Gute Lehre - empirisch geprüft : aktivierende Forschung zur Hochschullehre ; Zwischenbericht aus zwei Forschungsprojekten und einer Expert/innen-Diskussion mit wissenschaftspolitischen Empfehlungen
Titelübersetzung:Good teaching - empirically verified : activating research on university teaching; intermediate report from two research projects and an expert discussion with science policy recommendations
Quelle: Das Hochschulwesen : Forum für Hochschulforschung, -praxis und -politik, Jg. 60 (2012) H. 6, S. 174-181
Inhalt: "Aussagen über die Wirkungen akademischer Lehre bewegen sich zwischen zwei Polen aus Alltagsbeobachtungen und empirischer Bildungsforschung. Erstere beruhen auf methodisch ungesicherten Beobachtungen über Lernfortschritte. Hier herrscht zwar ein Defizit an empirischer Forschung. Aber diese trifft bei dem Versuch, die Wirkung von Lernsituationen auf den Lernerfolg exakt festzustellen, auf zahlreiche methodische Schwierigkeiten in Projektdesign und Forschungsmethodik. Allzu oft wird dies (auch in der Begutachtung von Drittmittelprojekten) übersehen. Diese Probleme zu lösen, haben sich zwei umfangreiche Projekte vorgenommen. Der Aufsatz referiert Ausgangsüberlegungen und Zwischenergebnisse der BMBF-Projekte zur Wirksamkeit von didaktischen Interventionen in der Lehre sowie zur Wirksamkeit problembasierten Lernens (PBL). Dabei werden Ergebnisse des Symposiums 'Inspiration und Intervention' aufgenommen, das im Juli 2011 über diese Projekte stattgefunden hat." (Autorenreferat)
Inhalt: "The scientific observation of the effects of academic teaching is difficult. Everyday observations about learning progress are methodically unsecured. There is a lack of empirical research in this area. But research faces a number of methodological difficulties when trying to exactly determine the effect of learning situations on learning success. Two extensive projects have decided to solve these problems. The article recounts initial considerations and preliminary results of the German Federal Ministry of Education and Research projects on the effectiveness of educational interventions in teaching and the effectiveness of problem-based learning (PBL). At the same time, the results of the Symposium 'Inspiration and Intervention', which was held on these projects in July 2011, are picked up." (author's abstract)
Im Zeitkorsett : generative Entscheidungen im wissenschaftlichen Lebenszusammenhang
Titelübersetzung:In the time corset : generative decisions in a scientific life context
Autor/in:
Metz-Göckel, Sigrid; Heusgen, Kirsten; Möller, Christina
Quelle: Soziale Welt, Sonderband : Zeitschrift für sozialwissenschaftliche Forschung und Praxis, (2012) Nr. 19, S. 271-290
Inhalt: Zeit ist eine knappe und kostbare Ressource im Leben von Wissenschaftler/innen und besonders von Wissenschaftler/innen als Eltern, aber auch für kinderlose Paare und Singles. Zeitknappheit ergibt sich, weil die wissenschaftliche Arbeit und Karriere die Hingabe der "ganzen Person" verlangt und in der Tendenz alle Lebenszeit durchdringt; zum anderen, weil Kinder ebenfalls Zeit und Aufmerksamkeit ihrer Eltern beanspruchen und weil generative Entscheidungen ein begrenztes Zeitfenster im Lebensverlauf haben. Die zentrale Frage des Beitrags richtet sich auf den Zusammenhang zwischen den konkreten Beschäftigungsbedingungen an den Hochschulen und dem generativen Verhalten ihres wissenschaftlichen Personals. Wie (weit) die konkreten Beschäftigungsbedingungen die generativen Entscheidungen von Wissenschaftler/innen beeinflussen, wird ex post anhand eines Datensatzes aus dem Jahr 2006 analysiert. Nach der Erläuterung des begrifflichen Analyserahmens des generativen Verhaltens von Wissenschaftler/innen analysiert der Beitrag das generative Verhalten in Bezug auf die Paarbildung in der Wissenschaft, der Altersstruktur und der Statusunterschiede. Außerdem wird die Prekarisierung der Beschäftigung im Hinblick auf das generative Verhalten im universitären Mittelbau betrachtet sowie die Geschlechterdimension und die Institutionenstrukturiertheit des wissenschaftlichen Lebenszusammenhangs. (ICB2)
Quelle: Einfach Spitze?: neue Geschlechterperspektiven auf Karrieren in der Wissenschaft. Sandra Beaufays (Hrsg.), Anita Engels (Hrsg.), Heike Kahlert (Hrsg.). Frankfurt am Main: Campus Verl., 2012, S. 233-256
Inhalt: Im Mittelpunkt des Forschungsinteresses stehen die Auswirkungen struktureller Bedingungen auf das generative Verhalten von Nachwuchswissenschaftler/inne/n, also auf den Wunsch nach und die Verwirklichung von Elternschaft und Partnerschaft. Eine Auswertung von Hochschulpersonalstatistiken und Daten über die Bezüge von wissenschaftlichen Angestellten an Hochschulen wird hier mit einer Online-Befragung des wissenschaftlichen Personals an ausgewählten Hochschulen kombiniert. Im Ergebnis zeigt sich, dass wissenschaftliche Mitarbeiter/innen an Universitäten einer prekarisierten Lage ausgesetzt sind - sowohl im Hinblick auf berufliche Karrierechancen als auch auf persönliche Beziehungen. Während viele Wissenschaftler Elternschaft realisieren, wenn sie einen gesicherten Status, also vor allem eine Professur, erlangt haben, bleibt dieser Statuseffekt bei Wissenschaftlerinnen aus. Frauen bleiben - temporär oder auf Dauer - kinderlos. Die Absicherung gegen existenzielle Risiken und eine größere Absehbarkeit und Verlässlichkeit der wissenschaftlichen Laufbahn wäre ein erster, wichtiger Schritt, um die skizzierten Kollisionen abzuschwächen und den Weg an die Spitze der wissenschaftlichen Karriere nicht mehr nur unter hohen persönlichen Kosten erreichbar erscheinen zu lassen. (ICE2)