CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Modernisierung jenseits von Traditionalismus und Neoliberalismus? : die aktuelle Arbeitsmarktpolitik als Ausdruck eines verkürzten Modernisierungskonzepts
Titelübersetzung:Modernization beyond traditionalism and neo-liberalism? : current labor market policy as an expression of a reduced modernization concept
Autor/in:
Kurz-Scherf, Ingrid; Lepperhoff, Julia; Scheele, Alexandra
Quelle: Femina politica : Zeitschrift für feministische Politik-Wissenschaft, Jg. 14 (2005) H. 2, S. 62-73
Inhalt: Der Beitrag befasst sich mit den arbeitsmarkt- und sozialpolitischen Reformen, den so genannten Hartz-Gesetzen, in der Bundesrepublik Deutschland. Es wird hinterfragt, ob und inwieweit die Politik der 'Modernisierung des Sozialstaats' nicht auch selbst die Herausforderungen einer wirklich modernen Arbeits- und Sozialpolitik, wie z.B. die gleichberechtigte und existenzsichernde Teilhabe von Frauen und Männern am Erwerbsleben sowie eine eigenständige soziale Sicherung beider Geschlechter, zumindest partiell, ignoriert und von vielfältigen Mystifikationen durchsetzt ist. Dabei wird davon ausgegangen, dass die aktuelle Arbeitsmarktpolitik als Ausdruck eines verkürzten Modernisierungskonzepts anzusehen ist und dass die geschlechterpolitische Dimension der Arbeits- und Sozialpolitik von symptomatischer Bedeutung für die kritische Analyse staatlicher Modernisierungspolitik im allgemeinen ist. Dies gilt insbesondere für die rot-grüne Regierungspolitik seit 1998, die ihre Modernisierungspolitik auch unter dem Motto 'Neuer Aufbruch für die Frauenpolitik' gestellt hat. Abschließend wird die Frage nach den weiteren Perspektiven der 'Modernisierung des Sozialstaats' wieder aufgegriffen und für eine Neuaufnahme der Debatte um die Fortsetzung des modernen Sozialstaats auf 'höherer Reflexionsstufe' (Habermas 1984) unter angemessener Berücksichtigung seiner geschlechterpolitischen Dimension, plädiert. (IAB)
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Geschlecht im Wissenschaft-Praxis-Dialog : Arbeitsforschung auf neuen Wegen
Titelübersetzung:Gender in dialogue between science and practice : work research treading new ground
Autor/in:
Lepperhoff, Julia; Scheele, Alexandra
Quelle: Sozialwissenschaften und Berufspraxis, Jg. 27 (2004) H. 3, S. 303-312
Inhalt: Vor dem Hintergrund der ambivalenten Entwicklung von Arbeit und Geschlecht formulieren die Verfasserinnen Anforderungen an eine geschlechterorientierte Arbeitsforschung. Am Beispiel des Projekts "GendA - Netzwerk feministische Arbeitsforschung" erläutern sie im Folgenden ihr Konzept der systematischen Integration von Wissensbeständen und Kompetenzen aus Arbeitsprozessen in den Forschungsprozess. Hierbei bilden Forschungswerkstätten den Ort eines geschlechterorientierten Dialogs von Wissenschaft und Praxis. Abschließend werden drei Prinzipien der Erfassung und Analyse des aktuellen Wandels von Arbeits-, Lebens- und Geschlechterverhältnissen formuliert: (1) Die Bearbeitung des Geschlechterthemas darf nicht auf die "Frauenfrage" reduziert werden. (2) Analytische Ansätze und normative Leitbilder der Erfassung moderner Arbeits- und Geschlechterverhältnisse müssen den gesamten Lebenskontext umfassen. (3) Berufspraktisches Wissen muss in den Forschungsprozess aufgenommen werden. (ICE)
Von Männern für Männer : patriarchale Hegemonialkonstellationen in der Politikwissenschaft
Titelübersetzung:Patriarchal hegemonic structures in political science
Autor/in:
Scheele, Alexandra
Quelle: Das Argument : Zeitschrift für Philosophie und Sozialwissenschaften, Jg. 38 (1996) H. 2, S. 275-282
Inhalt: Die Autorin zeigt in ihrem Artikel auf, welche Funktion politik- und sozialwissenschaftlicher Fachzeitschriften für die Aufrechterhaltung androzentrischer Vorherrschaft in der Politikwissenschaft zukommt. In diesem Zusammenhang wendet sie das von Gramsci stammende Modell hegemonialer Konstellationen auf die Politikwissenschaft an. Fachzeitschriften nehmen, so die Autorin, in allen drei Dimensionen des Kampfes um Hegemonie (partielle Zustimmung, Kampf um definitorische Dominanz und Herstellung von Bündnissen) eine strategische Stellung ein. Dies zeigt sich auch bei den Selektionsverfahren der Artikel. Die Verfasserin fordert, die diskursive Dominanz der männlichen Politikwissenschaftler zu durchbrechen. In Frage kommen die Einführung einer Frauenquote in den Redaktionen; die bestehenden diskursiven Arenen feministischer Forschung sollten nach Auffassung der Autorin stärker als bisher dazu genutzt werden, die Inhalte auch der Politikwissenschaft zu bestimmen. (ICC)