Metaphern der Governance von Hochschulen : Macht die fachliche Herkunft der Rektorinnen und Rektoren einen Unterschied?
Autor/in:
Wilkesmann, Uwe
Quelle: Beiträge zur Hochschulforschung, 39 (2017) 2, S 32–55
Inhalt: In diesem Beitrag geht es um den Einfluss des disziplinären Hintergrunds auf die Wahrnehmungen und Vorstellungen von Rektorinnen und Rektoren an deutschen Hochschulen. Beantwortet werden folgende zentrale Forschungsfragen: Macht die fachliche Herkunft der Rektorinnen und Rektoren einen Unterschied, und zwar in dreifacher Form, nämlich im Hinblick (1) auf einen Zusammenhang mit den Strukturmerkmalen der Organisation, die mit Rektorinnen und Rektoren aus bestimmten Fachrichtungen häufiger korrelieren als mit anderen Fachrichtungen, (2) auf das eigene Organisationsverständnis der Rektorinnen und Rektoren und (3) auf das Steuerungsverständnis. Die erste Frage wird quantitativ mit einem Datensatz beantwortet, die anderen zwei Fragen mit Hilfe einer qualitativen Befragung von neun Rektorinnen und Rektoren. Das Organisationsverständnis wird anhand der benutzten Organisationsmetaphern analysiert
Die Vereinbarkeit von Wissenschaft und Familie in Deutschland : Bestandsaufnahme aus Sicht von Hochschulen und Nachwuchsforschenden
Autor/in:
Krempkow, René; Sembritzki, Thomas
Quelle: Beiträge zur Hochschulforschung, 39 (2017) 2, S 102–123
Inhalt: Der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft und das Deutsche Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW) führten im Jahr 2015 Erhebungen zur Personalentwicklung für den wissenschaftlichen Nachwuchs durch, die einen Themenschwerpunkt zur Vereinbarkeit von Wissenschaft und Familie enthielten. Zunehmende Relevanz und wissenschaftspolitische Thematisierung kommen diesem Schwerpunkt aufgrund eines sich verstärkenden Wettbewerbs um die besten Nach - wuchsforschenden – auch mit Unternehmen der Privatwirtschaft – zu. Schwierigkeiten mit der Vereinbarkeit von Wissenschaft und Familie spielen bei Nachwuchsforschen - den eine deutlich stärkere Rolle als Grund für einen angestrebten Wechsel in die Wirtschaft als noch vor einigen Jahren. In der Privatwirtschaft bilden Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf bereits eine der wichtigsten und erfolgreichsten Rekrutierungsstrategien. Mit diesem Beitrag wird erstmals eine bundesweite Bestands - aufnahme zu entsprechenden Maßnahmen und Angeboten aus der Perspektive sowohl von Wissenschaftseinrichtungen als auch von Nachwuchsforschenden vorgelegt. (Autorenreferat)
Schlagwörter:Familie; Hochschule; Nachwuchsforschende; Vereinbarkeit Familie und Beruf
Führung in deutschen Universitäten. Eine Überprüfung des „Full Range of Leadership“-Konzepts
Autor/in:
Scherm, Ewald; Jackenkroll, Benedict
Quelle: Beiträge zur Hochschulforschung, 39 (2017) 2, S 56–75
Inhalt: Mit der gestiegenen Autonomie der deutschen Universitäten hat die Führung durch die Rektoren an Bedeutung gewonnen. Die Führungsforschung in deutschen Univer - sitäten steht jedoch noch am Anfang, sodass auf Basis des derzeitigen Forschungsstands keine verlässliche Aussage darüber gemacht werden kann, wie Rektoren effektiv führen sollen. Das „Full Range of Leadership“-Konzept, die derzeit wohl populärste und umfassendste Führungsstilkonzeption, liefert theoretisch und empirisch fundierte Hinweise auf die Effektivität von Führung. In der vorliegenden Studie mit N = 211 Professoren wurde daher überprüft, ob die Befunde hinsichtlich der Effektivität der Führungsstile des Full Range of Leadership-Konzepts im universitären Kontext repliziert werden können. Die Ergebnisse zeigen, dass sich durch transformationale Führung im universitären Kontext Führungserfolg erzielen lässt. So eindeutig ließen sich jedoch die positiven Effekte der transaktionalen Führung, aber auch die negativen Effekte des Verzichts auf Führung nicht bestätigen. Hier scheint es Unterschiede zwischen Universitäten und Unternehmen zu geben. Die Bedeutung dieser Ergebnisse für die Hochschulforschung und -praxis wird abschließend diskutiert.
Gründe für die Überschreitung der Regelstudienzeit aus Studierendensicht
Autor/in:
Penthin, Markus; Fritzsche, Eva S.; Kröner, Stephan
Quelle: Beiträge zur Hochschulforschung, 39 (2017) 2, S 8–30
Inhalt: Über die Hälfte der Studierenden an deutschen Hochschulen überschreitet die Regel - studienzeit. Um die bisher meist nur ausschnittsweise betrachteten Ursachen zu systematisieren, wurde in dieser Arbeit ein aus der Literatur abgeleitetes Kategorien - system entwickelt, das bis zu drei Gliederungsebenen umfasst. Grundlage war die qualitativ-inhaltsanalytische Auswertung offener Aussagen Studierender auf die Frage nach den Gründen der Überschreitung ihrer Regelstudienzeit. Es konnten die Hauptkategorien „Systemebene“, „hochschulinterne Faktoren (Studienbedingungen)“, „individuelle Merkmale und Eingangsvoraussetzungen“, „persönliche Lebensbedingungen und Kontextfaktoren“ sowie „sonstige Probleme bei spezifischen Situationen eines Studiums“ gebildet werden. Deutlich wird, dass eine Überschreitung der Regelstudienzeit im Sinne einer über die Prüfungsordnung hinausgehenden Bildung nicht per se negativ zu werten ist. Das Kategoriensystem ist ein geeigneter Ausgangspunkt für die Generierung einer Fragebogenskala zur Erhebung von Gründen für die Überschreitung der Regelstudienzeit.
Berufungsverfahren an deutschen Universitäten aus Sicht organisationaler Akteure
Autor/in:
Kleimann, Bernd; Klawitter, Maren
Quelle: Beiträge zur Hochschulforschung, 39 (2017) 3-4, S 52–73
Inhalt: Die Auswahl des professoralen Personals gehört nicht nur zu den wichtigsten Aufgaben an Universitäten, sondern auch zu den in sozialer, sachlicher und zeitlicher Hinsicht besonders komplexen Entscheidungsprozessen. Nicht zuletzt deshalb gilt das Aus-wahlverfahren als „Black Box“ (Färber/Spangenberg 2008),deren Inhalt sich einer Analyse weitgehend entzieht. Der Beitrag versucht, Einblicke in die Black Box zu gewähren, indem er Berufungsverfahren aus der Sicht beteiligter organisationaler Akteure zur Sprache bringt. Auf der Basis einer Befragung von Universitätsleitungen, Dekanen1und Berufungskommissionsvorsitzenden werden zwei Aspekte in den Mittelpunkt gerückt: erstens der Einfluss, den die verschiedenen verfahrensbeteiligten Akteure aus ihrer Sicht ausüben (können), zweitens die Kriterien, die in den verschie-denen Phasen der Berufung von Professoren durch die befragten Personengruppen herangezogen werden.
Schlagwörter:Befragung; Berufung; Berufungsverfahren; Organisation; Professur; Universität