Inhalt: "Die feministische Bewegung hat sich vor rund vierzig Jahren in ihren explizit politischen Debatten und Auseinandersetzungen sowie in ihren (sub-)kulturellen Formen entwickelt und konsolidiert. In dieser Zeit hat sie wesentliche gesellschaftliche Entwicklungen mit initiiert und vorangetrieben. Anhand von ausgewählten Themenschwerpunkten unternimmt der Band eine Bestandsaufnahme und fragt, was aus den damals zentralen Themen und Debatten geworden ist: Sind sie noch im gesellschaftlichen Diskurs präsent? Und wenn sie es nicht sind, warum nicht? Und wenn sie es sind, wie haben sie sich verändert?" (Verlagsangabe). Inhaltsverzeichnis: Barbara Rendtorff, Birgit Riegraf, Claudia Mahs: 40 Jahre feministische Debatten. Zur Einleitung (7-10); Feministische Theorie und Praxis: Ilse Lenz: Geschlechter in Bewegung? (12-30); Elisabeth List: Von der Wissenschaftskritik zur Transformation des Wissens. Ein Perspektivenwechsel im feministischen Blick auf die Wissenschaften (31-44); Gewalt im Geschlechterverhältnis: Carol Hagemann-White: Gewalt gegen Frauen als Schlüsselthema der neuen Frauenbewegung - Wirkungen und Wandel einer machttheoretischen Patriarchatskritik im Zeitalter der Veränderung staatlichen Regierens (46-58); Margrit Brückner: Transformationen im Umgang mit Gewalt im Geschlechterverhältnis: Prozesse der Öffnung und der Schließung (59-73); Anna Lena Göttsche: Recht. Macht. Geschlechterverhältnisse - Geschlechterverhältnisse machen Recht (74-88); Arbeit und das Geschlechterverhältnis: Regina Becker-Schmidt: Gesellschaftliche Verfügung über Arbeit - gelebte Praxen: Anstöße aus der Frauenbewegung zur Erforschung des widersprüchlichen Arbeitsensembles von Frauen (90-103); Andrea D. Bührmann: Von der Ausweitung des Marx'schen Arbeitsbegriffs zur Entgrenzung des Arbeitens - Versuch einer kritischen Re-Konstruktion der Debatten über Arbeit (104-117); Julia Lepperhoff, Alexandra Scheele: Zwischen Finanzmarkt und Fürsorge: Feministische Perspektiven auf Ökonomie und Arbeit (118-132); Gerechtigkeit im Geschlechterverhältnis: Herta Nagl-Docekal: Wo steht die feministische Theorie heute? Philosophische Perspektiven (134-149); Rita Casale: Epistemologisierung und Kulturalisierung feministischer Theorien (150-162); Irene Pimminger: Geschlechtergerechtigkeit ein mehrdimensionaler Bewertungsrahmen (163-176); Frauen-Bewegung und feministische Theorie: Sigrid Metz-Göckel: Grenzgänge zwischen Feminismus und Politik oder die Eroberung des Politischen (178-191); Hilge Landweer, Catherine Newmark: Kleine Brötchen - große Würfe? Zum Verhältnis von Theorie, Empirie und Methodik in der Geschlechterforschung (192-208); Ingrid Jungwirth: Migration und Mobilität - Perspektiven der Geschlechtersoziologie (209-226).
Quelle: Geschlechterverhältnisse und neue Öffentlichkeiten: feministische Perspektiven. Birgit Riegraf (Hrsg.), Hanna Hacker (Hrsg.), Heike Kahlert (Hrsg.), Brigitte Liebig (Hrsg.), Martina Peitz (Hrsg.), Rosa Reitsamer (Hrsg.). Münster: Verl. Westfäl. Dampfboot (Forum Frauen- und Geschlechterforschung), 2013, S. 7-17
Inhalt: Die Autorinnen geben eine Einleitung in den vorliegenden Band, der die Wandlungsprozesse gesellschaftlicher Öffentlichkeiten aufgreift und diese unter herrschafts- und geschlechterkritischen Perspektiven analysiert. Aus Sicht der Frauen- und Geschlechterforschung waren entlang theoretischer Erträge und empirischer Forschungsergebnisse bei der Zusammenstellung der Beiträge und der einzelnen Schwerpunkte unter anderem folgende Fragen leitend: Was genau wird unter Öffentlichkeit verstanden und wie ist sie geschlechterbezogen strukturiert? Welchen Stellenwert nimmt sie bei der Legitimation politischer Prozesse ein? Welche Gruppen haben Zugang zu dieser Öffentlichkeit und wer übernimmt die Definitionsmacht? Wie wird die Offenlegung von Geschlechterungleichheiten in den jeweiligen Öffentlichkeiten aufeinander bezogen? Welche Funktion haben Öffentlichkeiten, in denen Identitätspolitiken eine zentrale Rolle spielen, etwa Öffentlichkeiten, die durch soziale Bewegungen hergestellt werden? Welche Formen nehmen öffentliche Feminismen an, welcher Strategien bedienen sie sich, und welche Reaktionen rufen sie hervor? Der Band ist in folgende Kapitel gegliedert: (1) Öffentlichkeitstheorien und Ungleichheiten: Eine Bestandsaufnahme aus der Perspektive der Gender Studies; (2) Doing Gender und (Un)Doing Feminism in "neuen" Öffentlichkeiten; (3) Öffentliche Diskurse in feministischer Perspektive. (ICI2)
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Organisationen und Professionen als Produktionsstätten von Geschlechter(a)symmetrie
Titelübersetzung:Organizations and professions as production locations of gender (a)symmetry
Autor/in:
Kuhlmann, Ellen; Kutzner, Edelgard; Riegraf, Birgit; Wilz, Sylvia M.
Quelle: Geschlecht und Organisation. Ursula Müller (Hrsg.), Birgit Riegraf (Hrsg.), Sylvia M. Wilz (Hrsg.). Wiesbaden: Springer VS (Geschlecht und Gesellschaft), 2013, S. 495-525
Inhalt: In dem Beitrag zu "Organisation und Profession" werden Hinweise dazu gegeben, wie die Erkenntnisse der feministischen Professionssoziologie mit aktuellen Debatten in der Organisationssoziologie verknüpft werden können und welcher Erkenntnisgewinn aus einer solchen Verknüpfung resultiert. Die Debatte erfolgt anhand empirischer Studien aus Industriebetrieben, dem öffentlichen und privaten Dienstleistungsbereich und den Hochschulen sowie Überlegungen zum Organisationslernen auf der Seite der Organisationssoziologie und Untersuchungen zur Zahnmedizin auf der Seite der Professionen. Bei aller Verschiedenheit der Untersuchungsfelder, Forschungsfragen und Methoden wird der Versuch unternommen, die Prozesse der Geschlechterdifferenzierung unter Berücksichtigung der jeweiligen Kontexte vergleichend zu analysieren. Die Diskussionen geben Einblicke in ganz unterschiedliche Bereiche des Arbeitsmarktes und Entwicklungen in Organisationen. In einem reflexivem Vorgehen werden innovative Ansätze auf ihre Reichweite und Aussagekraft in anderen Untersuchungsfeldern hin betrachtet und Möglichkeiten der Weiterentwicklung diskutiert. (ICA2)
Herausgeber/in:
Müller, Ursula; Riegraf, Birgit; Wilz, Sylvia M.
Quelle: Wiesbaden: Springer VS (Geschlecht und Gesellschaft), 2013. 541 S.
Inhalt: "Die Debatten über den Zusammenhang von 'Organisation und Geschlecht' erleben seit den 1970er Jahren auch im deutschsprachigen Raum einen bemerkenswerten Aufschwung. So werden immer mehr Organisationstypen, Hochschulen, Sportvereine oder Unternehmen und Organisationseinheiten wie Personalabteilungen, darauf hin analysiert, welche Rolle das Geschlecht der Beschäftigten im Alltag der Organisationen spielt und welche unterschiedlichen Erscheinungsformen die Herstellungsprozesse von Geschlechterdifferenzen haben. Eine zentrale theoretische Frage ist dabei, ob Organisationen grundlegend als geschlechtsneutral zu analysieren sind oder eher als durch Geschlecht strukturierte soziale Gebilde betrachtet werden müssen. Das vorliegende Buch führt in die Dynamik des Themenkomplexes ein. Die zentralen Theorieangebote werden anhand unterschiedlicher Untersuchungsfelder und -themen nachgezeichnet." (Verlagsangabe). Inhalt: 1. Ursula Müller / Birgit Riegraf / Sylvia M. Wilz: Ein Forschungs- und Lehrgebiet wächst: Einführung in das Thema (9-16); 2. Theoretische Erörterungen. Birgit Riegraf: Kommentar (17-22); 2.1. Theoretische Weichenstellungen: Klassikerinnen. Rosabeth Moss Kanter: Some Effects of Proportions on Group Life: Skewed Sex, Ratios and Responses to Token Women (23-49); Janice D. Yoder: Rethinking Tokenism. Looking beyond Numbers (50-64); Rosemary Pringle: Bureaucracy, Rationality and Sexuality: The Case of Secretaries (65-85); Joan Acker: Hierarchies, Jobs, Bodies: A Theory of Gendered Organization (86-102); 5 2.2. Theoretische Weichenstellungen im Anschluss an die Klassikerinnen. Birgit Riegraf: Kommentar (103-106); Dana M. Britton: The Epistemology of the Gendered Organization (107-126); Patricia Yancey Martin / David Collinson: 'Over the Pond and across the Water': Developing the Field of 'Gendered Organizations' (127-149); Sylvia M. Wilz: Geschlechterdifferenzierung von und in Organisationen (150-160); 3. Themenschwerpunkte. 3.1. Arbeitsorganisation und Geschlechterpolitik Birgit Riegraf: Kommentar (161-164); Birgit Riegraf: Frauenförderung als mikropolitische Aushandlungs- und Entscheidungsprozesse in Unternehmen (165-182); Edit Kirsch-Auwärter: Emanzipatorische Strategien an den Hochschulen im Spannungsfeld von Organisationsstrukturen und Zielvorstellungen (183-192); Edelgard Kutzner: Arbeitsorganisation und Geschlechterpolitik (193-225); 3.2 Asymmetrische Geschlechterkultur in Organisationen. Sylvia M. Wilz: Kommentar (226-229); Magdalene Deters: Sind Frauen vertrauenswürdig? Vertrauen, Rationalität und Macht: Selektionsmechanismen in modernen Arbeitsorganisationen (230-246); Silvia Gheradi: Gendered Organizational Cultures: Narratives of Women Travelers in a Male World (247-271); Heidi Gottfried / Laurie Graham: Constructing Difference: The Making of Gendered Subcultures in a Japanese Automobile Assembly Plant (272-291); Brigitte Liebig: Organisationskultur und Geschlechtergleichstellung. Eine Typologie betrieblicher Gleichstellungskulturen (292-317); 3.3 Geschlecht, Sexualität und Organisationen. Ursula Müller: Kommentar (318-320); Barbara Gutek: Sexuality in the Workplace: Key Issues in Social Research and Organizational Practice (321-337); Ursula Müller: Sexualität, Organisation und Kontrolle (338-354); Daniela Rastetter: Sexualität und Herrschaft in Organisationen (355-387); Anne Witz: Embodiment, Organization and Gender (388-399); 3.4. Organisationale Prozesse: Arbeitsteilung und Segregation. Sylvia M. Wilz: Kommentar (400-403); Barbara F. Reskin: Sex Segregation: Explaining Stability and Change in the Sex Composition of Work (404-421); Cynthia Cockburn: Das Material männlicher Macht (422-444); Robin Leidner: Serving Hamburgers and Selling Insurance (445-468); Ursula Müller: Zwischen Licht und Grauzone: Frauen in Führungspositionen (469-494); Ellen Kuhlmann / Edelgard Kutzner / Birgit Riegraf / Sylvia M. Wilz: Organisationen und Professionen als Produktionsstätten von Geschlechter(a)symmetrie (495-525); 4. Ursula Müller: Wandel als Kontinuität. Bilanz und Ausblick (527-537).
Quelle: Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. (Studienskripten zur Soziologie), 2010. 282 S.
Inhalt: "Die soziologische Frauen-, Männlichkeits- und Geschlechterforschung kann auf eine beachtliche Tradition zurückblicken. In ebenso heftigen wie konstruktiven Debatten entstanden wegweisende feministische und geschlechtersoziologische Beiträge zur Gesellschaftsanalyse. Ob es spezifische Methodologien und Methoden der Geschlechterforschung gibt, wurde und wird entlang empirischer Forschungsfelder debattiert. Und schließlich stand und steht die Kategorie Geschlecht selbst auf dem Prüfstand. Das Lehrbuch zeichnet zentrale Entwicklungslinien, Weichenstellungen und Stationen der soziologischen Frauen-, Männlichkeits- und Geschlechterforschung nach, leuchtet Forschungsfelder aus und greift Zukunftsfragen auf." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: 1. Einleitung (7-11); I. Entwicklungen der soziologischen Geschlechterforschung: 2. Birgit Riegraf: Soziologische Geschlechterforschung: Umrisse eines Forschungsprogramms (15-32); 3. Brigitte Aulenbacher: Gesellschaftsanalysen der Geschlechterforschung (33-58); 4. Birgit Riegraf: Konstruktion von Geschlecht (59-77); 5. Michael Meuser: Methodologie und Methoden der Geschlechterforschung (79-102); II. Ausgewählte Gegenstandsbereiche soziologischer Geschlechterforschung: 6. Michael Meuser: Gewalt im Geschlechterverhältnis (105-123); 7. Michael Meuser: Körperdiskurse und Körperpraxen der Geschlechterdifferenz (125-140); 8. Brigitte Aulenbacher: Arbeit und Geschlecht - Perspektiven der Geschlechterforschung (141-155); 9. Brigitte Aulenbacher, Birgit Riegraf: Geschlechterdifferenzen und -ungleichheiten in Organisationen (157-171); 10. Birgit Riegraf: Geschlecht, Politik, Staat (173-186); III. Stand der Forschung und Perspektiven: 11. Michael Meuser, Birgit Riegraf: Geschlechterforschung und Gleichstellungspolitik. Von der Frauenförderung zum Diversity Management (189-209); 12. Brigitte Aulenbacher: Intersektionalität - Die Wiederentdeckung komplexer sozialer Ungleichheiten und neue Wege in der Geschlechterforschung (211-224); 13. Schlussbemerkung (225-226).
Der Wandel von Wissensordnungen in der Wissensgesellschaft und die Kategorie Geschlecht
Titelübersetzung:Change in knowledge orders in the knowledge society and the category of gender
Autor/in:
Riegraf, Birgit; Zimmermann, Karin
Quelle: Jenseits der Geschlechterdifferenz?: Geschlechterverhältnisse in der Informations- und Wissensgesellschaft. Maria Funder (Hrsg.), Steffen Dörhöfer (Hrsg.), Christian Rauch (Hrsg.). München: Hampp (Arbeit, Innovation und Nachhaltigkeit), 2005, S. 21-37
Inhalt: Auf dem Hintergrund, dass auch bei der Gleichstellungspolitik ein wachsender Bedarf an Wissen für Entscheidungsprozesse zu beobachten ist, diskutiert der Beitrag vor allem das Thema der Implementation von Gender Mainstreaming. Dabei geht es um die Annahme einer allgemeinen Bedeutungszunahme von Wissen für gesellschaftliche Entscheidungsprozesse im sozialwissenschaftlichen Diskurs zur Wissensgesellschaft. Ziel ist das Aufgreifen von wissens- und wissenssoziologischen Diagnosen. Darüber hinaus werden zwei Schnittstellen erörtert, an die sich künftig empirische Untersuchungen zur Kategorie Geschlecht anschließen lassen, nämlich die Diskussionen zur Inter- und Transdisziplinarität in der Wissenschaft und zum Spannungsverhältnis zwischen Stabilität und Innovation am Beispiel von Organisationen. Vor allem in Anlehnung an das Konzept von Gibbons u.a. (1994) wird gefragt, inwieweit Transdisziplinarität zwischen Wissenschaft und gesellschaftlicher Praxis auch die wissenschaftliche Wissensproduktion zur Kategorie "Geschlecht" verändert, und ob die Orte der Wissensproduktion zur Kategorie Geschlecht nicht eigentlich jenseits des Wissenschaftssystems liegen. Demnach müsste sich der Blick der Genderforschung ebenfalls viel stärker auf die Praxis richten und in Richtung einer geschlechtersensibilisierten "knowledge production" wirken. Wird diese Chance vertan, besteht die Gefahr, dass die "Zweigeschlechtlichkeit als Wissenssystem" unhinterfragt fortgeschrieben wird und die "gendered-substructures" von Organisationen sich stabilisieren. (ICH)
Quelle: Opladen: Leske u. Budrich (Lehrbuchreihe zur sozialwissenschaftlichen Frauen- und Geschlechterforschung der Sektion Frauenforschung in der Deutschen Gesellschaft für Soziologie, Bd. 2), 2001. 255 S.
Inhalt: "Diskussionen über Methodologie und Methoden in der Frauen- und Geschlechterforschung können auf eine mehr als zwanzigjährige Entwicklungsgeschichte zurückgreifen. Als zentrale Erkenntnis dieser Diskurse gilt bis heute, dass Methoden keine neutralen Forschungsinstrumente sind, die unabhängig vom Untersuchungsgegenstand, dem sozialen Standort der Forschenden, ihren Interessen und theoretischen Vorannahmen Gültigkeit haben. Von daher stand das Verhältnis zwischen Erkenntnisinteresse und Methodenwahl sowie der (Selbst-)Reflexion der Forschenden von Anfang am im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Im vorliegenden Lehrbuch werden diese Debatten aufgegriffen und zentrale Entwicklungslinien methodologischer und methodischer Konzepte der Frauen- und Geschlechterforschung nachgezeichnet. Vorgestellt werden methodologische Erörterungen, konkrete empirische Studien und ihre methodischen Konzepte sowie jüngere Debatten über die Kategorie Geschlecht." (Autorenreferat)
Die Kategorie "Geschlecht" in der Politikwissenschaft und die Staatsdiskussion in der Frauen- und Geschlechterforschung - Suchprozesse
Titelübersetzung:The category of "gender" in political science and the national discussion in research on women and gender - search processes
Autor/in:
Riegraf, Birgit
Quelle: Erkenntnisprojekt Geschlecht: feministische Perspektiven verwandeln Wissenschaft. Bettina Dausien (Hrsg.), Martina Hermann (Hrsg.), Mechtild Oechsle (Hrsg.), Christiane Schmerl (Hrsg.), Marlene Stein-Hilbers (Hrsg.). Opladen: Leske u. Budrich (Geschlecht und Gesellschaft), 1999, S. 29-48
Inhalt: Auch wenn die Entwicklung der Frauen- und Geschlechterforschung in vielen Wissenschaftsbereichen die Phase der Androzentrismuskritik überschritten hat und selbstbewußt eigene Forschungsfragen formuliert, so stellt sich die Aufgabe dieser Kritik doch immer noch und immer wieder aufs Neue. Im Zentrum des Beitrags stehen die Politikwissenschaft und die politische Bildung als besonders widerständige Disziplinen gegenüber einer feministischen Perspektive. Die Autorin gibt einen Überblick über die neuere sozialwissenschaftliche Debatte zur Modernisierung des Staates und macht die Leerstellen und Defizite dieser Diskussion hinsichtlich der Bedeutung von Geschlechterverhältnissen deutlich. Die Frauen- und Geschlechterforschung hat hier eine doppelte Aufgabe: sie muß sowohl die geschlechtsneutralen Konzepte herkömmlicher Staatstheorien in Frage stellen als auch Chancen und Risiken für den Wandel des Geschlechterverhältnisses in diesen Modernisierungsprozessen aufzeigen. (pre)