Gleichstellungspolitik und neoliberaler Staatsumbau : Chancen und Restriktionen
Titelübersetzung:Equal opportunity policy and neo-liberal transformation of the state : opportunities and restrictions
Autor/in:
Sauer, Birgit
Quelle: Gleichstellungspolitik in Österreich: eine kritische Bilanz. Erna Appelt (Hrsg.). Innsbruck: Studien-Verl. (Demokratie im 21. Jahrhundert), 2009, S. 43-56
Inhalt: In der Studie wird der Frage nachgegangen, ob der Staatsumbau seit Ende der 1990er-Jahre zur Einschränkung des gleichstellungspolitischen Handlungsspielraums geführt hat. Welche Konsequenzen hatte der Staatsumbau für die gleichstellungspolitischen Institutionen? Welche Transformationen gleichstellungspolitischer Diskurse bzw. Diskurslogiken sind feststellbar? Bedeutet neoliberaler Staatsumbau die Neuauflage des maskulinistischen Bauprinzips und eine Gefährdung des noch vergleichsweise jungen und mithin umkämpften Politikfelds Gleichstellung? Oder entstehen durch den Staatsumbau institutionelle Innovationen und neue Handlungsspielräume für Gleichstellungspolitik? Die Verfasserin diskutiert diese Fragen an sechs Problembereichen - an Prozessen der De- und Re-Institutionalisierung gleichstellungspolitischer Einrichtungen, am Problem der Deregulierung durch Regionalisierung, an Fragen der Informalisierung von Gleichstellungspolitik, der Technokratisierung durch Gender Mainstreaming, der Instrumentalisierung von NGOs sowie der konservativen Hegemonie von Gleichstellungspolitik. (ICF2)
Gleichstellungspolitik, Gender Mainstreaming und Diversitätspolitik : institutionelle und diskursive Herausforderungen
Titelübersetzung:Equal opportunity policy, gender mainstreaming and diversity policy : institutional and discursive challenges
Autor/in:
Sauer, Birgit
Quelle: Kritische Vernunft für demokratische Transformationen: Festschrift für Christine Kulke. Brigitte Geißel (Hrsg.), Alexandra Manske (Hrsg.). Opladen: Budrich UniPress, 2008, S. 37-57
Inhalt: Die Verfasserin thematisiert die aktuelle Diskussion zur Verwobenheit von Differenzstrukturen und zur Intersektionalität. Sie erörtert die These, dass Diversitätspolitik und die derzeitige Form des Gender Mainstreaming eher bürokratische Instrumente sind, deren transformatives Potenzial kaum genutzt wird. Die halbherzige Einführung entsprechender Policys kann die Gleichstellung eher gefährden. Die Verfasserin illustriert dies anhand von Geschlechterverhältnissen und Geschlechterpolitik in sechs europäischen Ländern sowie auf der EU-Ebene. Ein weiteres Defizit bei der Implementierung von Gender Mainstreaming und Diversitätspolitik ist das Wissen über Geschlecht und Intersektionalität in Politikprozessen. (ICE2)
Soll das Private öffentlich werden? : Überlegungen zur Präsentation von Frauen- und Gleichstellungspolitik in den Medien
Titelübersetzung:Should the private domain become public? : reflections on the presentation of women's policy and equal opportunity policy in the media
Autor/in:
Sauer, Birgit
Quelle: Medien und policy: neue Machtkonstellationen in ausgewählten Politikfeldern. Sigrid Koch-Baumgartner (Hrsg.), Lutz Mez (Hrsg.). Frankfurt am Main: P. Lang, 2007, S. 101-120
Inhalt: Die Autorin problematisiert zum einen die geringe mediale Präsenz der Frauen- und Gleichstellungspolitik und zum anderen die Formen und Phasen passiver medialer Aufmerksamkeit und Einflussnahme. Sie legt dabei folgende Thesen zugrunde: Frauenpolitik ist als emanzipative Politik deshalb nicht medial vermittelbar und auch nicht medialisiert, weil Frauen vornehmlich als Opfer und Objekte (z.B. von Gewalt, Prostitution, Frauenhandel, Zwangsheirat) oder als abgeleitete Wesen medial mit Nachrichtenwert versehen sind. Das Politikfeld Frauen- und Gleichstellungspolitik selbst ist "volatil mediatisiert", denn die Medien sind an der schleichenden Konstruktion, Rekonstruktion und Umdeutung des noch jungen Policy-Feldes beteiligt. Die Autorin diskutiert zunächst die Einflussmöglichkeiten der Medien auf die Frauen- und Gleichstellungspolitik aus der Logik des Policy-Zyklus und skizziert das frauenpolitische Agenda-Setting sowie die Etablierung des Politikfeldes. Sie stellt daran anschließend einige Überlegungen über die mediale Sperrigkeit des Politikfeldes an und beleuchtet die Mechanismen der maskulinen Dethematisierung. Sie erörtert abschließend das "reframing" des noch jungen und stets unter Terminierungsdruck stehenden Politikfeldes in aktuellen politischen und medialen Diskursen, z.B. in der Familienpolitik. (ICI2)
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Gleichstellungspolitik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Von der Kritik zur Analyse : das Problem der Bewertung von Gender Mainstreaming
Autor/in:
Behning, Uta; Sauer, Birgit
Quelle: Was bewirkt Gender Mainstreaming? : Evaluierung durch Policy-Analysen. Campus Verlag GmbH (Politik der Geschlechterverhältnisse), 2005, S. 11-28
Schlagwörter:Gender Mainstreaming; Gleichstellung
CEWS Kategorie:Gleichstellungspolitik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Geschlechterkritischer Institutionalismus - ein Beitrag zur politikwissenschaftlichen Policy-Forschung
Titelübersetzung:Gender-critical institutionalism - an article on political science policy research
Autor/in:
Sauer, Birgit
Quelle: Was bewirkt Gender Mainstreaming?: Evaluierung durch Policy-Analysen. Ute Behning (Hrsg.), Birgit Sauer (Hrsg.), Barbara Stiegler, Heike Kahlert, Delia Schindler, Teresa Kulawik, Regina-Maria Dackweiler, Silke Bothfeld, Sünne Andresen, Irene Dölling, Sabine Lang, Christine Färber, Monika Mokre. Frankfurt am Main: Campus Verl. (Politik der Geschlechterverhältnisse), 2005, S. 85-101
Inhalt: Die Autorin diskutiert erste und programmatische Begrifflichkeiten für eine kritisch-politikbegleitende Analyse des Implementierungsprozesses von Gender Mainstreaming. Sie geht hierzu auf die politikwissenschaftliche Institutionendebatte der vergangenen Dekade ein und fragt nach einem Konzept institutionellen Wandels, das es erlaubt, den Erfolg von Gender Mainstreaming begründet zu untersuchen. Sie skizziert zuvor den Stand feministischer Policy-Forschung sowie die Ansätze eines geschlechtersensiblen Institutionenkonzepts. Sie kombiniert im weiteren die Ansätze des neuen Institutionalismus und erstellt ein Tableau von Fragedimensionen, mit dessen Hilfe die Gender-Mainstreaming-Prozesse genauer untersucht werden können. Die Darstellung beginnt mit akteurzentrierten Perspektiven des Rational-Choice-Institutionalismus (Kostenminimierung, "heroische" Entscheidungen), sie fährt fort mit den Vorschlägen des soziologischen Institutionalismus (zählebige Denkmuster, Similaritätsdruck, strategisches "framing") und schließt mit der gesellschaftsorientierten Perspektive des historischen Institutionalismus (Machtkämpfe und "critical junctures", Pfadabhängigkeit). (ICI2)
Ein ewiges Pilotprojekt? : Gender Mainstreaming in Österreich
Titelübersetzung:An eternal pilot project? : gender mainstreaming in Austria
Autor/in:
Sauer, Birgit
Quelle: Gender Mainstreaming: Konzepte - Handlungsfelder - Instrumente. Michael Meuser (Hrsg.), Claudia Neusüß (Hrsg.). Bonn (Schriftenreihe / Bundeszentrale für politische Bildung), 2004, S. 169-181
Inhalt: "Österreich ist in mehrerlei Hinsicht interessant. Es gibt eine recht langjährige Erfahrung mit einer engagierten Frauen- und Gleichstellungspolitik bei gleichzeitig konservativ geprägter gesellschaftlicher Geschlechterordnung. Inwieweit nimmt eine rechts-konservative Regierung Einfluss auf die Konzeptualisierung und Zielrichtung von Gender Mainstreaming? Der Beitrag fragt nach den ersten Erfahrungen in der Umsetzung und danach, ob die Angst frauenpolitischer Akteurinnen davor, dass frauenpolitische Einrichtungen verdrängt werden könnten, berechtigt ist. Die Autorin kommt dabei zu erstaunlichen Ergebnissen. Obwohl es gerade bei der Regierungsübernahme im Jahr 2000 so aussah, als führten die bisherigen Implementierungsschritte zu einer Verdrängung von frauen- und gleichstellungspolitischen Institutionen (u.a. wurde das Frauenministerium abgeschafft, dafür eine männerpolitische Abteilung eingerichtet), ist dies nach Ansicht der Autorin nicht geschehen. Eher könne man von einem 'erfolgreichem Scheitern' der Implementation von Gender Mainstreaming sprechen. Es sei den gleichstellungspolitischen Akteurinnen gelungen, Gender Mainstreaming 'aktiv auf die Tagesordnung zu setzen' und sich mehr 'Legitimität für frauenpolitische Maßnahmen' zu organisieren. Dieser Erfolg gehe jedoch nicht mit einer größeren Geschlechtersensibilisierung, geschweige denn einer Weiterentwicklung als Querschnittsaufgabe für alle Politikbereiche einher. Ein weiterer Indikator für ein Scheitern des Ansatzes bestehe zudem darin, dass Gleichstellungsaktivitäten in 'ewigen Pilotprojekten' begrenzt bleiben." (Textauszug)
Rückwärts ins Vorgestern : Genderaspekte der Dienstrechtsnovelle und der Vollrechtsfähigkeit der Universitäten
Titelübersetzung:Backwards to the day before yesterday : gender aspects of the amendment of civil service law and the full rights capability of universities
Autor/in:
Flicker, Eva; Sauer, Birgit
Quelle: Quo vadis Universität?: Perspektiven aus der Sicht der feministischen Theorie und Gender Studies. Innsbruck: Studien-Verl., 2002, S. 263-272
Inhalt: Ziel des Beitrags ist eine Bewertung der Auswirkungen des neuen Dienstrechtes für die österreichischen Universitäten, insbesondere mit Blick auf die eher nachteiligen Folgen für Frauen und die Planung ihrer wissenschaftlichen Universitätskarriere. Kernstück der Dienstrechts-Novelle 2001 ist die Abschaffung des BeamtInnentums für wissenschaftliche und künstlerische Universitätsstellen. Aus einer frauenpolitischen Perspektive heraus zeigt sich jedoch, dass die beabsichtigte Verbesserung des Einstiegs für junge Akademiker allerdings weniger für die Kolleginnen gilt. Die Autorinnen erörtern z.B. einige Punkte der neuen Dienstrechts-Novelle, die einer potentiellen Maskulinisierung Vorschub leisten könnten, und kritisieren die mangelnde Verpflichtung des Gesetzgebers zur Gleichstellung von Frauen und zur Frauenförderung in Form von effizienten Anreizsystemen. Insgesamt werden die "Dienstrechts-Novelle 2001 - Universitäten" und der "Gestaltungsvorschlag zur vollen Rechtsfähigkeit der Universitäten" eingeschätzt als Mechanismus, der die bisherigen Möglichkeiten der Frauenförderung zu Lippenbekenntnissen degradiert. (ICH)
Schlagwörter:Hochschulpolitik; Personalpolitik; Dienstrecht; Reform; Hochschullehrer; Angestellter; Frauenförderung; Gleichstellung; Diskriminierung; Österreich