Inhalt: "Bei der Analyse der Strukturen und Funktionsweisen von Familien bzw. der familienpolitischen Einflussnahme wird der Part der Väter zumeist nachrangig behandelt. In diesem Beitrag wird die Frage aufgeworfen, ob es im Wohlfahrtsstaat Österreich eine Politik gibt, die auf Väter abzielt, und welchen Charakter eine solche besitzt. Es wird von der These ausgegangen, dass politische Regelungen zu Familie im Spannungsfeld von Familie, Arbeitsmarkt und Staat zu betrachten sind und nur so Widersprüche innerhalb der Politik zu Vaterschaft sowie die ambivalente Haltung von Vätern selbst erklärbar sind. In diesem Zusammenhang werden die geschlechtsspezifische Verfasstheit der österreichischen Familienpolitik und ihrer politischen und rechtlichen Maßnahmen sowie die Normativität von Familienleitbildern überprüft. In den Ergebnissen werden die Ambivalenzen der österreichischen Politik zu Vaterschaft aufgezeigt." (Autorenreferat)
Inhalt: "Most studies on the influence of family policy on family structures and other family-related issues account only insufficiently for the role of the father within these structures. This contribution will explore, whether the Austrian welfare state pursues policies aimed specifically at fathers and what is the nature of such policies. The article assumes that political regulations of family are to be regarded between the conflicting priorities of family, labor market and the state, and this is the only way that contradictions in the policy on fatherhood and the ambivalent attitudes of fathers themselves can be explained. In this regard the contribution focuses on exploring the gender paradigm of Austrian policies relating to family issues and the implementation of political and legal measures. Furthermore, the norms and conventional ideas about family, which underlie political decision-making processes, will be reviewed. The results demonstrate that Austrian policies on fatherhood are ambivalent." (author's abstract)
Schlagwörter:Familie; family; Familienpolitik; family policy; gender-specific factors; Leitbild; example; Vaterschaft; fatherhood; Österreich; Austria
SSOAR Kategorie:Familienpolitik, Jugendpolitik, Altenpolitik, Frauen- und Geschlechterforschung
Bildung und Kinderlosigkeit in Österreich und in Schweden
Titelübersetzung:Education and childlessness in Austria and Sweden
Autor/in:
Neyer, Gerda
Quelle: Zeitschrift für Familienforschung, 21 (2009) 3, S 286-309
Inhalt: "Dieser Beitrag beschäftigt sich mit dem Zusammenhang zwischen Bildungshöhe, Bildungsrichtung und Kinderlosigkeit österreichischer und schwedischer Frauen der Geburtenjahrgänge 1955-59. In beiden Ländern haben Frauen mit einer Ausbildung im Unterrichts- oder Gesundheitsbereich eine geringere Kinderlosigkeit als Frauen mit einer Ausbildung in anderen Bildungsrichtungen. Deutliche Unterschiede bestehen hingegen im Ausmaß der Kinderlosigkeit zwischen schwedischen und österreichischen Frauen nach Bildungshöhe: Schwedische Frauen mit Universitätsausbildung haben im Schnitt nur wenig höhere Kinderlosigkeit als Frauen mit niedrigerem Bildungsabschluss. In Österreich dagegen bleiben Frauen mit Abitur oder höherem Bildungsabschluss wesentlich öfters kinderlos als Frauen mit niedrigerem Bildungsabschluss." (Autorenreferat)
Inhalt: "This article deals with the association between educational level, educational line, and childlessness among Austrian and Swedish women born 1955-59. In both countries women educated for teaching jobs or for health occupations have lower childlessness than women educated for other professions. However, childlessness by educational level differs markedly between the two countries. Swedish women with tertiary education have only slightly higher childlessness than women with lower educational attainment. In Austria, however, women with an education at high-school level or above remain significantly more often childless than women with a lower education." (author's abstract)
Inhalt: "Das 2007 eingeführte Elterngeld ist vor allem attraktiv für Gut- und Besserverdienende. Verlierer sind Eltern mit kleinen Einkommen. Sie bekommen bei der Geburt eines Kindes heute weniger Geld vom Staat als zu Zeiten des alten Erziehungsgeldes. Das Elterngeld steht damit auch für einen Paradigmenwechsel in der Familienpolitik:Nicht mehr die Bedürftigkeit entscheidet über staatliche Zuwendungen,sondern die bisher erbrachte Leistung auf dem Arbeitsmarkt." [Autorenreferat]
Schlagwörter:Erziehungsgeld; Elterngeld; women's employment; birth trend; justice; modernization; social security; Familienpolitik; child-raising allowance; welfare state; Verteilungsgerechtigkeit; distributive justice; family allowance; soziale Sicherung; Geburtenentwicklung; Gerechtigkeit; infant; social inequality; Kleinkind; family policy; soziale Ungleichheit; Frauenerwerbstätigkeit; Modernisierung; Wohlfahrtsstaat
SSOAR Kategorie:soziale Sicherung, Familienpolitik, Jugendpolitik, Altenpolitik, Allgemeine Soziologie, Makrosoziologie, spezielle Theorien und Schulen, Entwicklung und Geschichte der Soziologie
Die geteilte Arbeit? Möglichkeiten einer sozialpolitischen Steuerung des Careverhaltens von Männern
Titelübersetzung:Division of work? The impact of social policy on men doing care
Autor/in:
Beckmann, Sabine
Quelle: Zeitschrift für Familienforschung, 19 (2007) 3, S 371-392
Inhalt: 'Gegenstand dieses Beitrags ist die Frage nach den sozialpolitischen Steuerungsmöglichkeiten einer geschlechtergerechten Verteilung von Arbeit zwischen Männern und Frauen. Der besondere Fokus der Untersuchung liegt auf der unbezahlten Arbeit und Männern. Es wird also die Frage behandelt, ob und wie verschiedene Wohlfahrtsstaatssysteme die Verteilung der unbezahlten Arbeit beeinflussen und welche Rolle hierbei Männer spielen. Es wird zunächst ein Modell dargestellt, welches den Zusammenhang zwischen Wohlfahrtsregime, Arbeitsteilung und Geschlechterbeziehungen theoretisch umschreibt. Anhand dieses Modells wird die Entwicklung der auf Geschlechterleitbildern basierenden Wohlfahrtsstaatspolitik in Schweden, Frankreich und Deutschland analysiert und in Zusammenhang mit dem Wirken der Politik anhand der Verteilung von Care zwischen Männern und Frauen gebracht. Besondere Beachtung findet hierbei, inwieweit sich das Verhalten und die Interessen von Männern, beispielsweise hinsichtlich ihrer Bereitschaft Erziehungszeit zu übernehmen, verändert haben, und wie der entsprechende geschlechterkulturelle Wandel sozialpolitisch aufgegriffen und unterstützt wurde. Darüber hinaus zeigt der Beitrag. dass die Erweiterung von Länderanalysen um den Faktor der unbezahlten Arbeit eine genauere Analyse der länderspezifischen Geschlechterordnung ermöglichen kann.' (Autorenreferat)
Inhalt: 'This paper examines the impact of political regulations on the gendered division of work between men and women. In particular it focuses on unpaid care and men and highlights, from a cross-national perspective, to what extent different policy frameworks constrain or facilitate the gendered division of unpaid care and men's contribution and aspirations in relation to care. To address these concerns, I firstly propose a model which describes the connection between welfare regimes, division of care, and gender relations on a theoretical basis. Secondly I analyse the development of welfare policies and policy-outcomes in Sweden, France and Germany. I will particularly focus on the division of unpaid care between men and women and how men's behaviour and attitudes have altered over recent decades (e.g. by taking parental leave). Another aspect which will be considered examines how the modifications in gender culture have been supported by social policy in the three countries. Finally I conclude that analysing the gendered division of unpaid care provides a further understanding of the gender order in Sweden, France and Germany.' (author's abstract)
Schlagwörter:family work; gender relations; Arbeitsteilung; Sweden; Familienarbeit; father; Hausarbeit; housework; Federal Republic of Germany; example; man; Wohlfahrtsstaat; social policy; Schweden; welfare state; France; division of labor; woman; Frankreich; Mann; Leitbild; Geschlechterverhältnis; gender-specific factors; Vater; Sozialpolitik
SSOAR Kategorie:Familienpolitik, Jugendpolitik, Altenpolitik, Frauen- und Geschlechterforschung
Familiengründung und Erwerbstätigkeit im Lebenslauf
Titelübersetzung:Family formation and gainful employment in the life career
Autor/in:
Schmitt, Christian
Quelle: Sozialwissenschaftlicher Fachinformationsdienst soFid, (2007) Familienforschung 2007/2, S 9-15
Inhalt: "Der Beitrag beleuchtet die enge zeitliche Koppelung von Familiengründungsphase und Erwerb im Lebenslauf sowie die Konsequenzen für das Geburtenverhalten. Näher betrachtet wird hierbei die Bedeutung traditioneller Geschlechterrollen sowie deren Reproduktion durch sozialstaatliche Institutionen." (Autorenreferat)
Schlagwörter:desire for children; education; Akteur; Familienpolitik; Kinderwunsch; Familiengründung; German Democratic Republic (GDR); birth; Erwerbstätigkeit; gender role; Familie-Beruf; Federal Republic of Germany; work-family balance; Elternschaft; Geschlechtsrolle; Europa; social actor; family formation; labor force participation; family policy; Bildung; Doppelrolle; Erwerbsbeteiligung; Europe; life career; gainful employment; dual role; woman; DDR; Geburt; Lebenslauf; parenthood
Quelle: Sozialwissenschaftlicher Fachinformationsdienst soFid, (2006) Familienforschung 2006/1, S 9-21
Inhalt: "Nachhaltige Familienpolitik kann nur erfolgreich sein, wenn sie die unterschiedlichen Präferenzen von Frauen und Männern widerspiegelt. Eine integrative Konzeption aus Zeitoptionen, Infrastrukturangeboten und Geldtransfers kann diesen unterschiedlichen Lebensentwürfen gerecht werden." (Autorenreferat)
Schlagwörter:desire for children; women's employment; way of life; birth trend; Familienpolitik; Lebensweise; Kinderlosigkeit; Kinderwunsch; sustainability; France; Lebensplanung; Federal Republic of Germany; life planning; Finland; Frankreich; Geburtenentwicklung; Nachhaltigkeit; Finnland; family policy; childlessness; Frauenerwerbstätigkeit
SSOAR Kategorie:Familienpolitik, Jugendpolitik, Altenpolitik, Bevölkerung
Betriebliche und politische Hindernisse engagierter Vaterschaft
Titelübersetzung:Professional and political impediments to committed fatherhood
Autor/in:
Gesterkamp, Thomas
Quelle: Zeitschrift für Familienforschung, 17 (2005) 1, S 66-75
Inhalt: "Das Thema 'Väter' ist in jüngster Zeit stärker in den Blickpunkt fachpolitischer und wissenschaftlicher Debatten gerückt. Die Einstellung von Männern zur Vaterschaft hat sich verändert, in kleinen Schritten ändert sich auch ihr Verhalten in Partnerschaft und Familie. In wirtschaftlich schwierigen Zeiten gibt es aber wenig Spielraum für Rollenexperimente. Männer sind mit vielfältigen beruflichen und politischen Hindernissen konfrontiert, wenn sie engagierte Vaterschaft leben wollen." (Autorenreferat)
Inhalt: "In recent years, the topic 'fathers' has moved into the focus of political and academic debates. The attitude of men towards fatherhood has changed; by taking small steps, their behaviour in partnership and family is changing, too. There is not much latitude for experimenting with roles in times of economic hardship, however. Men are being confronted with a multitude of professional and political impediments when attempting to live out 'committed fatherhood.' " (author's abstract)
Family policies in Western Europe: fertility policies at the intersection of gender, employment and care policies
Titelübersetzung:Familienpolitik in Westeuropa: Geburtenpolitik im Schnittfeld von Geschlechterpolitik, Beschäftigungspolitik und Betreuungspolitik
Autor/in:
Neyer, Gerda
Quelle: Österreichische Zeitschrift für Politikwissenschaft, 34 (2005) 1, S 91-102
Inhalt: 'Der Beitrag beschäftigt sich mit dem Zusammenhang zwischen Familienpolitik, Fertilität, Erwerbstätigkeit und Kinderbetreuung. Er demonstriert, dass ähnliche familienpolitische Maßnahmen unterschiedliche Wirkungen entfalten können und familienpolitische Maßnahmen nur im Kontext des Geschlechterverhältnisses, der jeweiligen Konfiguration des Wohlfahrtsstaates und der Beschäftigungsentwicklung analysiert werden können.' (Autorenreferat)
Inhalt: 'The article explores the relationship between family policies, fertility, employment and care. It shows that similar family policies may exert different effects and argues that an assessment of family policies needs to take gender relations, welfare-state configurations, and labor-market development into account.' (author's abstract)
Wege des Wiedereinstiegs: Strategien der Vereinbarkeit von Familie und Berufstätigkeit in Dänemark, Deutschland und Frankreich
Titelübersetzung:Re-entry strategies: strategies toward the compatibility of family and professional work in Denmark, Germany, and France
Autor/in:
Wendt, Claus; Maucher, Mathias
Quelle: Zeitschrift für Familienforschung, 16 (2004) 1, S 5-37
Inhalt: "Im Rahmen dieses Artikels wird untersucht, welche Handlungsspielräume sozialrechtliche Bestimmungen und infrastrukturelle Angebote für Strategien der Vereinbarkeit von Erwerbs- und Familienarbeit bieten. Wir stellen die These auf, dass in erster Linie dann Vertrauen in eine parallele und nicht nur sequenzielle Realisierbarkeit erwerbs- und familienbezogener Tätigkeiten entstehen kann, wenn sich institutionelle Regelungen und Angebote zur Kinderbetreuung über einen längeren Zeitraum in eine eindeutig erkennbare Richtung entwickeln. Diese These wird anhand eines Vergleichs von Dänemark, Deutschland und Frankreich überprüft. Auf der Basis von Interviews wird gezeigt, dass sowohl im zentralisierten und koordinierten französischen System als auch im dezentralen dänischen System Eltern bzw. Mütter eine hohe Verlässlichkeit der Kinderbetreuungsinfrastruktur und auf dieser Grundlage eine Planbarkeit des beruflichen Wiedereinstiegs wahrnehmen. Eine vergleichbare Vertrauensbasis konnte sich in Deutschland bisher nicht entwickeln, da sich je nach Alter der Kinder das Vereinbarkeitsproblem von neuem stellt. Politische Maßnahmen mit dem Ziel einer Reduzierung der Barrieren bei einem beruflichen Wiedereinstieg hätten in Deutschland - neben der allgemeinen Anforderung eines erhöhten Angebots einschließlich flexiblerer Öffnungszeiten - demzufolge die Aufgabe, die Verlässlichkeit von Betreuungseinrichtungen für Kinder aller Altersgruppen zu verbessern und bestehende Brüche an den Übergängen zwischen unterschiedlichen Einrichtungen abzubauen." (Autorenreferat)
Inhalt: "The purpose of this article is to analyse how social legislation and childcare institutions contribute to strategies to combine family and working life. Our hypothesis is that trust in these services and institutions requires an observed development of institutional regulations and childcare provision in a clear-cut direction over an extended period. This assumption is tested by comparing the cases of Denmark, France, and Germany. On the Basis of interviews we show that parents (or just mothers) within the centralised and coordinated French system as well as within the decentralised Danish system perceive childcare institutions to be highly reliable and feel able to dependably plan re-entry into the labour market. In Germany, however, a similar level of trust has not yet developed because options for combining family and work change with the age of the child. In the German context, therefore, policy measures focused on lowering the job re-entry barriers would have to improve the reliability of childcare institutions for all age groups and fall the gaps between the various childcare facilities; in addition to the meeting the general request of extended services, including more flexible opening hours." (author's abstract)
Schlagwörter:Kind; child; woman; Erwerbsbeteiligung; labor force participation; Familie; family; Mutter; mother; Familienpolitik; family policy; berufliche Reintegration; occupational reintegration; Sozialrecht; social law; Tagesbetreuung; day care (for children); Frauenerwerbstätigkeit; women's employment; berufstätige Frau; working woman; Berufstätigkeit; gainful occupation; Dänemark; Denmark; Frankreich; France; Federal Republic of Germany