Die Organisation von Wandel : Gender-Wissen und Gender-Kompetenz in Wissenschaft und Politik
Titelübersetzung:Organization of change : gender knowledge and gender competence in science and politics
Autor/in:
Riegraf, Birgit
Quelle: Gefühlte Nähe - faktische Distanz: Geschlecht zwischen Wissenschaft und Politik ; Perspektiven der Frauen- und Geschlechterforschung auf die "Wissensgesellschaft". Birgit Riegraf (Hrsg.), Lydia Plöger (Hrsg.). Opladen: B. Budrich, 2009, S. 67-80
Inhalt: Der vorliegende Beitrag zielt in zwei Richtungen. Einerseits werden Mechanismen skizziert, die erklären, warum langwierige und zum Teil nicht stattfindende Lernprozesse in Organisationen in Bezug auf Geschlecht nicht oder zumindest nicht ausschließlich von den Kompetenzen, den Strategien oder dem Engagement von Gleichstellungsakteuren abhängen. Hier bemüht sich die Verfasserin um ein realistisches Bild von Interventionsbedingungen, Handlungs- und Gestaltungsmöglichkeiten der Gleichstellungspolitikerinnen in Organisationen. Andererseits werden beispielhaft Leistungen skizziert, die Wissenschaftlerinnen und Gleichstellungspolitikerinnen füreinander bereithalten und die sie gerade aufgrund der Diskussion zwischen feministischer Wissenschaft und Gleichstellungspolitik erbringen können. Zunächst wird das gegenwärtige Verhältnis zwischen institutionalisierter Geschlechterpolitik und Geschlechterforschung kurz skizziert. Dann wird anhand des "garbage can"-Modells und der Dynamik des "Wandels von Normen sowie Organisationssystemen" die Bedeutung des Faktors "Zeit" im Veränderungsprozess von Organisationen deutlich gemacht und gefragt, unter welchen Bedingungen Organisationen überhaupt in der Lage sind, umfangreiche Lernprozesse in Bezug auf Geschlecht einzuleiten. (ICE2)
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Wissenschaftspolitik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Geschlecht und Differenz in Organisationen : von Gleichstellungspolitik und erfolgreichem Organisationslernen
Titelübersetzung:Gender and difference in organisations : gender politics and organisational change
Autor/in:
Riegraf, Birgit
Quelle: WSI Mitteilungen : Monatszeitschrift des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts in der Hans-Böckler-Stiftung, Jg. 61 (2008) H. 7, S. 400-406
Inhalt: "In Organisationen werden soziale Ungleichheiten und Differenzierungen nach Geschlecht, Klasse oder Ethnie, aber auch entlang der Merkmale Alter oder Behinderung hergestellt, reproduziert oder auch abgeschwächt. Dies geschieht in der alltäglichen Interaktion und Kommunikation sowie über Organisationsstrukturen. Dualistische Vorstellungen von Mann und Frau sind in Organisationsstrukturen präsent und werden alltäglich aktiviert. Alltagsvorstellungen, Stereotypisierungen und Polarisierungen bieten Ansatzpunkte für Hierarchisierungen und dienen der Legitimation von Statusgefälle. Maßnahmen wie Gender Mainstreaming oder Managing Diversity sollen dem entgegenwirken. Doch deren technokratische Umsetzung, die in der Praxis vielfach zu beobachten ist, konterkariert die Zielsetzungen von Gender Mainstreaming oder Managing Diversity. Die Anwendung dieser Maßnahmen erfordert einen reflektierten Bezug auf die Kategorien Geschlecht und Differenz. Der Artikel zeigt auch, dass alle Bemühungen um Gleichstellung aber auch dann erfolglos bleiben, wenn die Bedingungen, unter denen Organisationen überhaupt in der Lage sind zu lernen, nicht berücksichtigt werden." (Autorenreferat)
Inhalt: "Social inequality and social difference in organisations is based on gender, class, or ethnic group, but also age or disability. This can be observed in daily interaction and communication, as well as in organisational structures. Dualistic conceptions of man and woman are present in organisation structures and are practised daily. Preconceptions, stereotypes and polarisation help to build hierarchies in organisations and legitimise social status. Measures such as gender mainstreaming or gender diversity processes are supposed to act as counter measures. However it can be observed that the enactment of these measures is frequently counter productive. Putting these measures into place demands some reflection on the categories of 'gender' and 'difference'. The article demonstrates that efforts to improve gender equality in organisations remain without success when the contextual conditions of gender politics are not taken into consideration." (author's abstract)
Gender Mainstreaming : ein neues Tätigkeitsfeld für Sozialwissenschaftler/innen?
Titelübersetzung:Gender mainstreaming : a new field of activity for social scientists?
Autor/in:
Bock, Stephanie; Matthies, Hildegard; Riegraf, Birgit; Zimmermann, Karin
Quelle: Sozialwissenschaften und Berufspraxis, Jg. 27 (2004) H. 3, S. 239-254
Inhalt: Die Verfasserinnen geben einen Einblick in den Stand der Umsetzung von Gender Mainstreaming vor allem auf Bundes- und Kommunalebene. Es wird gezeigt, was Gender Mainstreaming ist, worin sich dieses Konzept von älteren Ansätzen der Frauenförderungs- und Gleichstellungspolitik unterscheidet und welche veränderten Anforderungen es an staatliches Handeln und Verwaltungshandeln stellt. Ob die Nachfrage nach Gender-Experten, die sich im Zuge der Implementation von Gender Mainstreaming entwickelt, ein neues berufliches Tätigkeitsfeld für SozialwissenschaftlerInnen erschließt, bleibt beim gegenwärtigen Stand der Umsetzung noch offen. Für die Entwicklung eines intermediären Beratungsmarktes ist der kontinuierliche Dialog zwischen Wissenschaft und Praxis eine wichtige Voraussetzung. (ICE2)
Schlagwörter:Gender Mainstreaming; Berufsfeld; Sozialwissenschaftler; Gleichstellung; Frauenpolitik; Implementation; Bund; Gemeinde
Gleichstellungspolitik zwischen Wirtschaftlichkeitsanforderungen und hierarchischer Steuerung
Titelübersetzung:Equal opportunity policy between demands for economic efficiency and hierarchical control
Autor/in:
Riegraf, Birgit
Quelle: Gleichstellung in der Forschung: Organisationspraktiken und politische Strategien. Hildegard Matthies (Hrsg.), Ellen Kuhlmann (Hrsg.), Maria Oppen (Hrsg.), Dagmar Simon (Hrsg.). Berlin: Ed. Sigma, 2003, S. 255-267
Inhalt: Der Wandel wissenschafts- und bildungspolitischer Anforderungen an das Wissenschaftssystem wirft nach Einschätzung der Autorin folgende Fragen auf, die sie in ihrem abschließenden Beitrag zum Sammelband "Gleichstellung in der Forschung" diskutiert: Wie wirkt sich die Neuorganisation des Verhältnisses von staatlicher Regulierung und Autonomie der Wissenschaftsorganisationen auf die Gleichstellungspolitik aus? Wie lassen sich die Implementation neuer Steuerungs- und Managementmechanismen, die Forderung nach einem effizienten, flexiblen und effektiven Einsatz öffentlicher Mittel und die herkömmlichen Vorstellungen von Qualität und Leistung mit der Forderung nach Geschlechtergerechtigkeit verbinden? Wie können Geschlechterfragen in den neuen Steuerungs- und Managementmodellen verankert werden? Die Autorin resümiert, dass der Veränderungsdruck auf die Forschungsorganisationen zwar ein "Gelegenheitsfenster" für gleichstellungspolitische Maßnahmen öffnen kann, dass jedoch die neuen Anforderungen in einigen Feldern durchaus in ein Spannungsverhältnis zu gleichstellungspolitischen Zielen geraten können. Die Verschiebung des Kräfteverhältnisses zu Gunsten der Gleichstellungspolitik kann nur dann gelingen, wenn eindeutige Vorgaben von Seiten der Wissenschaftspolitik und der Leitungen der einzelnen Wissenschaftseinrichtungen gemacht werden. (ICI2)
Quelle: Münster: Verl. Westfäl. Dampfboot (Forum Frauenforschung : Schriftenreihe der Sektion Frauenforschung in der Deutschen Gesellschaft für Soziologie, Bd. 12), 2000, 1. Aufl.. 270 S.
Inhalt: Die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen verändern sich im Zeichen der Globalisierung auf vielen Ebenen in rasantem Tempo. Auch die bisherigen Geschlechterordnungen sind davon nicht ausgenommen. In diesem Buch diskutieren die Autorinnen die Perspektive des Geschlechterverhältnisses im Rahmen der Arbeitsgesellschaft. Inhaltsverzeichnis: I. Auswirkungen der Globalisierungsprozesse auf die Geschlechterverhältnisse: Ilse Lenz: Globalisierung, Geschlecht, Gestaltung? (16-48); Petra Dannecker: Globalisierung und 'Migration' von Produktions- und Geschlechterstrukturen: Fabrikarbeiterinnen in Bangladesch (49-74); Birgit Pfau-Effinger: Wohlfahrtsstaatliche Politik und Frauenerwerbstätigkeit im europäischen Vergleich - Plädoyer für eine Kontextualisierung des theoretischen Erklärungsrahmens (75-94). II. Veränderungsprozesse in der Arbeitsorganisation und -kultur: Ursula Hornung: Let's go 'Gender'. And don't forget 'Sex'!? Reflexionen über berufliche Gleichstellung, A-Sexualisierung und Frauenförderung am Beispiel mittlerer Dienstleister (96-125); Ursula Müller: Asymmetrische Geschlechterkultur in Organisationen und Frauenförderung als Prozeß - mit Beispielen aus Betrieben und der Universität (126-149); Birgit Riegraf: Organisationswandel, Organisationslernen und das Geschlechterverhältnis (150-177). III. Auswirkungen von Transformationsprozessen auf die Geschlechterverhältnisse: Sabine Schenk: Familienstrukturen, Geschlechterverhältnisse und die Flexibilisierung der Beschäftigung in Ostdeutschland (180-221); Irene Dölling: 'Ganz neue Inhalte werden im Vordergrund stehen: die Arbeit zuerst'. Erfahrungen junger ostdeutscher Frauen mit dem Vereinbarkeitsmodell (1990-1997) (222-242); Hildegard Maria Nickel: Ist Zukunft feministisch gestaltbar? Geschlechterdifferenz(en) in der Transformation und der geschlechtsblinde Diskurs um Arbeit (243-268). (ZPol, NOMOS)
Schlagwörter:Frauenförderung; Arbeitsgesellschaft; Globalisierung; Gleichstellung; Arbeit