Karrierechancen für Frauen im skandinavischen Modell
Titelübersetzung:Career opportunities for women in the Scandanavian model
Autor/in:
Ostner, Ilona
Quelle: Die soziale Konstruktion von Geschlecht in Professionalisierungsprozessen. Angelika Wetterer (Hrsg.). Frankfurt am Main: Campus Verl., 1995, S. 187-203
Inhalt: Der vorliegende Beitrag untersucht typisch skandinavische Institutionen und Regelungen, die die Erwerbsarbeit von Frauen gefördert und geformt haben. Im Rahmen des "institutionellen" Ansatzes werden die spezifischen Institutionen, die die frauenpolitischen Entscheidungsprozesse (Gleichstellung der Frau, Lohngleichheit usw.) steuern, beschrieben. Das skandinavische Modell wird zunächst in mehreren Schritten als eine spezifische Variante des Wohlfahrtsstaats vorgestellt, die durch eine ausgeprägte korporatistische Struktur gekennzeichnet ist. Dann wird geklärt, welchen Zugang die Frauen zu dieser Struktur haben und wie sie ihre (berufspolitischen) Sonderinteressen in dieses korporative Gefüge einbringen. Die Ausführungen zeigen, daß allein aus der Beteiligung von Frauen an bestimmten Positionen, z.B. als Ministerinnen oder in den Professionen, nicht auf ihre Partizipation an gesellschaftlichen und politischen Entscheidungsprozessen geschlossen werden kann. Auch die vorhandenen Daten zeigen ein "recht deprimierendes Bild weiblicher Repräsentanz im skandinavischen Korporatismus". (ICE)
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Berufsbiographie und Karriere
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Die Karrierefrau : eine Inhaltsanalyse populärwissenschaftlicher Ratgeberliteratur
Titelübersetzung:The career woman : a content analysis of popular science advisory literature
Autor/in:
Abele, Andrea; Schaper, Stefanie
Quelle: Gruppendynamik : Zeitschrift für angewandte Sozialwissenschaft, Jg. 26 (1995) H. 2, S. 237-254
Inhalt: "Karriereratgeber für Frauen boomen. Im Sommer 1993 sind 26 allgemeine Karriereratgeber auf dem Markt, von denen N=10 mittels eines inhaltsanalytischen Vorgehens hinsichtlich folgender Fragestellungen untersucht wurden: Welche Themenbereiche werden in diesen Büchern angesprochen; wie konsistent sind die Inhalte über die einzelnen Autorinnen hinweg; welche günstigen, welche ungünstigen Voraussetzungen für eine erfolgreiche berufliche Karriere von Frauen werden genannt; welche Empfehlungen werden gegeben? Die Auswertung zeigt, daß in der Karriereratgeberliteratur ein weites Themenspektrum abgehandelt wird, das die berufliche Laufbahn in den allgemeinen Sozialisations- und Lebenskontext von Frauen integriert. Explizite, konkrete und überprüfbare Karriereplanungen werden als wesentliche Voraussetzungen beruflichen Erfolgs genannt. Die Übereinstimmungen hinsichtlich günstiger und ungünstiger Voraussetzungen für Berufserfolg sowie die daraus abgeleiteten Empfehlungen sind zwischen den analysierten Büchern relativ hoch. Unscharf bleiben jedoch die Empfehlungen zur Bedeutung von 'Weiblichkeit' im beruflichen Alltag. Bei den Bezügen zur wissenschaftlichen Berufslaufbahnforschung zeigen sich einige Unterschiede, die insbesondere damit zu tun haben, daß ältere Befunde zu wenig revidiert werden bzw. daß Ergebnisse übergeneralisiert werden. Trotzdem ist die Übereinstimmung mit Ansätzen zu 'personal effectiveness'-Training hoch. Insgesamt vermittelt die analysierte Ratgeberliteratur einen insbesondere auf individuelle Lösungsstrategien orientierten Ansatz und trägt damit implizit dazu bei, Unterrepräsentationen von Frauen in Führungspositionen auf vermeintliche geschlechtstypische Eigenschaften zurückzuführen." (Autorenreferat, IAB-Doku)
CEWS Kategorie:Berufsbiographie und Karriere, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Promotion und Berufseinstieg : eine Auswertung der Erfahrungen Göttinger Wirtschaftswissenschaftler
Titelübersetzung:Promotion and career start : an assessment of the experiences of economists in Göttingen
Autor/in:
Rühmann, Peter
Quelle: Wirtschaftswissenschaftliches Studium : Zeitschrift für Ausbildung und Hochschulkontakt, Jg. 24 (1995) H. 11, S. 601-603
Inhalt: In dem Beitrag wird über eine Befragung von 77 Wirtschaftswissenschaftlern berichtet, die ihre Promotion zwischen 1990 und 1994 abgeschlossen haben. Die Ergebnisse zeigen, daß die Promotion von fast allen Befragten als eine Chance begriffen wurde, sei es in beruflicher, sei es in persönlicher Hinsicht. "Die Auffassung, daß das Anfertigen einer Dissertation als eine Flucht aus der offenen in eine Form der verdeckten Arbeitslosigkeit anzusehen ist, läßt sich für den hier befragten Kreis nicht aufrechterhalten. Darüber hinaus zeichnet sich bei den Volkswirten im Vergleich zu den Betriebswirten das Bild einer stärkeren Polarisierung der Arbeitsmarktchancen ab, wenn man die Ergebnisse dieser Umfragen im Zusammenhang betrachtet. Auf der einen Seite haben Volkswirte nach dem Diplom vielfach größere Schwierigkeiten als Betriebswirte, einen angemessenen Arbeitsplatz zu finden. Auf der anderen Seite verbessert eine Promotion die Berufsaussichten bei Volkswirten eher als bei Betriebswirten." (IAB2)
Quelle: Bielefeld: Kleine (Wissenschaftliche Reihe, Bd. 75), 1995. V, 226 S.
Inhalt: "Mit dem Buch liegt das Ergebnis eines Hochschulmodellversuchs zur Förderung des beruflichen Wiedereinstiegs von Akademikerinnen vor, der an der Technischen Universität Braunschweig in Kooperation mit internationalen Partnerprojekten durchgeführt wurde. Alles in allem war das mit 139 hochqualifizierten Projektteilnehmerinnen entwickelte und erprobte Modell zur Unterstützung des Wiedereinstiegs erfolgreich, ist das Ergebnis insgesamt geglückt. Immerhin fand mehr als die Hälfte der Teilnehmerinnen - meist nach einer Familienphase - eine Möglichkeit, wieder berufstätig zu werden. Doch der Modellversuch zeigt auch, wie schwierig es ist, nach einem Berufsausstieg später einen adäquaten Platz im Beruf zu erhalten, wie einmal vorhandene Brüche sich in die berufliche Zukunft hinein fortsetzen und wie hartnäckig sich geschlechtsbezogene Vorurteile halten. Gerade wegen der durchaus widersprüchlichen Ergebnisse stellt das Buch eine gute Grundlagenarbeit für alle an dem Thema der beruflichen Wiedereingliederung von Frauen Interessierte, insbesondere aber auch für betroffene Akademikerinnen dar, die in den Beruf zurückkehren oder vielleicht erst einsteigen wollen." (Autorenreferat)
CEWS Kategorie:Berufsbiographie und Karriere, Arbeitswelt und Arbeitsmarkt
Dokumenttyp:Sammelwerk
Wo sind sie geblieben? : Berufsbiographien ostdeutscher Jugendforscherinnen seit der "Wende"
Titelübersetzung:Where are they? : occupational biographies of male and female youth researchers in east Germany since the "political transformation"
Autor/in:
Schlegel, Uta
Quelle: Deutsch-deutsche Jugendforschung: theoretische und empirische Studien zur Lage der Jugend aus ostdeutscher Sicht. Alexander Bolz (Hrsg.), Hartmut M. Griese (Hrsg.). Weinheim: Juventa Verl. (Jugendforschung), 1995, S. 128-173
Inhalt: In dem Beitrag werden die Berufsbiographien ostdeutscher Jugendforscher seit der Wende untersucht. Befragt wird die Gesamtheit der ostdeutschen Jugendforscher nach den persönlichen Erfahrungen und gesamtgesellschaftlichen Einschätzungen der Umbruchjahre von 1989 bis 1993, wobei differenziert wird nach der euphorischen Aufbruchstimmung der Jahre 1989/90 und der Phase der "Abwicklung" und Frustration seit 1991. Die Hauptergebnisse bezüglich der beruflichen Werdegänge der DDR-Jugendforscher werden dargestellt: (1) ihre Wege seit der Wende; (2) ihr Arbeitsrechtsstatus zum Zeitpunkt der Untersuchung, ihr Arbeitsgegenstand, ihre wissenschaftlichen Themen zum Zeitpunkt der Untersuchung im Vergleich zu "früher"; (3) ihre territoriale Mobilität; (4) ein Exkurs zu den Gründen der bisherigen Ergebnisse; (5) ihre Beteiligung an Vereinsgründungen; (6) ihre Arbeitsergebnisse seit 1991. Die Veränderungen in den Arbeitsbedingungen werden ermittelt. Außerdem wird nach möglichen Veränderungen in den sozialen Beziehungen und in der Freizeit gefragt. Ausgehend von den Befragungsergebnissen werden die gegenwärtigen Probleme analysiert und die Zukunftsaussichten diskutiert. (ICA)
Konzepte von "Frau", "Selbst" und "Führung" : ein Vergleich zwischen Managerinnen und Betriebswirtschaftsstudentinnen
Titelübersetzung:Concepts of "woman", "self" and "management" : a comparison between female managers and female students of business administration
Autor/in:
Steins, Gisela; Wickenheiser, Rena
Quelle: Zeitschrift für Arbeits- und Organisationspsychologie : A & O, Jg. 39 (1995) H. 2, S. 78-80
Inhalt: "In der Arbeit werden Konzepte von Managerinnen und Betriebswirtschaftsstudentinnen in bezug auf 'Frau', 'Selbst' und 'Führung' verglichen. Von Frauen in Führungspositionen wird in der Regel angenommen, daß sie sich in einem permanenten Rollenkonflikt befinden, da sich ihre Konzepte von 'Frau' und 'Führung' widersprechen müßten, wenn sie denen der Gesellschaft entsprechen. Generell sollten Managerinnen jedoch durch ihre Alltagserfahrungen andere Konzepte als Studentinnen der Betriebswirtschaftslehre haben, da diese zwar einen typischen 'Männerberuf' anstreben, aber über keine persönlichen Erfahrungen verfügen. Während die Studentinnen gesellschaftlich konforme, also sich widersprechende Vorstellungen von 'Frau' und 'Führung' haben sollten ('Frau' weiblich, 'Führung' männlich beschreiben), sollten die Konzepte 'Frau' und 'Führung' der Managerinnen einander ähnlicher sein. Diese Vorhersagen werden in einer Untersuchung getestet. Zusammenfassend ergibt sich: Sowohl bei den Managerinnen als auch bei den Studentinnen ist die generelle Beschreibung der Konzepte gleich; 'Frau' wird am weiblichsten, 'Führung' am männlichsten beschrieben, das 'Selbst' liegt in beiden Gruppen zwischen diesen Eckpunkten. Dennoch gibt es wesentliche Unterschiede: Die Studentinnen haben ein männlicheres Konzept von 'Führung' als die Managerinnen und zugleich ein wesentlich weiblicheres Konzept von 'Selbst'." (Autorenreferat, IAB-Doku)
Quelle: Sozialwissenschaften und Berufspraxis, Jg. 18 (1995) H. 4, S. 328-345
Inhalt: In dem Beitrag wird der berufliche Verbleib der Münchner Soziologen und Soziologinnen untersucht. Anhand der Befragung der Absolventenjahrgänge von 1983 bis 1994 werden die beruflichen Werdegänge und Berufsverläufe nachgezeichnet. Von Interesse ist dabei vor allem die Aufnahme einer Berufstätigkeit und die Dauer der Jobsuche. Die Wirtschaftsbereiche und die vertraglichen Regelungen werden analysiert. Es wird untersucht, von welchen Faktoren der Erfolg der Absolventen im Beruf abhängt. Besonders herausgestellt wird dabei die Bedeutung der Spezialisierung neben der Theorieausbildung und der Methodenausbildung. Die Untersuchung kommt zu dem Ergebnis, daß relativ große Freiheitsgrade in der Spezialisierung eine größere Anpassungsfähigkeit an den Arbeitsmarkt eröffnen. (ICA)
Titelübersetzung:Untypical courses of education for women: female graduates of mathematics
Autor/in:
Gisbert, Kristin
Quelle: Frankfurt am Main: P. Lang (Europäische Hochschulschriften. Reihe 6, Psychologie, Bd. 501), 1995. 237 S.
Inhalt: "Die Widersprüche zwischen der Entwicklung einer frauenuntypischen Fachentscheidung und der Entwicklung eines weiblichen Selbstverständnisses bilden den zentralen Gegenstand dieses Buches. Auf der Grundlage umfangreichen psychodiagnostischen Längsschnittmaterials aus der Zeit der gymnasialen Oberstufe und des Studiums sowie auf der Grundlage retrospektiver biographischer Interviews werden die Biographien dreier Diplom-Mathematikerinnen rekonstruiert und vergleichend gegenübergestellt. In den Lebensläufen findet sich eine Vielzahl überindividueller Gemeinsamkeiten, die den frauenunspezifischen Bildungsweg gebahnt und ermöglicht haben. Es zeichnen sich aber auch vielfältige Konfliktfelder ab, die es den Frauen erschwert haben, zu einer überdauernden Identität als Mathematikerin zu finden." (Autorenreferat)
Quelle: "Man konnte und man mußte sich verändern": natur- und ingenieurwissenschaftliche Fachkräfte aus der DDR in der Marktwirtschaft der BRD ; Veränderungen der beruflichen Umstände und der Wege ihrer Bewältigung. Hellmuth Lange (Hrsg.). Münster: Lit Verl. (Arbeitsgestaltung, Technikbewertung, Zukunft), 1995, S. 99-123
Inhalt: In dem Beitrag werden die Befunde einer Studie zur beruflichen Integration und zur Befindlichkeit von Ingenieurinnen aus den neuen Bundesländern vorgestellt. Ausgangspunkt ist die Frage, wie sich junge Akademiker verschiedener Fachrichtungen und speziell Ingenieurinnen der neuen Länder unter den für sie neuen Verhältnissen der Marktwirtschaft der Bundesrepublik beruflich integrieren können. Untersucht wird, inwieweit sich die erworbenen Qualifikationen unter den neuen wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen bewährt haben, ob sie relativ nahtlose Übergänge ermöglichen, inwiefern Ergänzungen ausreichen und wo keine inhaltliche und marktwirtschaftliche Paßfähigkeit besteht. Es wird festgestellt, daß viele der einbezogenen Ingenieurinnen und Ingenieure aufgrund ihrer Bildung und Qualifikation, ihrer beruflichen Erfahrung und ihres Alters vergleichsweise günstige Voraussetzungen haben, um schnell, flexibel und disponibel auf veränderte inhaltlich-fachliche Anforderungen und Bedingungen des Arbeitsmarktes zu reagieren. Das drückt sich sowohl im Grad der beruflichen Integration als auch in der Entwicklung ihrer beruflichen und außerberuflichen Lebensziele aus. (ICA)
CEWS Kategorie:Berufsbiographie und Karriere, Naturwissenschaft und Technik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Karrieren im nationalen Kontext : Soziologinnen in Deutschland
Titelübersetzung:Careers in a national context : female sociologists in Germany
Autor/in:
Wobbe, Theresa
Quelle: Jahrbuch für Soziologiegeschichte, Jahr 1993 (1995) , S. 93-114
Inhalt: Aus einer historisch vergleichenden Perspektive wird nachgewiesen, warum trotz der Expansionsphase der Personalstruktur der Soziologie während der 70er Jahre die Asymmetrie zwischen den Geschlechtern in Hochschullehrerpositionen anhält: Die Unterrepräsentanz in den 70er Jahren ist vor allem eine Folge des späten Zugangs der Frauen in Deutschland zu den Ressourcen der Qualifizierung und Professionalisierung. In diesem Bezugsrahmen wird die Verknüpfung der Geschichte von Soziologinnen mit der Universität deutlich. In drei biographischen Skizzen zeigt die Autorin, wie die abgebrochenen Karrieren von Soziologinnen im Nationalsozialismus für die Soziologie der Nachkriegszeit ins Gewicht fallen. Aus diesen Lebensläufen wird deutlich, wie schwer Frauen Zugang zur "closed community" der Hochschullehrer erhielten. (ICE)