoklassische Entscheidungstheorie mit dem Prinzip der individuellen Nutzenmaximierung unter Nebenbedingungen kann aufgrund der Vereinfachungen zu verzerrten Ergebnissen führen. Der ökonomische Ansatz ist insbesondere problematisch, wenn hieraus die Allokation der Ressourcen gerechtfertigt wird. (2) Die Konstruktion der neoklassischen Entscheidungstheorie ist nicht unabhängig von deren historischer Einbettung und den am Ende des 19. Jahrhunderts bestehenden Vorstellungen über Eigenschaften, Fähigkeiten und Rollen der Geschlechter zu sehen. Als geschlechtsspezifische Zuschreibungen können sie zur Diskriminierung gesellschaftlicher Gruppen am Arbeitsmarkt führen. (3) Kulturelle Determinanten, die sich im Alltagswissen einer Gesellschaft z.T. unbemerkt als Vorurteile verbergen können, fließen in das institutionelle Regelwerk eines Landes ein und beeinflussen die Erwerbschancen der Geschlechter auf unterschiedliche Art und Weise. Hierdurch erscheint positivistisch oder als "höhere Gewalt", was jedoch normativ und interessengeleitet sein kann. (ICI2)