Staatliche Forschungs- und Technologiepolitik als "Männerbund" : zur geschlechtsspezifischen Zusammensetzung der Beratungsgremien des Bundesforschungsministeriums
Titelübersetzung:Government policy on research and technology as a "male society" : gender-specific composition of advisory committees of the Federal Ministry of Research
Autor/in:
Döge, Peter
Quelle: Zeitschrift für Frauenforschung, Jg. 16 (1998) H. 1/2, S. 124-136
Inhalt: Dargestellt werden Ergebnisse einer Untersuchung zur geschlechtsspezifischen Zusammensetzung des Beratungswesens des Bundesforschungsministeriums in den Jahren 1975 bis 1990. Von Interesse ist dabei nicht nur der quantitative Anteil von Frauen in den Beratungsgremien, sondern auch deren Möglichkeiten zur aktiven Einflußnahme. Beginnend mit einem Überblick über die allgemeine Präsenz von Frauen im Beratungswesen wird anschließend die Verteilung der Beraterinnen in den einzelnen Förderbereichen erörtert. Eine weitere Differenzierung wird mit der Darstellung der inhaltlichen Verteilung der Beraterinnen des Ministeriums vorgenommen. Zu konstatieren ist eine verschwindend geringe, jahrelang konstante Frauenbeteiligung. Frauen werden vor allem in nachrangigen Bereichen als Beraterinnen tätig. Eine Veränderung deutet sich nicht an. (prh)
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Naturwissenschaft und Technik, Wissenschaftspolitik
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Verpaßte Internationalisierung? : überlange Studienzeiten, hohe Abbrecherquoten, an Lehre uninteressierte Professoren, mangelnde Praxisnähe - so lauten die Vorwürfe, die den deutschen Hochschulen aus Politik und Wirtschaft entgegenschallen
Titelübersetzung:Missed internationalization? : unusually long study times, high drop-out rates, professors interested in theory, lack of practical reality - admonishments which German universities hear from politicians and industry
Autor/in:
Kehm, Barbara M.
Quelle: Zeitschrift für Kulturaustausch, Jg. 48 (1998) H. 1, S. 56-62
Inhalt: "Im Rahmen der derzeitigen Diskussion um die Konkurrenzfähigkeit der deutschen Wirtschaft ist das deutsche Hochschulsystem ins Gerede gekommen." Die Stichhaltigkeit der Argumente wird von der Autorin geprüft. Sie stellt fest, daß die wachsende Internationalisierung der Hochschulen weitgehend unbemerkt von der nationalen Politik im Hochschulbereich stattgefunden hat. So gibt es zahlreiche Maßnahmen und Programme zur Förderung der Mobilität von Studierenden. Die institutionelle und projektbezogene Kooperation mit Hochschulen anderer Länder ist in den letzten zehn Jahren deutlich verstärkt und differenziert worden. "Doch im Vergleich zu anderen Ländern hinkt die Internationalisierung des deutschen Hochschulwesens hinterher." Dies betrifft die Anerkennung ausländischer Abschlüsse, die Einführung des Englischen als Unterrichtssprache oder die Integration von Auslandsstudien in den regulären Studiengang. "Aber es gibt vielversprechende Anfänge, und die deutschen Fachhochschulen sind in dieser Hinsicht weiter fortgeschritten als die Universitäten. Diese Trends geben eher Anlaß zu vorsichtigem Optimismus als zur Einschätzung, daß die Chancen bereits verpaßt seien." (prd)
Schlagwörter:Internationalisierung; Wettbewerbsfähigkeit; Praxisbezug; Dauer; Studium; Politik; Wirtschaft; internationale Zusammenarbeit; Hochschulpolitik; Fachhochschule; internationale Beziehungen; Ausland; Ausländer; Student
CEWS Kategorie:Europa und Internationales, Hochschulen, Wissenschaftspolitik
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
"Die Bewirtschaftung des Geistes" : Gedanken zur österreichischen "Reform" im Bildungs- und Wissenschaftsbereich
Titelübersetzung:"Bewirtschaftung des Geistes" : reflections on the "reform" of education and science
Autor/in:
Felt, Ulrike
Quelle: Österreichische Zeitschrift für Soziologie : Vierteljahresschrift der Österreichischen Gesellschaft für Soziologie, Jg. 21 (1996) H. 4, S. 42-60
Inhalt: Die Zukunft der (nicht nur österreichischen) Universitäten ist von großer Ungewißheit geprägt sowohl was ihre Gestalt und Aufgabe betrifft als auch bezüglich der unbedingt notwendigen gesellschaftlichen und politischen Unterstützung. Vorboten dieses Umbruchs und der jetzt sichtbar gewordenen krisenhaften Szenarien waren schon seit geraumer Zeit in Österreich, aber auch in anderen europäischen Ländern zu erkennen. Die gegenwärtige Lage ist jedoch insofern dramatischer als bisher durchlebte Krisen, als die Misere der Hochschulen mit der nicht mehr aufschiebbaren Sanierung des Staatshaushaltes zusammentrifft. Wenn die Universitäten tatsächlich reformiert werden und nicht nur einen neuen legistischen Anstrich ohne substantielle Verbesserung erhalten sollen, wird ein umfassender gesamtgesellschaftlicher Diskussionsprozeß nicht zu umgehen sein. Solange hier keine Gesprächsbasis gefunden wird, werden die Universitäten wohl weiter unter einem hohen Grad an Werte- und Zielinkonsistenz leiden. (ICE)
Inhalt: "The future of Austrian universities is characterized by a high degree of uncertainties regarding both its functions und structure but also the amount of public support it will get. Due to fundamental changes of the boundary conditions, the institution has to undergoe reforms, while at the same time being confronted with severe financial strain. Situations of crisis emerge on numerous levels of the system. Uncommon and unexpected protests from the side of the university teachers and a kind of solidarity right accross hierarchical as well as institutional boundaries was the response ot the financial cuts - a movement which could come into existence because of individual concern, structural hopelessness and massive problems of communication, understanding and trust with regard to those responsible on the political level. This period of intense discussions and negociations about the future of the universities also created awareness about general problems; the redefinition of the balance between research and teaching, the increase in the importance of application-relevant science as well as the difficult relation between university autonomy and technocratic visions of planning and control are but three of the main issues discussed." (author's abstract)
Die Wahl der Besten? : zur Lage des wissenschaftlichen Nachwuchses
Titelübersetzung:Selection of the best? : the situation of trainee scientists
Autor/in:
Schiedermair, Hartmut
Quelle: Forschung & Lehre : Mitteilungen des Deutschen Hochschulverbandes, Jg. 1 (1994) H. 5, S. 178-182
Inhalt: Der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses haben sich die Hochschullehrer stets mit besonderer Sorge angenommen. Denn die Universität kann nichts anderes sein als ein Personenverband, der sich in der Gemeinschaft von Lehrenden und Lernenden aus Menschen zusammensetzt. Gliederung: Kontinuität der Wissenschaft; die Pflicht des Staates; externe Habilitation; anstößige Unabhängigkeit; das Problem der Habilitation; Habilitationsalter; eigentümliche Dialektik. (PHF/übern.)
CEWS Kategorie:Wissenschaft als Beruf, Hochschulen, Wissenschaftspolitik
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Wie organisiert man Kreativität? : ein Streitgespräch über Sinn und Unsinn der Habilitation
Titelübersetzung:How do you organize creativity? : a debate concerning the meaning and senselessness of habilitation
Autor/in:
Gall, Lothar; Kaase, Max; Hartmer, Michael
Quelle: Forschung & Lehre : Mitteilungen des Deutschen Hochschulverbandes, Jg. 1 (1994) H. 5, S. 183-184
Inhalt: Ein Stück Streitkultur in Form einer akademischen Disputation demonstrierten anläßlich des 44. Hochschulverbandstages in Rostock der Frankfurter Historiker Lothar Gall und der Mannheimer Sozialwissenschaftler Max Kaase. Streitgegenstand: Brauchen wir die Habilitation? Gliederung: Habilitiation ist Wissenschaftsförderung; "Instrumentierte Mittelmäßigkeit"; Kann man aus der Geschichte lernen?; wissenschaftliche ertragreiche Zeit". Resümee: Es sprechen gute Argumente für die Beibehaltung der Habilitation. Will man sie abschaffen, muß das gesamte System der Nachwuchsförderung und -gewinnung grundlegend geändert werden." (PHF/übern.)
CEWS Kategorie:Wissenschaft als Beruf, Wissenschaftspolitik
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Habilitierte aus und in den neuen Bundesländern
Titelübersetzung:Habilitation graduates from and in the new Bundesländer
Autor/in:
Meske, Werner
Quelle: Hochschule Ost : Leipziger Beiträge zu Hochschule & Wissenschaft, Jg. 3 (1994) H. 2, S. 27-38
Inhalt: In der überarbeiteten Fassung des Vortrages auf dem Leipziger Symposium "Wissenschaftlerarbeitslosigkeit und zukunftsorientierte Wissenschaftspolitik in Deutschland" (veranstaltet von der Friedrich-Ebert-Stiftung) wird ein Überblick über Habilitation in der DDR, Anzahl und gegenwärtige berufliche Situation von in der DDR habilitierten oder ähnlich qualifizierten Wissenschaftlern vermittelt. Es sind Schlußfolgerungen für eine bessere Nutzung wissenschaftlicher Potentiale, den Wissenschafter-Transfer und den perspektivischen Bedarf an Hochschullehrern und hochqualifizierten Wissenschaftlern in Gesamtdeutschland enthalten. Gliederung: 1) Habilitation und DDR; 2) Anzahl und Beschäftigung von B-Promovierten in der DDR; 3) Veränderungen seit 1980 in den neuen Bundesländern (Bestand an Habilitierten, Beschäftigung von Habilitierten); 4) Schlußfolgerungen und Zusammenfassung. (PHF/Ko.)
Schlagwörter:DDR; neue Bundesländer; Habilitation; Wissenschaftler; Berufssituation; Promotion
CEWS Kategorie:Wissenschaft als Beruf, Wissenschaftspolitik
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Deutsche Vereinigung : der Abwicklungsskandal an den ostdeutschen Universitäten und seine Folgen für Frauen
Titelübersetzung:German unification : the liquidation scandal at east German universities and its consequences for women
Autor/in:
Young, Brigitte
Quelle: Feministische Studien, Jg. 11 (1993) H. 1, S. 8-20
Inhalt: Der vorliegende Beitrag versucht aus amerikanischer Sicht eine Bestandsaufnahme des Umstrukturierungsprozesses der ehemaligen DDR und ihrer Hochschulen. Frauenfeindliche "Altlasten" aus beiden deutschen Hochschulsystemen haben sich bei der "Abwicklung" mit dem Effekt verstärkt, daß der Anteil der Frauen am wissenschaftlichen Personal, wie er zu Zeiten der DDR bestand, bei weitem nicht erreicht worden ist. Nach Meinung der Autorin liegt dies nicht nur am politischen konservativen Rahmen, in dem sich die Vereinigung und "Abwicklung" vollziehen, sondern vor allem an der "homosozialen Welt" der deutschen Hochschulen - gemeinhin auch als "Männerbund" bezeichnet. (pmb)
Quelle: Forum Wissenschaft, Jg. 9 (1992) H. 4, S. 22-27
Inhalt: Ursula Niggli ist Philosophin und kämpft seit Jahren um die Anerkennung ihrer Habilitation an der Universität Zürich. Sie führte eine Untersuchung über Ungerechtigkeiten im Habilitationsverfahren durch und veröffentlichte zu dieser Thematik mehrere Artikel und Bücher. Auch parlamentarisch versuchte sie sich Gehör zu verschaffen. Im Oktober 1992 veranstaltete sie die internationale Konferenz "Frauen und Wissenschaftspolitik" in Zürich, in deren Folge sich das Netzwerk UWIN - University Women's International Network - gründete. Im vorliegenden Interview berichtet Niggli über die sich über mehrere Jahre hinziehende Ablehnung ihrer eigenen Habilitation, über ihre universitätspolitischen Schriften, in denen sie sich mit Verfahrensfragen, Mangel an Sachkompetenz und Zivilcourage an der Züricher Universität, fehlender Gewaltentrennung und Willkür in den hochschulinternen Qualifikationsverfahren auseinandersetzt. Weiter berichtet Niggli über Auseinandersetzungen um die Frauenförderungskommission an der Universität Zürich, über das 1987 von ihr gegründete Philosophische Institut "Parakletunser" und über das Netzwerk UWIN. (pka)
CEWS Kategorie:Hochschulen, Wissenschaft als Beruf, Wissenschaftspolitik
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Ethische Prinzipien im Berufungsverfahren
Titelübersetzung:Ethical principles in appeal proceedings
Autor/in:
Lamnek, Siegfried
Quelle: Soziologie : Mitteilungsblatt der Deutschen Gesellschaft für Soziologie, (1991) H. 2, S. 142-173
Inhalt: Ziel der Untersuchung ist die Exploration möglicher ethischer Probleme im Berufungsverfahren bei Professorenstellen für das Fach Soziologie. Der Verfasser legt zunächst eine chronologische Analyse der Berufungsverfahren (n=28) hinsichtlich Bewerbungsfristen, Reaktionszeit der Hochschulen, Benachrichtigung und inhaltlicher Informationen zum Stand des Verfahrens sowie Besetzung der Professuren vor. Behandelt werden weiter die Dauer einzelner Verfahrensabschnitte, die Notwendigkeit einer wissenschaftlichen Verantwortungsethik und das Phänomen der "innerwissenschaftlichen Diskursgemeinschaft" in der Berufungspraxis. Es schließt sich eine theoretische Betrachtung des Berufungsverfahrens an, in der die Verbeamtung des Wissenschaftlers, Kollegialitätsprinzip und traditionale Herrschaft, Wissenschaftscharisma sowie strukturelle Gewalt im Berufungsverfahren erörtert werden. Abschließend werden Gefahren aus der Freiheit des Wissenschaftlers, die Notwendigkeit ethischer Verpflichtungen sowie mögliche Schritte zur "professionellen Vertrauenswürdigkeit" diskutiert. (ICE)