Gender Justice as an International Objective: India in the G20
Titelübersetzung:Geschlechtergerechtigkeit als internationale Aufgabe: Indien in der G20
Autor/in:
Neff, Daniel; Betz, Joachim
Quelle: GIGA German Institute of Global and Area Studies - Leibniz-Institut für Globale und Regionale Studien, Institut für Asien-Studien; Hamburg (GIGA Focus Asien, 3), 2017. 12 S
Inhalt: The G20 states have made a commitment to drastically lower the gender differential in their labour markets. All G20 states, including India, will have great difficulty doing so, as the disparity is a consequence not of formal deficiencies, but of informal norms and value attitudes. It will take both time and holistic approaches on the domestic and international levels to change this.
Gender justice will feature more prominently at this year's G20 summit under the German presidency. At past summits, the issue was rather neglected. The 2014 Brisbane Declaration represented a watershed moment, as the G20 states committed to reduce the gender gap in the labour market participation rate by 25 per cent by the year 2025.
Women's employment rates in some countries are, however, stagnating – in India they have even dropped. Neither economic growth nor statutory requirements or strides in women's education have improved the situation. Given all this, the question arises of how the stated objective can be reached.
The Modi government has developed a new strategy to increase women's participation in the labour market that includes attracting textile and other manufacturing industries and promoting self-employment and professional qualifications.
It remains to be seen whether the measures will succeed; whether low-paying jobs in the textile industry will truly lead to good jobs; and whether this will increase women's levels of societal, political, and economic participation. A change in discriminatory value attitudes is particularly crucial.
The G20 states are in at least verbal agreement that gender justice is fundamental to sustainable and socially just economic growth. The increase in women's labour market participation should be seen as just one step in the right direction. To help create vital jobs in India, Germany should advocate for holistic political measures in the context of its G20 presidency, and the EU and the G20 should support India in its attempts to open markets and attract direct investment.
Schlagwörter:Indien; India; woman; Frauenförderung; advancement of women; Geschlechterpolitik; gender policy; Gleichberechtigung; equality of rights; Erwerbstätigkeit; gainful employment; Frauenerwerbstätigkeit; women's employment; Politik; politics; Zielsetzung; purpose; Geschlechterverhältnis; gender relations; soziale Ungleichheit; social inequality; Women 20; Group of Twenty
SSOAR Kategorie:internationale Beziehungen, Entwicklungspolitik, Frauen- und Geschlechterforschung
Geschlechtergerechtigkeit als internationale Aufgabe: Indien in der G20
Titelübersetzung:Gender Justice as an International Objective: India in the G20
Autor/in:
Neff, Daniel; Betz, Joachim
Quelle: GIGA German Institute of Global and Area Studies - Leibniz-Institut für Globale und Regionale Studien, Institut für Asien-Studien; Hamburg (GIGA Focus Asien, 3), 2017. 13 S
Inhalt: Die G20-Staaten haben sich verpflichtet, den Geschlechterunterschied in der Erwerbstätigenquote deutlich zu verringern. Alle G20-Staaten, auch Indien, werden dies kaum schaffen. Denn die Disparität ist nicht Folge formaler Defizite, sondern informellen Normen und Werthaltungen geschuldet. Um dies zu ändern, braucht es Zeit und ganzheitlichere Lösungsansätze auf nationaler wie internationaler Ebene.
Geschlechtergerechtigkeit wird beim G20-Gipfel als zentrales Anliegen der deutschen Präsidentschaft stärker in den Fokus rücken. Bislang wurde das Thema nachrangig behandelt. Eine Zäsur stellt die Brisbane-Erklärung 2014 dar, in der sich die G20-Staaten verpflichten, die Lücke bei der Erwerbsbeteiligung zwischen Männern und Frauen bis zum Jahr 2025 um 25 Prozent zu reduzieren.
Die Frauenerwerbsquote stagniert jedoch in einigen Ländern oder ist – wie in Indien – sogar rückläufig. Weder wirtschaftliches Wachstum und gesetzliche Vorgaben, noch Bildung von Frauen haben die Lage verbessert. Es stellt sich daher die Frage, wie das genannte Ziel erreicht werden soll.
Die Regierung Modi hat eine neue Strategie entwickelt, um die Erwerbsbeteiligung von Frauen zu erhöhen, u.a. durch die Ansiedlung von Textil- und anderen verarbeitenden Industrien, die Förderung von Selbstständigkeit und beruflicher Qualifizierung.
Es bleibt fraglich, ob die Maßnahmen zielführend sind, ob Niedriglohn-Jobs in der Textilindustrie wirklich zu guten Jobs führen und ob Frauen so mehr gesellschaftliche, politische und wirtschaftliche Teilhabe gewinnen. Notwendig ist insbesondere ein Wandel diskriminierender Werthaltungen.
Die G20-Staaten sind sich zumindest verbal einig, dass Geschlechtergerechtigkeit elementar für nachhaltiges und sozial gerechtes Wirtschaftswachstum ist. Die Erhöhung der Frauenerwerbsquote ist dabei nur als ein Schritt in die richtige Richtung zu sehen. Deutschland sollte sich im Rahmen seiner G20-Präsidentschaft für ganzheitlichere Politikmaßnahmen einsetzen. Die EU und die G20 könnten Indien durch Öffnung von Märkten und im Einwerben von Direktinvestitionen unterstützen, um notwendige Arbeitsplätze zu schaffen.
Schlagwörter:Indien; India; woman; Frauenförderung; advancement of women; Geschlechterpolitik; gender policy; Gleichberechtigung; equality of rights; Erwerbstätigkeit; gainful employment; Frauenerwerbstätigkeit; women's employment; Geschlechterverhältnis; gender relations; soziale Ungleichheit; social inequality; Politik; politics; Zielsetzung; purpose; Women 20; Group of Twenty
SSOAR Kategorie:internationale Beziehungen, Entwicklungspolitik, Frauen- und Geschlechterforschung
Ein- und Ausschlüsse durch Arbeits- und Sozialpolitik: das Normalarbeitsverhältnis als vergeschlechtlichtes Macht und Herrschaftsverhältnis
Titelübersetzung:In- and exclusion processes through labour market and social policy: theorizing power and dominance in the standard employment relationship
Autor/in:
Lepperhoff, Julia; Scheele, Alexandra
Quelle: Femina Politica - Zeitschrift für feministische Politikwissenschaft, 26 (2017) 1, S 88-102
Inhalt: "Ausgehend von der hohen Bedeutung von Erwerbsarbeit als Medium der Vergesellschaftung wird in dem Beitrag das sogenannte Normalarbeitsverhältnis, das Normalität und Norm von Erwerbsarbeit in Deutschland abbildet, problematisiert. Mit Bezug auf drei unterschiedliche feministische Machtkonzeptionen wird diese arbeits- und sozialpolitisch zentrale Institution als Macht- und Herrschaftsverhältnis theoretisiert und gezeigt, dass diese den Ausschluss von Frauen geradezu voraussetzt, Geschlechterungleichheiten auf dem Arbeitsmarkt und in der sozialen Sicherung zementiert und damit in letzter Konsequenz ein Wandel in den Geschlechterverhältnissen und eine egalitäre gesellschaftliche Teilhabe von Frauen und Männern verhindert. Auf den Spuren eines neuen Normalarbeitsverhältnisses wird schließlich der Ansatz soziabler Arbeit, der Erwerbsarbeit in ihrem gesellschaftlichen Kontext begreift, als neues Leitbild konturiert." (Autorenreferat)
Inhalt: "Based on the great importance of gainful employment as a medium of socialization, this article analyses the so-called standard employment relationship, which represents the normality and norm of gainful employment in Germany. With regard to three different feminist power contexts, this core labour and social policy institution is theorized as a power and domination relationship that virtually requires the exclusion of women, makes gender inequalities within the labour market and in regards to social security permanent, and that ultimately prevents changes in gender relations. The article further argues that the institution thereby acts as a barrier for an egalitarian social participation of women and men. In order to develop a framework for a new standard employment relationship, the authors outline a new concept for conceptualizing employment. This concept comprehends employment in its social context and as a result provides a basis for gender equality." (author's abstract)
Schlagwörter:Erwerbsarbeit; gainful work; Normalarbeitsverhältnis; standard employment relationship; prekäre Beschäftigung; precarious employment; woman; soziale Ungleichheit; social inequality; Geschlechterverhältnis; gender relations; Macht; power; Gleichstellung; affirmative action; gender-specific factors; Frauenerwerbstätigkeit; women's employment; soziale Sicherung; social security; Emanzipation; emancipation; Federal Republic of Germany
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Industrie- und Betriebssoziologie, Arbeitssoziologie, industrielle Beziehungen
Wi(e)der-Vereinbarkeiten: eine autoethnographische Skizze zur Sorgekrise
Titelübersetzung:Parenting under neoliberalism: an autoethnographic sketch of the care crisis
Autor/in:
Mendel, Iris
Quelle: Alte neue Ungleichheiten? Auflösungen und Neukonfigurationen von Erwerbs- und Familiensphäre. Opladen (Gender : Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft ; Sonderheft), 2017, S 24-41
Inhalt: In dem Beitrag untersuche ich Elternschaft im Kontext der Sorgekrise, in der Zeit und Räume für Selbst- und Fürsorge zerstört werden. In autoethnographischer Form gehe ich den Widersprüchen von Elternschaft und Erwerbstätigkeit nach. Ich setze die erfahrene (Un-)Vereinbarkeit in Zusammenhang mit neoliberalen Transformationen von Elternschaft, die als Ergebnis einer Kooption feministischer Forderungen begriffen werden können und die zu Tendenzen von Retraditionalisierung und Modernisierung führen. So eröffnen sich für manche neue Freiheiten in Bezug auf die Organisation von Re/Produktionstätigkeiten - wie das von mir mitunter gelebte "female breadwinner und male caregiver"-Modell. Gleichzeitig verschärfen neoliberale Privatisierung und Individualisierung die Sorgekrise, die insbesondere von Frauen* und Sorgebedürftigen ausgetragen wird. Mein besonderes Interesse gilt der Frage, inwiefern die Sorgekrise Möglichkeiten eröffnet, Sorgeverantwortung anders zu organisieren und emanzipatorische Praxen der Sorge zu befördern.
Schlagwörter:Elternschaft; parenthood; Familie-Beruf; work-family balance; Mutterschaft; motherhood; Frauenerwerbstätigkeit; women's employment; Arbeitsteilung; division of labor; Kinderbetreuung; child care; Work-life-balance; work-life-balance; gender-specific factors; Familienpolitik; family policy; Feminismus; feminism; Reproduktion; reproduction; Sorgekrise; Vereinbarkeit; Autoethnographie; Care Revolution; care crisis; autoethnography; care revolution
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Familiensoziologie, Sexualsoziologie
"Mütter müssen hier nicht arbeiten" - lokale Geschlechterarrangements zwischen Wandel und Kontinuität
Titelübersetzung:"Here, mothers don't have to work" - local gender arrangements between change and continuity
Autor/in:
Tuitjer, Gesine
Quelle: Alte neue Ungleichheiten? Auflösungen und Neukonfigurationen von Erwerbs- und Familiensphäre. Opladen (Gender : Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft ; Sonderheft), 2017, S 124-142
Inhalt: Obwohl sich die gesamtgesellschaftliche Situation von Frauen in den letzten zwei Jahrzehnten sehr verändert hat, lassen sich regional immer noch beträchtliche Unterschiede im Geschlechterverhältnis ausmachen. Diese regionalen Unterschiede werfen die grundsätzliche Frage auf, warum und wodurch Ungleichheit zwischen den Geschlechtern bestehen bleibt. Zwei Fallstudien aus Dörfern im Emsland und in Niederbayern geben Einblicke in die Situation von Müttern zwischen Familie und Beruf und gehen der Frage nach, wie sich Frauen in diesen durch eine traditionelle Verteilung von Fürsorge und Erwerbsarbeit gekennzeichneten lokalen Geschlechterarrangements verorten, wie sie ihre Situation bewerten und welche Praktiken damit verbunden sind. Der Beitrag zeigt, wie eng kulturelle und strukturelle Einflüsse verwoben sind und dass dieses Arrangement im Handeln der Menschen vor Ort (re-)produziert wird. Damit wird ein Perspektivwechsel verfolgt: Frauen in ländlichen Räumen werden nicht als "Benachteiligte" gesehen, sondern als gestaltende Akteurinnen ihrer Umgebung. Die Ergebnisse zeigen, dass eine traditionelle Aufteilung von Fürsorge- und Erwerbsarbeit von vielen AkteurInnen befürwortet wird und diese Arbeiten untereinander als gleichwertig betrachtet werden.
Schlagwörter:Geschlechterverhältnis; gender relations; Ungleichheit; inequality; Mutterschaft; motherhood; Frauenerwerbstätigkeit; women's employment; Familie-Beruf; work-family balance; Arbeitsteilung; division of labor; gender-specific factors; regionaler Unterschied; regional difference; ländlicher Raum; rural area; Lebenswelt; lebenswelt; kulturelle Faktoren; cultural factors; Fürsorge; welfare care; Erwerbsarbeit; gainful work; Niedersachsen; Lower Saxony; Bayern; Bavaria; Federal Republic of Germany; Geschlechterarrangement; gender arrangement; care work
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Familiensoziologie, Sexualsoziologie
Gender role attitudes in Italy: 1988-2008 - a path-dependency story of traditionalism
Autor/in:
Lomazzi, Vera
Quelle: European Societies, 19 (2017) 4, S 370-395
Inhalt: Considering gender role attitudes as part of a broader cultural change related to the modernization process, this study adopts a path-dependency approach to analyze the support for the role of women in the public sphere in Italy since 1988. Modernization processes varied across Italian regions and the paper explores how different gender patterns developed accordingly. Using pooled data from European Values Survey, World Values Survey, and International Social Survey Program, the author assesses if this specific change is part of the postmaterialist shift and investigates the mechanisms of change carrying out cohort decomposition methods. The results address a reinforcement of traditionalism mainly due to the period effect that shows regional differences given by history.
Barriers to women's representation in academic excellence and positions of power
Autor/in:
Yousaf, Rizwana; Schmiede, Rudi
Quelle: Asian Journal of German and European Studies, 2 (2017) , S 1-13
Inhalt: "Nearly for half a century women's advancement in the workplace has been in a debate. Women’s under-represented in higher education institutions and universities across the globe, and especially in the most powerful or influential posts, is well established. Despite gender equality commitments and women's educational attainment, still, they are underrepresented. Regions and countries may vary in term of culture, achievements and development, but barriers for women's representation in academia are surprisingly similar in many regions. It is found that there are several barriers which women might be experiencing in academia ranging from personal, organizational to societal." (author's abstract)
Beeinflussen berufstypische Arbeitszeitmerkmale die Unterbrechungsdauer von Frauen? Eine längsschnittliche Analyse der Bedeutung beruflicher Merkmale für die Berufsrückkehr von Müttern in Deutschland
Titelübersetzung:Do occupation-specific hours of employment influence the interruption duration of women? A longitudinal study on the return of German mothers to their pre-birth occupation
Autor/in:
Hondralis, Irina; Buchholz, Sandra
Quelle: Zeitschrift für Familienforschung, 29 (2017) 2, S 156-178
Inhalt: "Der Beitrag geht der Frage nach, ob berufstypische Arbeitszeitmerkmale die Erwerbsunterbrechungsdauer von Frauen nach der Familiengründung beeinflussen und welche Bedeutung berufstypische Arbeitszeitmerkmale für Frauen mit unterschiedlichem Bildungsniveau haben. Dazu wurden die Längsschnittdaten der Erwachsenenkohorte des Nationalen Bildungspanels über ein Daten-Linkage mit aggregierten Berufsdaten aus dem Mikrozensus angereichert. Die Ergebnisse der empirischen Analysen zeigen, dass sich berufstypische Arbeitszeiten neben Individualmerkmalen signifikant auf die Berufsrückkehr von Müttern auswirken. Für hochqualifizierte Frauen erwiesen sich lediglich die für einen Beruf typischen Überstunden als einflussreich. Dieses Ergebnis deutet darauf hin, dass die Rückkehr von Akademikerinnen aufgrund von höheren Opportunitätskosten und womöglich auch einer höhere Erwerbsneigung durch die arbeitszeitlichen Gegebenheiten im Austrittberuf kaum tangiert ist. Für mittel- und insbesondere geringqualifizierte Frauen sind jedoch andere Faktoren, nämlich die Arbeitszeitlänge, die Verbreitung von Heimarbeit und - für beruflich nicht qualifizierte Frauen - auch die Verbreitung von Nacht- und Wochenendarbeit relevant. Insgesamt legen unsere Ergebnisse nahe, dass berufstypische Arbeitszeiten insbesondere für die Unterbrechungsdauer von geringgebildeten Müttern eine bedeutende Rolle spielen." (Autorenreferat)
Inhalt: "This article analyses how occupation-specific hours of employment influence the employment interruptions of women after family formation, and whether employment hours have an impact on different educational groups. This study uses detailed longitudinal data from the German National Educational Panel Study and aggregated occupational data from the Microcensus. Our results show how occupation-specific employment hours, even after controlling for individual characteristics, significantly influence the employment interruptions of mothers. The interruption duration of women with tertiary education is solely influenced by the amount of overtime working hours associated with specific occupations. This result indicates that the return-to-work of tertiary educated women remain mostly unaffected by their hours of employment, and likely to be attributed to both elevated opportunity costs and higher career orientations. Whilst medium and less educated women reduce their time-out from their occupation when the working hours are short and working from home is possible. Atypical employment hours, such as night-shift or weekend work, are found to be exclusively relevant for less educated women. Overall, our results demonstrate that hours of employment play an important role for the employment continuity of women without a tertiary education." (author's abstract)
Schlagwörter:Familiengründung; family formation; Erwerbsverlauf; employment history; woman; Berufsunterbrechung; career break; berufliche Reintegration; occupational reintegration; Frauenerwerbstätigkeit; women's employment; Arbeitszeit; working hours; Qualifikation; qualification; Bildungsniveau; level of education; Familie-Beruf; work-family balance; Federal Republic of Germany; Berufsmerkmale; Ereignisdatenanalyse; Wiedereinstieg
SSOAR Kategorie:Familiensoziologie, Sexualsoziologie, Frauen- und Geschlechterforschung
Essalltag und Arbeitsteilung von Eltern in Paarbeziehungen - eine quantitative Analyse auf Basis der repräsentativen Zeitverwendungsdaten 2012/13 und 2001/02
Titelübersetzung:Everyday food routines and division of labor in two-parent households - a quantitative analysis based on the German representative Time Use Survey 2012/13 and 2001/02
Autor/in:
Klünder, Nina; Meier-Gräwe, Uta
Quelle: Zeitschrift für Familienforschung, 29 (2017) 2, S 179-201
Inhalt: "Der Beitrag untersucht die zeitliche Gestaltung sowie die innerfamiliale Arbeitsteilung des Essalltags von Müttern und Vätern in Paarbeziehungen differenziert nach deren Erwerbsumfang. Die Sekundäranalyse erfolgt auf Basis der repräsentativen Zeitverwendungsdaten 2012/13 und 2001/02, wobei drei Paarkonstellationen untersucht werden: Doppelverdiener-Paare, weibliche Zuverdiener-Paare sowie Paare mit männlichem Familienernährer. Die Analyse des Essalltags zeigt, dass der Erwerbsstatus der Mutter die zeitliche Gestaltung des Essalltags beeinflusst. Je höher dieser ist, desto weniger Zeit wird für die Ernährungsversorgung aufgewendet. Darüber hinaus hat sich die tägliche Zeitverwendung für die Ernährungsversorgung von 2001/02 bis 2012/13 reduziert, wobei die stärksten Einsparungen bei vollzeiterwerbstätigen Müttern zu konstatieren sind. Väter engagieren sich verstärkt am Wochenende bei der Mahlzeitenzubereitung, gleichwohl liegt die Verantwortung insgesamt bei den Müttern. Ebenso beeinflussen Alter und Anzahl der Kinder die Zeitverwendung für die Ernährungsversorgung. Letztlich kann in keiner untersuchten Paarkonstellation eine egalitäre Arbeitsteilung zur Gestaltung des Essalltags festgestellt werden. Vielmehr dominieren relativ ausgeprägte geschlechtsspezifische Arrangements." (Autorenreferat)
Inhalt: "The article examines the division of labor for everyday food routines of two-parent households depending on their labor force participation. Using data from the representative German Time Use Survey 2001/02 and 2012/13, three different pairs were formed: dual-earner couples, couples with additional female income and male-breadwinner couples Findings show that mother’s employment influences the time used for everyday food routines: It was found that the higher the employment rate of mothers, the less time was spent on food routine activities. Furthermore, the daily time used for everyday food routines was reduced from 2001/02 to 2012/13. The largest reductions were seen in the group of mothers working fulltime. Besides that, fathers were more engaged in meal preparation on the weekends, although the responsibility was the mother’s. In addition, the age and number of children in a household influenced the time used for everyday food routines. However, none of the examined pair constellations can help determine an egalitarian division of everyday food routines. There is still a labor division by gender." (author's abstract)
Schlagwörter:Eltern; parents; Ernährung; nutrition; Essverhalten; eating behavior; Zeitverwendung; time budgeting; Erwerbsbeteiligung; labor force participation; Mutter; mother; Arbeitsteilung; division of labor; gender-specific factors; Frauenerwerbstätigkeit; women's employment; Geschlechtsrolle; gender role; Hausarbeit; housework; Federal Republic of Germany
SSOAR Kategorie:Familiensoziologie, Sexualsoziologie, Frauen- und Geschlechterforschung