The association between norms and actions: the case of men's participation in housework
Titelübersetzung:Die Korrespondenz von normativen Vorstellungen und Handeln: das Beispiel männlicher Hausarbeit
Autor/in:
Grunow, Daniela
Quelle: Comparative Population Studies - Zeitschrift für Bevölkerungswissenschaft, 39 (2014) 3, S 521-558
Inhalt: "Gender and family researchers are often puzzled by the differences between gender norms and actual behaviour. For example, many previous studies have shown that since the 1970s, attitudes have changed toward more modern gender role beliefs. However, this is generally not reflected in behaviour, this being especially true for men's involvement in housework and care work. In this paper, we analyse to what extent gender norms correspond with men's participation in housework. We examine in particular cooking, vacuum-cleaning and doing the laundry, because these activities reflect pronounced variation in norms and actions with regard to modern and traditional gender role attitudes. Going beyond previous research, which assesses the general influence of norms on practices, we investigate the relative impact of different types of gender ideologies, namely the strength with which respondents endorse (1) the male provider and female homemaker model, (2) women's employment, (3) employment as men's primary role, and (4) men's participation in unpaid work. Our empirical findings indicate that positive attitudes towards male contributions to housework are a key predictor of men's housework." (author's abstract)
Die Korrespondenz von normativen Vorstellungen und Handeln: das Beispiel männlicher Hausarbeit
Titelübersetzung:The association between norms and actions: the case of men's participation in housework
Autor/in:
Grunow, Daniela
Quelle: Comparative Population Studies - Zeitschrift für Bevölkerungswissenschaft, 39 (2014) 3, S 479-520
Inhalt: "In der Geschlechter- und Familienforschung wird immer wieder eine Diskrepanz zwischen normativen Vorstellungen und faktischem Handeln festgestellt. Zahlreiche Studien belegen, dass seit den 1970er Jahren auf der Ebene der Werte und Einstellungen ein deutlicher Modernisierungstrend hin zu egalitären Geschlechterrollen stattgefunden hat, der sich aber in der Alltagspraxis kaum niederschlägt. Dies gilt insbesondere für die Beteiligung von Männern an der Hausarbeit. Am Beispiel des Staubsaugens, Wäschewaschens und Kochens geht der Beitrag daher der Frage nach, inwiefern individuelle normative Überzeugungen mit dem Handeln von Männern korrespondieren. Diese drei Tätigkeiten wurden ausgewählt, da frühere Studien darauf hindeuten, dass hier sowohl auf der Einstellungs- als auch auf der Handlungsebene die größten Diskrepanzen zwischen traditionellen und modernen Geschlechterrollen zu finden sind. Untersucht wird nicht nur der allgemeine Einfluss von Geschlechterrollenbildern, sondern auch der relative Einfluss verschiedener konkreter normativer Überzeugungen, namentlich (1) die Stärke der Orientierung am Ernährer-Hausfrau-Modell, (2) die Befürwortung weiblicher Berufstätigkeit, (3) die Einstellung zur Erwerbsarbeit als zentrale Aufgabe des Mannes und (4) die Einstellung zur männlichen Reproduktionsarbeit. Empirisch zeigt sich, dass vor allem individuelle Einstellungen zur männlichen Reproduktionsarbeit für männliche Beteiligung an der Hausarbeit relevant sind." (Autorenreferat)
Die Situation von Professorinnen in historischer und soziologischer Sicht : dargestellt am Beispiel der Universität-Gesamthochschule Essen 1972-1997 - eine Fallstudie
Titelübersetzung:The situation of female professors from historical and sociological perspectives : described by means of the example of Essen University-Comprehensive University from 1972 to 1997 - a case study
Autor/in:
Grondstein, Erika
Quelle: Duisburg, 2014. 338 S.
Inhalt: "Historische und gesellschaftspolitische Entwicklungen machten es selbst Ende des 20. Jahrhunderts Frauen noch schwer, in Wissenschaft und Lehre tätig zu werden/ zu sein. In den 1990er-Jahren gab es zwar Informationen zur Situation von Frauen an Universitäten, diese vermittelten aber kein schlüssiges Bild zu deren Positionierung in den Institutionen. Mit dem Vorhaben, die Situation für Frauen an Hochschulen zu beschreiben, war zwangsläufig die Notwendigkeit verbunden, die Historie mit einzubeziehen. Denn viele der Hindernisse der letzten 100 Jahre sind immer noch zu spüren, Überbleibsel einer Grundhaltung, die sich in immer neuen Varianten von Hemmnissen für die Frauen zeigte - und noch zeigt. rauen als Professorinnen befanden sich lange in einer Außenseiterposition. Die Auswertung der Beschäftigten-Daten belegt das ungleiche Geschlechterverhältnis in den letzten Jahr-zehnten. Sie zeigt die Unterrepräsentanz von Professorinnen auf, die Auswirkungen auf Interaktionen und Strukturen in dem gemeinsamen Arbeitsgebiet von Männern und Frauen generieren. Die für Professorinnen persönliche Bedeutsamkeit ergibt sich aus der Anforderung, wie privates und berufliches Leben und z.B. politische Entscheidungen miteinander verflochten sind. Das zeigt sich insbesondere bei den Querauswertungen der durchgeführten Interviews, die Besonderheiten aufweisen, die sich den Individuen bestimmter Geburtsjahrgänge bzw. Berufseintrittskohorten kollektiv als die ihnen gemeinsam widerfahrene Lage stellte. Sie konnten teils auf rechtlich-politische, teils auf gesamtgesellschaftliche Umstände zurückgeführt werden. Durch quantitative Ermittlungen kann diese Aussage gestützt werden. Die quantitative Auswertung der Daten zeigt, dass die Entwicklung der Frauenanteile an Professuren erst in den späten 1990er-Jahren verhalten zunahm. Sie traf zusammen mit alters-bedingtem Ausscheiden von Männern. Das Ziel der Herstellung von Chancengleichheit durch die Gründung einer Gesamthochschule Anfang der 1970er-Jahre hat Frauen als Professorinnen nicht mitgedacht. Frauen haben erst von einer allgemeinen gesellschaftlichen und politischen Entwicklung profitieren können. D.h., das Thema Geschlechtergerechtigkeit ist gebunden an mehr Demokratie und redliche Umsetzung von Berechtigung in soziale Teilhabe. Mit der Ontogenese bisheriger Organisationsstrukturen werden die unterschiedlichen sozialen Verpflichtungen von Frauen und Männern nachvollziehbar werden können." (Autorenreferat)
Ungleich, vergleichbar, gleich - auf dem Weg zur geschlechtsneutralen Arbeitswelt? Geschlechtliche Differenzierungsprozesse im Kontext von Arbeit
Titelübersetzung:Unequal, comparable, equal - towards a gender-neutral world of work? Sexual differentiation processes in the context of work
Autor/in:
Wehling, Pamela; Müller, Katja
Quelle: AIS-Studien, 7 (2014) 2, S 22-40
Inhalt: Die Geschlechterdifferenz als Prädiktor für den Zugang zu und die Entlohnung von Arbeit wurde bereits im 19. Jahrhundert institutionalisiert und ist bis heute wirksam. An den Fallbeispielen der Leichtlohngruppen sowie der Aufhebung des Nachtarbeitsverbotes für Arbeiterinnen wird gezeigt, wie die Bezugnahme auf Differenzvorstellungen der Geschlechter nach 1945 im Rechtssystem de-legitimiert wurde und welche Konsequenzen hieraus im Hinblick auf die bislang übliche Praxis der geschlechtsspezifischen Entlohnung und Regulierung von Arbeit entstanden. Untersuchungsleitend ist dabei die Fragestellung, ob der rechtlichen De-Legitimierung der Geschlechterdifferenz auch ein institutioneller Wandel im Sinne einer De- bzw. Re-Institutionalisierung (Jepperson 1991) der Geschlechterdifferenz in den Bereichen Arbeitszeit und Entlohnung folgte. So zeigt sich, dass im Fall der Aufhebung des Nachtarbeitsverbotes die funktionale Arbeitsteilung im Alltag die rechtliche De-Institutionalisierung der Geschlechterdifferenz unterläuft während bei den Leichtlohngruppen die Geschlechterdifferenz re-institutionalisiert wird, indem geschlechtsneutrale Kriterien für die Bewertung von Arbeit definiert werden, die jedoch die Differenzannahme weiterführen, wenngleich auch anders arrangiert.
Schlagwörter:Arbeitswelt; world of work; Gleichbehandlung; equal treatment; Gleichstellung; affirmative action; gender-specific factors; Lohn; wage; Regulierung; regulation; Leichtlohngruppe; low-wage group; Nachtarbeit; nightwork; Arbeitszeit; working hours; Arbeiter; worker; Frauenerwerbstätigkeit; women's employment
SSOAR Kategorie:Industrie- und Betriebssoziologie, Arbeitssoziologie, industrielle Beziehungen, Frauen- und Geschlechterforschung