Quelle: spw - Zeitschrift für sozialistische Politik und Wirtschaft, Jg. 6 (1983) H. 21, S. 470-477
Inhalt: In dem Aufsatz wird der Frage nach der Bedeutung der gewerkschaftlichen Forderung nach "Wissenschaft in gesellschaftlicher Verantwortung" für die Entwicklung von Fragestellungen und Handlungsstrategien, die den weiblichen Arbeits- und Lebenszusammenhang einbeziehen, nachgegangen. Dabei stützen sich die Autorinnen auf Ergebnisse und methodische Ansätze der Frauenforschung. Es wurden Situation der Frauenforschung und deren Ergebnisse aus der Auseinandersetzung mit der Wissenschaft dargestellt, implizit frauendiskriminierende Elemente in der gewerkschaftlichen Forderung nach arbeitnehmerorientierter Wissenschaft aufgezeigt und auf Probleme der Institutionalisierung von Frauenforschung und arbeitnehmerorientierter Wissenschaft an Universitäten eingegangen. Trotz vieler Parallelen zwischen den Ansätzen der Frauenforschung und der arbeitnehmerorientierten Wissenschaft werden gewerkschaftlich postulierte Strategien dem Ziel der Aufhebung geschlechtsspezifischer Arbeitsteilung als Grundlage weiblicher Diskriminierung nicht gerecht. Dennoch wird von den Autorinnen auf die Notwendigkeit der Zusammenarbeit von Gewerkschaften und Frauenforscherinnen hingewiesen, da Gewerkschaften als anerkannte politische Institutionen im Gegensatz zur Frauenforschung über Durchsetzungsmöglichkeiten von Forschungsinteressen und -vorhaben verfügen. (AG)
Von oben nach unten? Von unten nach oben? : zur Institutionalisierung von Frauenstudien und -forschung an der Freien Universität Berlin
Titelübersetzung:From above to below? from below to above? : the institutionalization of women's studies and research on women at the Free University in Berlin
Autor/in:
Dörhöfer, Kerstin; Steppke, Gisela
Quelle: Autonomie oder Institution: über die Leidenschaft und Macht von Frauen. Dokumentationsgruppe der Sommeruniversität der Frauen e. V.. Sommeruniversität der Frauen; Berlin: Basis Verl., 1981, S. 60-73
Inhalt: Die Autorinnen beschreiben die Planungsphase der vierten Sommeruniversität für Frauen 1979 in Berlin als Schritt zur Institutionalisierung von Frauenstudien und -forschung. Die Analyse basiert auf eigenen Erfahrungen, Daten der Freien Universität Berlin und Gesprächen mit Mitarbeiterinnen am frauenspezifischen Lehrangebot. Die Planungsgruppe Frauenstudien hat die Entwicklung einer inhaltlichen und organisatorischen Konzeption eines wissenschaftlichen Forschungs- und Studienschwerpunktes über Frauenfragen zum Ziel, ohne diese wissenschaftlich zu zentralisieren. Hindernisse bestehen in der von ökonomischen und politischen Interessen beeinflußten Hochschulreglementierung. Effektive Frauenforschung setzt eine Umstrukturierung des Lehrpersonals unter Gleichberechtigungs- und Kooperationsaspekten für die autonome Frauenbewegung und die Hochschulinstitution voraus. (HD)