Titelübersetzung:Women in Mexico: importance, practice, structure
Autor/in:
Altmann, Philipp
Quelle: Saarbrücken, 2009. 113 S
Inhalt: Die Arbeit versucht die soziale Kategorie "Frau", ihre Funktionsweise in sozialen Situationen und ihre Konstitution sowohl auf symbolischer als auch soziostruktureller Ebene innerhalb der mexikanischen Kultur und Gesellschaft zu klären. Die Konstruktion von Weiblichkeit in Mexiko erfolgt im wesentlichen entlang der bedeutungsstiftenden Strukturen einer Vielzahl von Kulturen (zumindest: die indigen/traditionelle, die hispanisch-europäische und die mestizisch/mexikanische), gesellschaftlicher und politischer Institutionen (wie das staatliche Entwicklungsprojekt, Bildungsinitiativen, Kirchen und Religion) und weiterer, diffuser Einflüsse (etwa die Massenmedien in ihren populären Formen). Der Autor versucht diese als objektiv gedachten Strukturen - seien sie symbolisch oder Institutionen - ihrem jeweils subjektiv gemeinten Sinn nach deutend zu verstehen. Dazu wird ein Konzept von Bedeutungssystemen entwickelt, die den Diskurs auf der Ebene der Sprache, den Austausch symbolische Güter auf der Ebene des Sozialen, bedeutungsschaffende Mythen auf der Ebene des Kulturellen und schließlich deren je konkrete und körperliche Auswirkungen erfassen. Von diesem erweiterten Verständnis von Sinn ausgehend, werden Konstruktionen von Männlichkeit und Weiblichkeit im sozialen Raum Mexikos nachgezeichnet. (ICA2)
Integration im Spannungsfeld kultureller Differenzen: Islam und Geschlecht in der Marktgemeinde Telfs in Tirol
Titelübersetzung:Integration between the poles of cultural difference: Islam and Gender in the Tyrolian municipality of Telfs
Autor/in:
Hollomey, Christina
Quelle: Österreichische Zeitschrift für Politikwissenschaft, 37 (2008) 4, S 451-465
Inhalt: 'Der Beitrag analysiert am Beispiel eines lokalen Integrationsprojekts in der Marktgemeinde Telfs in Tirol, wie ein multikultureller Diskurs zum Ausschluss von Frauen aus der Ausverhandlung von Integration führen kann. In den Bemühungen von Gemeinden und lokalen Verwaltungen neue Formen des Zusammenlebens zu finden, stellen MigrantInnenorganisationen oft ein wichtiges Bindeglied zur migrantischen Bevölkerung vor Ort dar. Beide AkteurInnen bedienen sich jedoch meist eines essentialistischen Kulturbegriffs, der hegemoniale Identiätskonstruktionen nicht infrage stellt, sondern dazu tendiert asymmetrische Partizipationsstrukturen als gegeben hinzunehmen und schließlich zu reproduzieren. Die Diskussion struktureller Ungleichheiten zwischen Mehr- und Minderheiten bleibt damit oft aus Integrationsprojekten ausgeklammert. Dieser Beitrag konzentriert sich auf Frauen in bzw. im Umfeld zweier türkisch-islamischer Vereine in der Tiroler Marktgemeinde Telfs. Am Beispiel eines lokal implementierten Integrationsprojekts wird gezeigt, wie ein multikultureller Diskurs zur Legitimation asymmetrischer Partizipationsstrukturen innerhalb der MigrantInnenvereine sowie zu deren Reproduktion durch die Mehrheitsgesellschaft führen kann.' (Autorenreferat)
Inhalt: 'The aim of this paper is to show an example of a local integration project in the Tyrolean municipality of Telfs. How does a multicultural discourse contribute to the exclusion of women in the process of negotiating integration? Local municipalities, in trying to find new ways of ´living together liaise with migrant associations in order to get into contact with the local immigrant population. However, both actors often employ an essentialistview of culture that tends to naturalizehegemonic constructions of identity and finally leads to the reproduction of asymmetric structures of participation. Thus, integration projects may fail to address basic structural inequalities between social majorities and minorities. The focus of this paper is on women engaged in two Turkish Islamic associations in the Austrian Tyrolean municipality of Telfs. Discussing the example of a locally implemented integration project, it analyses how a multicultural discourse can serve to legitimate asymmetric participation structures within associations, as well as to reproduce them in the cooperation between migrant organizations and local municipalities.' (author's abstract)
Bodification and Beautification: Zur Verkörperung sozialer und kultureller Differenzen durch Schönheitshandeln
Titelübersetzung:Bodification and beautification: embodiment of social and cultural differences through beauty care
Autor/in:
Degele, Nina
Quelle: Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS); Rehberg, Karl-Siegbert; Kongress der Deutschen Gesellschaft für Soziologie "Soziale Ungleichheit - kulturelle Unterschiede"; Frankfurt am Main, 2006. S 579-592
Inhalt: "Körper sind dankbare Projektionsflächen: In Körper schreiben sich Attraktivitätsnormen oder auch die Vorstellung der Verschiedenheit genau zweier Geschlechter ebenso ein wie über den Körper die Wirkung nach außen inszeniert und die gesellschaftliche Struktur der Zweigeschlechtlichkeit realisiert wird. Eine solche gleichzeitige Verkörperung von Gesellschaft und Vergesellschaftung von Körper bezeichne ich als bodification. Damit ist der Körper auch empfänglich für mediale, wissenschaftliche und milieuspezifische Überformungen, die das eigene Handeln orientieren und leiten. Vor allem sind es sozial geteilte Konstruktionen rund um die Bedeutung von Körper( lichkeit), die tief in das Alltagswissen um Selbst und Körper eingelassen - eben verkörpert sind. Zur Rekonstruktion einiger kulturell differenzierender Verkörperungen wähle ich als empirisches Untersuchungsfeld das gänzlich profane 'Sich schön machen'. Dabei handelt es sich um eine körpernahe Handlungspraxis, die mit, auf und im Körper stattfindet. Gleichwohl geht es mir nicht um Schönheit als ästhetische Kategorie, sondern um Schönheitshandeln als einem Akt der sozialen Positionierung. Das nenne ich beautification: Schönheitshandeln ist ein Medium der Kommunikation, das der Inszenierung der eigenen Außenwirkung zum Zweck der Erlangung von Aufmerksamkeit und Sicherung der eigenen Identität dient und zugleich ein sozialer Prozess, in dem Menschen versuchen, soziale (Anerkennungs-)Effekte zu erzielen. Vor diesem Hintergrund will ich in meinem Beitrag zeigen, wie verkörpertes Schönheitshandeln kulturelle und soziale Differenzen produziert. Dazu stütze ich mich auf 30 Diskussionen mit Gruppen unterschiedlichen Alters, Geschlechts, sexueller Orientierung und sozialer Lage, die sich mit dem Thema 'sich schön machen' auseinandergesetzt haben. Die Argumentation entwickle ich in drei Schritten: Erstens sind Praxen verkörperten Schönheitshandelns mit spezifischen Normalitätsvorstellungen verknüpft, die sich bei genauerem Hinsehen als Ideologien privaten Schönheitshandelns ('schön mache ich mich für mich und nicht für die anderen') und/oder als Naturalisierungen von Männlichkeits- und Weiblichkeitskonstruktionen entpuppen. Zweitens werden zur Schaffung sozialer Unterschiede Reflexions- und Artikulationsfähigkeit bzw. Sprachkompetenzen relevant. Dies ist - so die Beobachtung bei einigen Gruppen - beim Reden über Sexualität der Fall, das Ansätze der Entideologisierung privaten Schönheitshandelns und der Entnaturalisierung von Geschlecht enthält. Drittens laufen in diesen Fällen kulturelle und soziale Differenzierungen nicht oder nur nachgeordnet über Geschlecht, sozialen Status, Ethnizität oder Alter, sondern über die Bewusstheit und Reflexion der Konstruiertheit von Geschlecht und Sexualität. Dabei hat - so eine weitere Beobachtung - die Fähigkeit und Bereitschaft, über Sexualität zu sprechen, mit der Marginalisierung nicht-heteronormativer Lebensformen zu tun." (Autorenreferat)
Gender, emotion, und poeticity in Georgian mourning rituals
Autor/in:
Kotthoff, Helga
Quelle: Gender in interaction: perspectives on feminity and masculinity in ethnography and discourse. Amsterdam (Pragmatics and Beyond), 2002, S 283-327
Den Horizont erweitern: geschlechtsspezifische Perspektive des alltäglichen Lebens und der Gewohnheiten in einer islamischen Subkultur des Sudans
Titelübersetzung:Extend the horizon: gender-specific perspective of everyday life and customs in an Islamic subculture in the Sudan
Autor/in:
Nageeb, Salma A.
Quelle: Universität Bielefeld, Fak. für Soziologie, Forschungsschwerpunkt Entwicklungssoziologie; Bielefeld (Working Paper / Universität Bielefeld, Fakultät für Soziologie, Forschungsschwerpunkt Entwicklungssoziologie, 341), 2002. 34 S
Inhalt: Der vorliegende Beitrag zeigt auf, wie ein Mitglied einer islamistischen Subkultur durch islamische Gewohnheiten im Alltag eine bestimmte Weltanschauung entwickelt. Der Beitrag stützt sich auf ein empirisches Forschungsprojekt, das der Autor in der sudanesischen Hauptstadt Khartoum 1998/99 durchgeführt hat. Die in diesem Artikel verwendete geschlechtsspezifische Perspektive zielt darauf ab, Frauen als eine Kategorie zu dekonstruieren, je nachdem wie sie zur 'Islamisierung' stehen. Wenn es um den Islam und gesellschaftlichen Wandel geht, werden Frauen oft als die 'meist betroffene Gruppe' angesehen. Oft meint man, dass geschlechtsbedingte Trennungen, Räume und Grenzen Frauen als Opfer an den Rand der Gesellschaft oder zumindest in eine Position drängen, in der ihr Wert im Sinne von Einflussnahme auf Veränderungen in den diskursiven und nicht-diskursiven Praktiken ideologischer Bewegungen wie dem Islamismus begrenzt ist. Der Artikel ist in zwei Teile gegliedert. Der erste beleuchtet eine umfangreiche Fallstudie einer jungen islamischen Frau, die sich intensiv damit beschäftigt, ihre Identität neu zu definieren und soziale Grenzen auszuhandeln, indem sie ihr tägliches Leben und ihre Gewohnheiten nach einer spezifischen Sicht des Islam ausrichtet. Der Fall unterstreicht die Beziehung zwischen islamischen symbolischen Praktiken und den allgemeinen Institutionen des Islam und die Art und Weise, wie diese Beziehung mobilisiert wird, um lokale Kulturen und Grenzen auszuhandeln. Er liefert eine detaillierte Beschreibung der sozialen Bedeutung dieser symbolischen Praktiken und ihrer Beziehung zum Definitionsprozess des (modernen) Ichs oder der individuellen Identität. Der Schlussteil untersucht die Beziehung zwischen symbolischen islamischen Alltagspraktiken, Modernität und dem Islamisierungsprozess aus theoretischer Sicht. (ICD)
Schlagwörter:Sudan; Sudan; Islam; Islam; islamische Gesellschaft; Islamic society; woman; Frauenbild; image of women; Frauenpolitik; women's policy; Geschlechterverhältnis; gender relations; Geschlechtsrolle; gender role; gender-specific factors; gender-specific socialization; Subkultur; subculture; Weltanschauung; Weltanschauung; religiöse Sozialisation; religious socialization; kulturelle Identität; cultural identity; kulturelles System; cultural system; kulturelles Verhalten; cultural behavior; Ostafrika; East Africa; arabische Länder; Arab countries; Entwicklungsland; developing country; Afrika südlich der Sahara; Africa South of the Sahara; Afrika; Africa
SSOAR Kategorie:Kultursoziologie, Kunstsoziologie, Literatursoziologie, Religionssoziologie, Entwicklungsländersoziologie, Entwicklungssoziologie, Frauen- und Geschlechterforschung