Quelle: Opladen; Berlin; Toronto: Barbara Budrich, 2023. 234 S
Inhalt: Wie blicken verschiedene Wissenschaftsdisziplinen (auch intersektional) auf trans, inter und nicht-binäre (TIN) Subjektpositionen jenseits der zweigeschlechtlichen Norm und Devianzen heterosexueller Lebensweisen? Wie werden Geschlechtervielfalt und Geschlechterrollen(-bilder) in zivilgesellschaftlichen Einrichtungen thematisiert? Die Autor*innen erörtern hochaktuelle gesellschaftliche, rechtliche und alltagspraktische Diskurse und Forderungen: Unter anderem werden die Änderung des Personenstandsgesetzes, das geplante Selbstbestimmungsrecht, geschlechtergerechte Sprache und die Idee der „TINklusiven“ Universität behandelt.
Der erste Teil der Anthologie bietet theoretische Auseinandersetzungen über Wechselwirkungen zwischen Gesellschaft und Geschlechterkonstruktionen. Der zweite Teil wendet sich den praktischen Handlungsfeldern und institutionellen Bewältigungsstrategien zu, mit in denen binär strukturierte Organisationen und Instanzen realer Geschlechtervielfalt begegnen und intentional oder unbeabsichtigt Zweigeschlechtlichkeit und Heteronormativität (re-)produzieren bzw. dekonstruieren. Auch mögliche Verstärkungen anderer Diskriminierungsformen durch Othering-Prozesse im Genderdiskurs werden thematisiert. Im dritten und letzten Teil werden hochschulpolitische Spielräume anhand verfassungsrechtlicher Prüfung und digitaler Handlungsoptionen ausgelotet.
Titelübersetzung:Dis/continuities: feminist theory
Herausgeber/in:
Hark, Sabine
Quelle: Opladen: Leske u. Budrich (Lehrbuchreihe zur sozialwissenschaftlichen Frauen- und Geschlechterforschung der Sektion Frauenforschung in der Deutschen Gesellschaft für Soziologie, Bd. 3), 2007, 2., aktual. u. erw. Aufl.. 298 S.
Inhalt: "Der Band gibt einen exemplarischen Überblick über die Geschichte feministischer Theorie in den Sozialwissenschaften. Er verfolgt eine doppelte Zielsetzung: Die vertiefende Einführung in feministisches Denken soll zugleich eine Einübung in eine kritische wissenschaftliche Praxis der Historisierung von Problemen, Objekten und Denkwerkzeugen in der sozialwissenschaftlichen Frauen- und Geschlechterforschung sein. Feministische Theorie entwickelte sich aus einer Reihe von kritischen Analysen und Haltungen gegenüber geschlechtlich organisierten sozialen Ungleichheiten und Ausschlüssen, dominanten Diskursen und Repräsentationen, aber auch in ständiger selbstkritischer Reflexion des eigenen Denkens. Es ist dieser an Widersprüchen und Paradoxien geschulte Blick, der feministisches Denken im Kern ausmacht." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Kommentar (Paula-Irene Villa) (19-26); Carol Hagemann-White: Wir werden nicht zweigeschlechtlich geboren (27-37); Barbara Duden: Geschichte unter der Haut (39-54); Regine Gildemeister: Die soziale Konstruktion von Geschlechtlichkeit (55-72); Gesa Lindemann: Zeichentheoretische Überlegungen zum Verhältnis von Körper und Leib (73-91); Kommentar (Sabine Hark) (93-100); Ute Gerhard: 'Bewegung' im Verhältnis der Geschlechter und Klassen und der Patriarchalismus der Moderne (101-114); Regina Becker-Schmidt: Geschlechterdifferenz - Geschlechterverhältnis: soziale Dimensionen des Begriffs "Geschlecht" (115-127); Petra Frerichs/ Margareta Steinrucke: Klasse und Geschlecht. Anerkennungschancen von Frauen im System gesellschaftlicher Arbeitsteilung (129-143); Sedef Gümen: Das Soziale des Geschlechts. Frauenforschung und die Kategorie "Ethnizität" (145-163); Kommentar (Sabine Hark) (165-171); Karin Hausen: Die Polarisierung der "Geschlechtscharaktere". Eine Spiegelung der Dissoziation von Erwerbs- und Familienleben (173-196); Claudia Honegger: "Weiblichkeit als Kulturform". Zur Codierung der Geschlechter in der Moderne (197-210); Judith Butler: Phantasmatische Identifizierung und die Annahme des Geschlechts (211-224); Pierre Bourdieu: Männliche Herrschaft (225-238); Kommentar (Sabine Hark) (239-246); Evelyn Fox Keller: Feminismus und Wissenschaft (247-262); Gudrun-Axeli Knapp: Die vergessene Differenz (263-284); Antke Engel: Entschiedene Interventionen in der Unentscheidbarkeit. Von queerer Identitätskritik zur VerUneindeutigung als Methode (285-304); Donna Haraway: Situiertes Wissen. Die Wissenschaftsfrage im Feminismus und das Privileg einer partialen Perspektive (305-322).
Inhalt: "Zentrale Ordnungsmuster der Moderne scheinen sich aufzulösen. Es eröffnet sich ein Terrain vollkommener Gestaltbarkeit, das jedoch verengt wird durch neoliberale Reformulierungen. Die Betrachtungen dieses Sammelbandes bewegen sich entlang der Schnittstellen von Wissenschaft, Medien, Politik und Kultur. Dort erhellen sie wirkungsmächtige Wahrnehmungs- und Deutungsmuster von Wissen, Mensch und Geschlecht, erschließen Neudeutungen und Interventionen. Einflussreiche Wissensdisziplinen, populäre Diskurse und neue Medientechnologien werden dabei auf ihre normalisierenden und hierarchisierenden Konfigurationen, aber auch auf ihr widerständiges Potenzial befragt. Hierbei wird nicht zuletzt auf unterschiedliche geopolitische Kontexte und Vorschläge für eine Didaktik der transdisziplinären Frauen- und Geschlechterforschung reflektiert." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Sabine Hark: Transformationen von Wissen, Mensch und Geschlecht. Geschlechterforschung als kritische Ontologie der Gegenwart (9-24); Karin Esders, Corinna Genschel: Widerspenstige Lehre: Ergebnisse transdisziplinärer Lehrpraxis an der Universität Potsdam (25-41); Dorothea Dornhof: Mittelosteuropa und Gender - Konstruktionen mittlerer Reichweite (42-60); Stephan Trinkaus, Susanne Völker: Unbestimmtheitszonen. Ein soziologisch-kulturwissenschaftlicher Annäherungsversuch (61-77); Susanne Lettow: Neobiologismen. Normalisierung und Geschlecht am Beginn des 21. Jahrhunderts (78-93); Petra Schaper-Rinkel: Die neurowissenschaftliche Gouvernementalität. Re-Konfiguration von Geschlecht zwischen Formbarkeit, Abschaffung und Re-Essentialisierung (94-108); Bettina Bock v. Wülfingen: Liebe und Gesundheit in der Genetisierung der Zeugung - Diskursanalyse als Untersuchung der Transformation von Denkräumen (109-125); Heike Jensen: Die 'Informationsgesellschaft' als globales Terrain hegemonialer Maskulinität und feministischer Interventionen (126-141); Tanja Paulitz: Technologien des vernetzten Selbst. Implizite/explizite Allianzen zwischen Technik und Geschlecht (142-158); Karin Bruns: Disgruntled Housewives und Cyber B.I.T.C.H.E.S. - Verfahren geschlechterdifferenter In- und Exklusionen im World Wide Web (159-175); Anke Langner: Geschlecht und geistige Behinderung. Transdisziplinarität in der Untersuchung zweier sozialer Konstruktionen (176-190); Heike Kahlert: Stabilität und Wandel der Geschlechterdifferenz im Zuge des Geburtenrückgangs (191-206); Stanislawa Paulus: Riskante Positionierungen. Mediale Bilder von Musliminnen im Zusammenspiel orientalistischer Projektionen und neoliberaler Subjektanrufungen (207-223); Susanne Lummerding: Sex revisited. Geschlecht versus Bedeutung (224-235).
Inhalt: Inhaltsverzeichnis: Sabine Hark und Gabriele Dietze: Unfehlbare Kategorien? - Einleitung (9-18); Sabine Hark: Frauen, Männer, Geschlechter, Fantasien. Politik der Erzählungen (19-45); Gabriele Dietze: Schnittpunkte. Gender Studies und Hermaphroditismus (46-68); Gayle Rubin: Der Frauentausch. Zur "politischen Ökonomie" von Geschlecht (69-122); Wendy Brown: Die Unmöglichkeit der Women's Studies (123-151); Sabine Broeck: Das Subjekt der Aufklärung - Sklaverei - Gender Studies: Zu einer notwendigen Relektüre der Moderne (152-180); Judith Butler: Uneigentliche Objekte (181-213); Annette Schlichter: Queer at Last? Heterosexuelle Intellektuelle und der Wunsch nach Transgression (214-242); Carsten Junker/ Julie Miess/ Susann Neuenfeldt/ Julia Roth: Was, wenn Bartleby eine Frau wäre? (243-260).