"Da muß man sich durch einen langen, dunklen Tunnel tasten...": zur beruflichen Eingliederung von Aussiedlerinnen und Aussiedlern in Deutschland
Autor/in:
Quack, Sigrid
Quelle: Wanderungsraum Europa: Menschen und Grenzen in Bewegung. Berlin, 1994, S 250-269
Inhalt: Die empirische Studie der Verfasserin steht unter der Leitthese, daß Aussiedler und Aussiedlerinnen einen Typus von Migranten repräsentieren, der die bundesdeutsche Einwanderungs- und Arbeitspolitik heute und in Zukunft vor besondere Herausforderungen stellt. Drei Leitfragen werden untersucht: (1) Welche Voraussetzungen bringen weibliche und männliche Aussiedler aus ihren Herkunftsländern bezüglich ihrer Bildung, beruflichen Qualifikation und sozialen Netzwerke mit und inwieweit begünstigen respektive hemmen diese die berufliche Eingliederung? (2) Welchen Einfluß haben deutsche Institutionen und Politiken auf die Eingliederung der Aussiedler? (3) Welches sind die sozialen Implikationen geschlechtsspezifischer Ein- oder Ausschließungsprozesse? Die Autorin arbeitet heraus, daß die spezifischen Ressourcen der Aussiedler nach der Ankunft in Deutschland in unterschiedlichem Maße durch die geschlechtsspezifische Segregation des deutschen Arbeitsmarktes und durch Eingliederungs- und Arbeitsmarktpolitiken entwertet werden. Dies hat zur Folge, daß Aussiedlerinnen in wesentlich geringerem Maße Zugang zu beschäftigungsrelevanten Informationen und Beziehungen haben. (ICC)
Schlagwörter:Zuwanderung; immigration; Ost-West-Wanderung; east-west migration; Spätaussiedler; late migrant; berufliche Integration; occupational integration; Beschäftigungssituation; employment situation; gender-specific factors; Qualifikationsniveau; level of qualification; soziales Netzwerk; social network; Integrationspolitik; integration policy; Arbeitsmarktpolitik; labor market policy; Benachteiligung; deprivation; Segregation; segregation; Federal Republic of Germany
SSOAR Kategorie:Migration, Frauen- und Geschlechterforschung
Wettbewerb und Kooperation zwischen den Geschlechtern: institutionelle Alternativen einer gerechten und effizienten Arbeitsmarktorganisation
Autor/in:
Schmid, Günther
Quelle: WZB-Jahrbuch 1994: Institutionenvergleich und Institutionendynamik. Berlin, 1994, S 215-237
Inhalt: Ist der Wettbewerb frauenfeindlich? Ist der Staat statt dessen der ideale Arbeitgeber für die Frauen? Wie kann Wettbewerb und Kooperation zwischen den Geschlechtern institutionalisiert werden, um den Arbeitsmarkt gleichzeitig gerechter und effizienter zu organisieren. Zur Beantwortung dieser Fragen prüft der vorliegende Beitrag zunächst die Realität in verschiedenen Ländern (USA, BRD, Schweden); benutzt werden zum Vergleich Modelle idealtypischer Organisation des Arbeitsmarkts und ihrer Auswirkung auf die geschlechtsspezifische Arbeitsteilung. Die "ernüchternde Bilanz" zeigt, daß sich die Bedingungen eines fairen Wettbewerbs auf Arbeitsmärkten - nämlich Elastizität von Angebot und Nachfrage - sich auch durch eine konsequente Anti-Diskriminierungspolitik nicht herstellen lassen. Aufgrund der einseitigen Verteilung familiärer Verpflichtungen erfüllen vor allem Frauen die Bedingung der Angebotselastizität nicht. Andere "Spielregeln" müssen institutionalisiert werden, um Anreize zur effektiven Kooperation zu schaffen. Der Autor diskutiert neben dem Wettbewerb drei weitere Spielregeln der Gerechtigkeit: Solidarität, Chancengleichheit und Egalität. (ICE)
Schlagwörter:gender-specific factors; Arbeitsmarktpolitik; labor market policy; Gleichstellung; affirmative action; Mann; man; woman; soziale Gerechtigkeit; social justice; Kooperation; cooperation; Wettbewerb; competition; Arbeitsteilung; division of labor; Chancengleichheit; equal opportunity; Frauenerwerbstätigkeit; women's employment; Arbeitsmarkt; labor market; USA; United States of America; Nordamerika; North America; Federal Republic of Germany; Schweden; Sweden; Solidarität; solidarity; Gleichberechtigung; equality of rights
SSOAR Kategorie:Arbeitsmarktforschung, Frauen- und Geschlechterforschung
Der demographische Wandel in den neuen Bundesländern: Familiengründung nach der Wende: Aufschub oder Verzicht?
Titelübersetzung:Demographic change in the new Bundesländer: family formation after the political transformation: postponement or renunciation?
Autor/in:
Mau, Steffen
Quelle: Zeitschrift für Familienforschung, 6 (1994) 3, S 197-220
Inhalt: Ausgangspunkt des vorliegenden Aufsatzes ist der Rückgang der Geburten und Eheschließungen in den neuen Bundesländern, der mit dem Zusammenbruch der DDR und den derzeitigen Transformationsproblemen in Zusammenhang steht. Zunächst wird versucht, die Bedeutung von Familie und Familiengründung in der DDR zu bestimmen. Danach soll der eruptive Wandel der Bevölkerungsweise in den neuen Bundesländern aufgezeigt und ansatzweise erklärt werden. Eine pointierte Ausgangsfrage lautet, ob der gegenwärtige Rückgang der Geburten Ausdruck des Verzichts oder des Aufschubs von Fertilitätsprozessen darstellt. Es wird also untersucht, ob die Familiengründung lediglich verschoben wird oder ob sich die neuen Bundesländer in einer Art von demographischem Notstand befinden. Dem Thema der Familiengründung nähert sich der Autor auf Struktur- und auf Individualebene, damit erkennbar wird, in welchem Spannungsfeld familiales und generatives Verhalten stattfindet. Als weiterer Punkt wird das Verhältnis von Frauenerwerbstätigkeit und Familienbildung diskutiert. (SH2)
Schlagwörter:women's employment; Geburtenrückgang; generatives Verhalten; evaluation; Familiengründung; population; wedding; Heirat; Familie; reproductive behavior; Federal Republic of Germany; family formation; declining birth rate; family; neue Bundesländer; Bevölkerung; New Federal States; Frauenerwerbstätigkeit; Bewertung
SSOAR Kategorie:Demographie, Bevölkerungswissenschaft, Familiensoziologie, Sexualsoziologie, Bevölkerung
Frauen in Wohnungsnot: Schlußbericht der Studie "Zur Situation alleinstehender wohnungsloser Frauen in Rheinland-Pfalz" im Auftrag des Ministeriums für die Gleichstellung von Frau und Mann
Titelübersetzung:Serious shortage of housing for women: final report on the study entitled "Situation of single homeless women in the Rhineland-Palatinate" on behalf of the Ministry for Equal Opportunities
Autor/in:
Enders-Dragässer, Uta
Quelle: Gesellschaft für Sozialwissenschaftliche Frauenforschung e.V.; Land Rheinland-Pfalz, Ministerium für die Gleichstellung von Frau und Mann; Frankfurt am Main, 1994. 97 S
Inhalt: Die vorliegende Untersuchung basiert auf einer schriftlichen Befragung der örtlichen Sozialhilfeträger und der kommunalen Frauenbeauftragten. Sie gibt in einem ersten Teil vor dem Hintergrund von Grundstrukturen weiblicher Lebenszusammenhänge und weiblicher Armut Auskunft über Wohnungsnot und Wohnungslosigkeit bei alleinstehenden Frauen in Rheinland-Pfalz. In einem zweiten Teil wird das Hilfesystem des Landes für wohnungslose Frauen untersucht. Hier wird deutlich, daß das Hilfesystem der Wohnungslosenhilfe in Rheinland-Pfalz nicht auf wohnungslose alleinstehende Frauen und ihre Probleme eingerichtet ist. Gleichzeitig ist jedoch eine Frauen-Infrastruktur mit Beratungs- und Hilfeangeboten entstanden. Abschließend werden Maßnahmeempfehlungen formuliert, die der Verhinderung von Wohnungslosigkeit, der Versorgung wohnungsloser Frauen, der Verbesserung von Beratung und Erwerbssituation sowie der Wiedererlangung der persönlichen Würde dienen sollen. (ICE)
Schlagwörter:Nichtsesshaftigkeit; Rheinland-Pfalz; Alleinstehender; Obdachlosigkeit; Rhineland-Palatinate; Armut; Sozialstaat; homelessness; Hilfeleistung; social welfare state; assistance for the homeless; vagrancy; Federal Republic of Germany; woman; assistance; Obdachlosenhilfe; single; gender-specific factors; poverty
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, soziale Probleme
Frauenforschungsprofessuren - Ergebnisse einer Recherche
Autor/in:
Bock, Ulla
Quelle: Journal für Psychologie, 2 (1994) 3, S 68-72
Inhalt: Knappe Zusammenfassung der Ergebnisse einer Dokumentation über Frauenforschungsprofessuren an deutschen Universitäten, Gesamthochschulen und Hochschulen (ausgenommen Fachhochschulen), die im Rahmen der Arbeit der Zentraleinrichtung zur Förderung von Frauenstudien und Frauenforschung (ZE) an der Freien Universität Berlin (FUB) erstellt wurde.
Schlagwörter:Hochschullehrer; Federal Republic of Germany; gender relations; Geschlechterverhältnis; Frauenforschung; quantity; women's studies; university; Quantität; university teacher; Professur
SSOAR Kategorie:Bildungswesen tertiärer Bereich, Frauen- und Geschlechterforschung
Wandel im Selbstbild des Familienernährers? Reflexionen über vierzig Jahre Ehe -, Erwerbs- und Familienleben
Titelübersetzung:Change in the self-perception of the male breadwinner? Reflexions on forty years of married life, working and family life
Autor/in:
Braemer, Gudrun
Quelle: Universität Bremen, SFB 186 Statuspassagen und Risikolagen im Lebensverlauf; Bremen (Arbeitspapier / Sfb 186, 29), 1994. 58 S
Inhalt: Der vorliegende Bericht ist entstanden im Teilprojekt BI "Erwerbsverläufe als Innovationsprozeß für Familienrollen. Zur Interdependenz von Passagengestaltungen und Verarbeitungsmustern bei Ehepartnern". Befaßte sich das Projekt während der ersten Projektphase mit der Gestaltung von Sequenzmustern zwischen Erwerbsarbeit und Familie im Lebenslauf von Frauen, die sich heute im Verrentungsalter befinden, so wurden in einer folgenden Projektphase, in dessen Rahmen dieses Papier entstanden ist, die Ehemänner dieser Frauen in die Untersuchung einbezogen. Neben einer standardisierten Befragung, durch die Erwerbsverläufe der Männer im Lebenslauf nachgezeichnet worden sind, wurden mit ihnen in einem zweiten Schritt auch themenzentrierte Interviews über die subjektiven Bilanzierungen und die Verarbeitungsmuster der eigenen sowie der Erwerbs- und Familienarbeit der Partnerin geführt. Die hier vorgestellten Ergebnisse beziehen sich auf die Auswertung dieser Interviews. Diskutiert wird, inwieweit sich die im Vorläuferprojekt ermittelten Veränderungen im Lebensverlauf von Frauen auf das Selbstverständnis und die Handlungsmuster ihrer Ehemänner auswirken. Die Ergebnisse der Interviews legen nahe, daß in der älteren Generation der Männer traditionelle Auffassungen von familialer Arbeitsteilung neben einer sich tendenziell abzeichnenden Akzeptanz der Erwerbstätigkeit von Frauen koexistieren.
Schlagwörter:gender studies; Berufsverlauf; Statuswechsel; self-image; interview; sozialer Status; social research; Sozialforschung; interdisciplinary research; social status; occupational research; Ehe; marriage; life career; division of labor; Berufssoziologie; Berufsforschung; Geschlechterforschung; self-concept; husband; gender-specific factors; family work; Arbeitsteilung; Ehefrau; Selbstbild; Familienarbeit; change of status; job history; gender role; Federal Republic of Germany; Geschlechtsrolle; interdisziplinäre Forschung; gainful work; Familienforschung; Erwerbsarbeit; attitude; Selbstverständnis; qualitative method; Familie; occupational sociology; family research; Interview; Ehemann; qualitative Methode; wife; family; Lebenslauf; Einstellung; Männer; Frauen; Sonderforschungsbereich 186; DFG-Projekt; Statuspassagen; Risikolagen; Lebensverlauf; Lebenslaufforschung; Biografieforschung; Erwerbsbiografie; Arbeits(markt-)soziologie; Sozialpolitikforschung; Methodenkombination; mixed methods; Längsschnitt
SSOAR Kategorie:Arbeitsmarktforschung, Frauen- und Geschlechterforschung, Familiensoziologie, Sexualsoziologie